Sind wir Verschwörungstheoretiker?

Von Dr. Hans-Jürgen Klose

Wer Wahrheiten ausspricht und auf die Umtriebe des „tiefen Staates“ hinweist, wird gerne als Verschwörungstheoretiker hingestellt. Dabei braucht man nur mit offenen Augen durch die Welt zu gehen.

Angebliche Verschwörungstheorien werden investigativen Publikationsorganen wie das „Contra Magazin“ von Gutwilligen und Angepassten häufig zum Vorwurf gemacht. In Kreisen des investigativen Journalismus wird häufig der Ausdruck des „Deep State“ benutzt, ohne zu definieren was das ist.

Ein ehemaliger Air-Force-General gab ungewollt die beste Definition des Deep State ab, wobei er diesen Ausdruck natürlich entschieden ablehnte – besser sei es von einer permanenten Regierung zu sprechen, bei der Parlamente und Ausschüsse zwar gewählt werden, aber oft nicht die Hauptrolle spielen.

Man kann die Außenpolitik der USA seit dem 2. Weltkrieg nicht von deutscher Politik trennen, denn deutsche Politik richtet sich nach den Vorgaben der USA – es sind nicht einmal Vorgaben der amerikanischen Gesamtpolitik die wir zu befolgen haben, sondern Vorgaben der amerikanischen Geheimdienste und des Pentagon.

Als die USA Deutschland, Italien und Japan besetzt hatten, stellte sich Alan Dulles, dem Bruder des amerikanischen Außenministers John Foster Dulles (der Großvater der beiden war auch schon Außenminister gewesen) die Frage, wie die unterworfenen Nationen zum Nutzen der Vereinigten Staaten zu lenken seien.

Allen Dulles wurde Chef des zu diesem Zweck eingerichteten „Council on Foreign Relations“ (CFR), dem bis heute privaten Elite-Club mit Regierungsaufgaben und fast gleichzeitig wurde er Chef der CIA, die parallel ins Leben gerufen wurde. Das „Council on Foreign Relations“ vertritt bis in die Jetztzeit die Interessen des Finanzsektors, der großen Banken und der exportorientierten Konzerne.

Parallel musste die amerikanische Bevölkerung auf die Politik der amerikanischen Geldspezialisten eingeschworen werden. Der heutige Vertreter der Meinungsmache in den USA ist Jeff Bezos – einige sagen „der reichste Mann der Welt“. Er besitzt neben Amazon auch mehrere Fernsehsender und Zeitungen, darunter die halboffizielle „Washington Post“. Kein US-Bürger der nicht durch Bezos Programme erreicht würde (dass das bei uns nach der gleichen amerikanischen Vorgabe – nur hier staatlich organisiert ist, braucht kaum zusätzlich erwähnt zu werden).

Da auch der wichtigste US-Geheimdienst mit diesen Machtstrukturen verknüpft ist, (das Management der CIA rekrutiert sich nicht aus Geheimdienstlern oder Militärs sondern aus ehemaligen Bankern und Unternehmensanwälten der Großindustrie) sind die Bevölkerungsmeinung und die nachrichtendienstliche Kontrolle eng miteinander verwoben.

Um als Drittes noch das Militär mit einzubinden, wurden Leute wie Oliver North (Ehemaliger Marine, während des Vietnamkrieg Agent der CIA, später Militärischer Berater des Nationalen Sicherheitsrats und publizistisch tätig für „Fox News Channel“- seit 2010 für lange Zeit der meistgesehene Nachrichtensender der USA. Heute ist North angehender Präsident der mächtigen Waffenlobby „National Rifle Association“, die natürlich von Trump protegiert wird) und Alexander Haig (General der US-Army, NATO-Oberbefehlshaber in Europa, Stabschef des Weißen Hauses und später Außenminister der USA) benötigt.

Sich von diesen Verfilzungen ein Bild zu machen, ist wichtig um nicht von all den arglosen Gutmenschen als Verschwörungstheoretiker angesehen zu werden. Mit Unterstellung der Bundeswehreinheiten unter NATO-Kommando (ich verweigerte deshalb als Verbindungsoffizier auf der Hardthöhe nach fast 12 Jahren den Kriegsdienst), bekamen wir bei uns eine abhängige Kopie dessen was viele den „Deep State“ nennen.

Wir werden zu überlegen haben, wie wir dieses Manipulationsgitter sprengen.


Quelle und Kommentare hier:
https://www.contra-magazin.com/2019/01/sind-wir-verschwoerungstheoretiker/