SPD-Schulsenatorin will Zeitzeugen aus DDR-Gefängnis-Museum schmeißen

von Birgit Stöger

Berlin – Am 13. August 1961 haben Sozialisten ein ganzes Volk durch eine Mauer geteilt. Wer sich dagegen auflehnte oder flüchten wollte, landete wegen „Republikflucht“ im DDR-Polizeigefängnis Keibelstraße. Bislang berichtetenim heutigen Vopo-Gefängnis-Museum von Zeitzeugen, zu welchen Verbrechen Sozialisten in der Lage sind. Damit soll jetzt Schluss sein. Schulsenatorin Sandra Scheeres (SPD) will diese Zeitzeugen aus dem Museum schmeißen.

Noch im Juni 1961 erklärte Walter Ulbricht öffentlich:

„Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!“

Dabei dachte der Chef der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) längst daran, Ostberlin vom Westen der Stadt abzuschotten. In der Nacht vom 12. zum 13. August versperrten Volkspolizei, Betriebskampfgruppen und Nationale Volksarmee (NVA) die durch Berlin verlaufende Sektorengrenze mit Stacheldrahtverhauen und Steinwällen.

In den folgenden Tagen und Monaten entstand zwischen Ost- und Westberlin eine 46 Kilometer lange Mauer. Erst nach 40 Jahren sozialistischer Gewaltherrschaft fällt am 9. November 1989 das menschenverachtende Bauwerk.

„Ausgerechnet heute, am Tag des Mauerbaus, erfahren wir, dass die Schulsenatorin Zeitzeugen aus einem Vopo-Gefängnis-Museum schmeißen will. Dabei wären sie doch die besten Führer durch so einen SED-Knast. Will der Senat die Erinnerung auslöschen?“,

so die Frage von Ronald Gläser, Mitglied des Berliner Landtags für die AfD.

Denn: Nach dem Willen der hoch umstrittenen Genossin, der Schulsenatorin Sandra Scheeres (SPD), dürfen Ex-Häftlinge nicht mehr in den ehemaligen Vopo-Knast, um Besuchern zu erklären, was dort geschah. Scheeres will das Gefängnis nur als Lernort für Schüler öffnen – ohne Zeitzeugen.

Rainer Dellmuth, Chef der Initiativgemeinschaft der ehemaligen Häftlinge, ist empört, so der Berliner Kurier. Vor Jahren gründete Dellmuth die Häftlings-Initiative. Sie sorgte dafür, dass der seit 1990 geschlossene Knast wenigstens für Sonderführungen für die Öffentlichkeit wieder öffnete, Zeitzeugen über die Geschehnisse berichteten konnten.

Doch nun werden die Zeitzeugen ausgesperrt. Die Verwaltung von Senatorin Scheeres stellte jetzt den freien Träger Agentur für Bildung e.V. vor, die ab Dezember das Polizeigefängnis als Lernort für jährlich 300 Schulklassen betreiben soll. Vereinschefin Birgit Marzinka machte klar:

„Zeitzeugen werden bei uns keine eigenen Führungen machen“, so der Berliner Kurier weiter.

Für die Ex-Häftlinge ist das ein „Schlag ins Gesicht“.

„Wie sollen die Schüler begreifen, welche Willkür der DDR-Staat in diesem Gefängnis walten ließ, wenn wir nicht zu Gehör kommen?“,

sagt Initiativen-Sprecher Dellmuth. „Senatorin Scheeres zeigt erschreckenden Mangel an historischer Sensibilität.“ (SB)


Quelle und Kommentare hier:
https://www.journalistenwatch.com/2018/08/13/schulsenatorin-sandra-scheeres/