Selbstbedienungsladen Bundestag, solider Fels deutscher Parteiensubkultur

von WiKa

BRDigung: Es gibt allerhand Einrichtungen in Deutschland, die funktionieren nicht so gut. Da mag es ja noch friedensfördernd sein, wenn die Bundeswehr mit Besenstielen Gewehre imitieren muss und auch ihre Marinesoldaten nicht mehr in Gefahr bringen kann, weil es dafür keine funktionierenden U-Boote mehr gibt. Immerhin gab es jetzt mal zweckmäßige Umstandsmoden für schwangere Soldatinnen. Auch das BAMF erodiert langsam vor sich hin. Aber wen interessiert das schon, wo klar ist: Wir schaffen das! Zugegeben, wer will denn hören was nicht funktioniert?!

Da ist es sehr gut, wenn einmal mehr echte Erfolgsmeldungen durchgesteckt werden. Der Selbstbedienungsladen Bundestag hat keinerlei Funktionseinschränkungen zu beklagen. Ganz im Gegenteil. Für die nutzloseste Legislatur seit Gründung der Bananenrepublik Deutschlandkonnten sogar noch noch rund 80 Bundestagsabgeordnete zusätzlich verpflichtet werden, als in der Legislatur zuvor. So kann man bei zunehmender Ineffizienz immer noch einen starken Eindruck beim total entgeisterten Souverän hinterlassen. Unbeschadet der Tatsache, das der Spaß für diese parteiischen Ruhepositionen einen 2-stelligen Millionenbetrag zusätzlich kostet. Auch hier gilt: Dank Selbstbedienung keine Hürde!

Schließlich boomt und knallt es nicht nur auf den exterritorialen Schlachtfeldern, nein, auch Souveräns Steuerknete kracht gerade mal wie ein Sturzbach in die bundestägliche Steuerschleuder. Diese Gunst der Stunde können die Parteien, vertreten durch die Staatsdiener, nicht ungenutzt vorüberschießen lassen. Stichwort: nachwachsende Rohstoffe und quasi unendliche Verfügbarkeit. Eine ideale Gelegenheit, zuvorderst die klammen Parteikassen zu sanieren und sich mal einen richtigen Hieb aus der Pulle zu gönnen. Schlappe 15 Prozent plus auf einen Streich, das ist doch mal eine Ansage. Hier mehr Details dazu: Trotz Ausweitung der Parteienfinanzierung SPD kämpft gegen Millionenloch … [SpeiGel auf Linie].

Anders als der gemeine Hartz-IV-Halunke, der statt Geldsteigerungen meist nur vermehrte Sanktionenund frische Auflagen hinzu bekommt, geht das bei der sattsamen Befüllung der Parteikassen alles in einem Durchmarsch. Quasi im Schweinsgalopp und damit es dem blöden Michel nicht so auffällt, schieben wir die „Selbstbeglückungstour“ der Parteien sogleich noch dem Putin unter. Während der die Welt in Russland kicken lässt, greift man im Bundestag beherzt und tief in die Schatulle, sodass man zum Ende der WM weit genug damit weg ist. Und das Schöne hernach ist: Putin warsEinzig die Linke probt formal den Aufstand, in der sicheren Gewissheit, dass der Schluck aus der Pulle durchgeht, weil keine weitere Partei den Widerspruch anreichen will, bis 25 Prozent Stopp-Potential erreicht sind. Beim nächsten Schluck aus der Pulle darf dann eine andere Partei den Heiligenschein dazu umhertragen.

Gott schuf die Parteien und die erdachten sich den Souverän

Bei solchen Botschaften kommt man nicht umhin die „Schröpfungsgeschichte“ neu zu schreiben. In Verbindung mit dem Fraktionszwang kann besagte Geschichte gar keinen anderen Ursprung gehabt haben. Schlimmer noch! Der Souverän leidet seit seiner Erfindung an völliger Selbstüberschätzung, wo doch alle Macht von den „schröpfenden Parteien“ ausgeht.

15 Prozent auf einen Hieb? Das ist mehr als das biblische Zehnt. Da wird es wirklich Zeit die Bibel endlich durch das Parteistatut zu ersetzen. Dabei sollte es allerdings nicht bleiben. Auch das Grundgesetz könnte diesbezüglich mal neu frisiert werden.

Beispielhaft hier ein Vorschlag für den Artikel 20 des Grundgesetzes:

(1) Die Bananenreplik Deutschland ist ein ademokratischer und asozialer Parteienfilzstaat.
(2) Alle Staatsgewalt geht von den Parteien aus. Sie wird von den Parteien durch Fraktionszwang und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt. Zur Legitimation ihrer Herrschaft sind die Parteien verpflichtet, Scheinwahlen abhalten zu lassen, um die Verantwortung für ihr Treiben rechtssicher auf den Souverän zu übertragen.
(3) Die Gesetzgebung ist an den Parteienfilz, die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung an die Parteimitgliedschaft und an die finanziellen Möglichkeiten durch die Lobbys gebunden.
(4) Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Parteien das Recht zum Widerstand und zur Abschaffung des Souverän! Wenn andere Abhilfe nicht möglich ist, ist die Regierung berechtigt sich ein neues Volk zu wählen.

Ok, halten wir den Ball lieber flach, sonst verlangen die Parteien nach Lektüre dieser Betrachtung gleich noch Schmerzensgeld, weil wieder ein Teil ihrer „Betrübsgeheimnisse“aufgedeckt wurde. Es bleibt festzuhalten: Wenn rings um uns die Welt im Chaos versinkt, die Befüllung der Parteikassen wird darunter nicht leiden. Das kann die amtierende „Gottheit Mammon“ nicht zulassen und das wissen die Parteibonzen nur zu genau. Am Ende kommen wir wieder bei Glaubenssachen raus und fest steht: „der Souverän muss dran glauben“!


Quelle und Kommentare hier:
https://qpress.de/2018/06/14/selbstbedienungsladen-bundestag-solider-fels-deutscher-parteiensubkultur/