Rummel um Rommel: Wohin mit Erwin?

von Max Erdinger

Die permanente Beschäftigung mit der Hitlerei nimmt immer deutlicher Züge einer kollektiven Zwangsneurose an. 74 Jahre, nachdem der Wüstenfuchs auf dem Friedhof von Herrlingen beigesetzt wurde, und 63 Jahre nach Gründung der Bundeswehr, ist die Umbenennung von Rommel-Kasernen im Gespräch.

Das alles in einem Land, in dem Kasernen nicht mehr von Kriegerdenkmälern unterschieden werden können, wie Vorschläge der jüngsten Vergangenheit nahelegen. Denen zufolge sollten deutsche Kasernen nach Bundeswehrsoldaten benannt werden, die im Auslandseinsatz gefallen sind.

In anderen Ländern tragen die Kasernen Namen von Siegern, in Deutschland tragen sie die Namen von Gefallenen. Und jetzt noch der Rummel um Rommel. Es ist nur noch zum Schreien in diesem abgestürzten Land.

Die dts-Nachrichtenagentur meldet:

Berlin  – Der ehemalige CDU-Generalsekretär und jetzige Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Peter Tauber, hat seine Haltung zum Wehrmachtsgeneral Erwin Rommel bekräftigt. „Rommel hat wiederholt verbrecherische Befehle missachtet und ist nach neuesten Forschungen dem Widerstand gegen Hitler enger verbunden als man lange geglaubt hat“, sagte Tauber der „Bild-Zeitung“ (Mittwochsausgabe). Im Rahmen der Traditionspflege bräuchte es eine „intensive Auseinandersetzung“ mit dem Handeln Rommels.

Ich bin klein, mein Herz ist rein, El Alamein. Also meinetwegen: Wenn schon im Rahmen der Traditionspflege eine intensive Auseinandersetzung mit Rommel stattfinden muß, weil der Herr Generalfeldmarschall verbrecherische Befehle mißachtet hat, dann könnte man den Generalen der Bundeswehr auch empfehlen, Ursula von der Leyen zu ignorieren und einfach zu tun, was sie für richtig halten. Ich frage mich ohnehin schon lange, wie es kommt, daß diese Frau immer noch unbehelligt vor erwachsenen Männern spricht, die theoretisch bewaffnet sein könnten.

Allein schon Taubers „neueste Forschungen“ und „dem Widerstand gegen Hitler enger verbunden als man lange geglaubt hat“ – was soll der Quatsch? Meint er vielleicht, die Nazis hätten sich 1944 fahrlässig unbeliebt gemacht und das Volk demoralisiert, indem sie einen der beliebtesten Volkshelden vor den Volksgerichtshof gezerrt hätten, wenn er dem Widerstand gegen Hitler bloß irgendwie lose verbunden gewesen wäre? Meint er das, 74 Jahre nach Rommels erzwungenem Selbstmord? Was gab es eigentlich Neues herauszufinden?

„Das ist wichtig, wenn wir heute von Soldaten erwarten, dass sie den Werten unseres Landes verpflichtet sind“, so Tauber.

Tauber meint mit Werten wahrscheinlich die Viefalt in der Einfalt. Da wäre ein bißchen mehr Befehlsverweigerung schon recht rommelig, da hat er recht.

„Am Sonntag hatte Peter Tauber mit einem Tweet für Aufsehen gesorgt. „Heute vor 74 Jahren starb Erwin Rommel, von den Nazis zum Selbstmord gezwungen“, twitterte Tauber über den Generalfeldmarschall der Wehrmacht, nach dem auch Kasernen der Bundeswehr benannt sind.“

Halten wir fest: Tauber twitterte etwas, das seit über einem halben Jahrhundert bestens bekannt ist. Und er schafft es, damit für Aufsehen zu sorgen. Wahnsinn! Letztes Jahr hätte es geheißen „heute vor 73 Jahren“, im Jahr zuvor „heute vor 72 Jahren“. Was zum Teufel hat also für Aufsehen gesorgt? Daß Tauber bis 74 rechnen kann, oder was?

„Kritik kommt von der SPD. „Als kompetenter Feldherr ist Rommel ein Teil der deutschen Militärgeschichte“, sagte Verteidigungsexperte Fritz Felgentreu (SPD) der Zeitung. Doch die Umstände seines Todes „machen ihn nicht zum Widerstandskämpfer“.“

Natürlich nicht. Die erbittersten Widerständler gegen Hitler waren 1944 bestenfalls gerade zur Welt gekommen, haben später mit Mao Tse Tung den richtigen statt den falschen Massenmörder bejubelt, als nächstes dann die SPD infiltriert und ab etwa 1968 den ollen Hitler so bekämpft und besiegt, daß sich Stauffenberg und Rommel eine Scheibe davon hätten abschneiden können. Und die absolut intergalaktischsten Widerstandskämpfer gegen Hitler kamen mitten im lediglich erbittersten Widerstand gegen Hitler zur Welt, 1968 nämlich, so, wie dem alten Felgentreu sein  kleiner Fritze. Und was soll überhaupt ein „Verteidigungsexperte der SPD“ sein? Den letzten gab es von 1972 – 1978 und der hieß Georg Leber, verstorben 2012. Ein heutiger „Verteidigungsexperte der SPD“ ist ungefähr das gleiche wie die „Arbeitsgemeinschaft Waffennarren in der EKD“.

„Für ihn komme Rommel als Vorbild für die Bundeswehr längst nicht mehr infrage, so Felgentreu weiter.“

Schön, daß wir nun wissen, was für den alten Felgentreu seinen Sozenfritze nicht mehr infrage kommt. Möge er unser Meinungsführer in allen Fragen werden.

„Auch der Grünen-Abgeordnete Tobias Lindner, Mitglied im Verteidigungsausschuss, kritisiert das positive Bild des Wehrmachtsgenerals. „Wer sich als Wüstenfuchs und Lieblingsgeneral Hitlers hat missbrauchen lassen, kann kein Vorbild für die Bundeswehr sein. Von der Leyen wäre gut beraten, die Kasernen, die Rommels Namen tragen, endlich umzubenennen“, sagte Lindner der Zeitung.“

Wohlgemerkt: Das sagt einer, der sich permanent von der feministischen Mondgöttin mißbrauchen läßt, die ihn wie einen Untermenschen behandelt, der in Fragen seiner eigenen Fortpflanzung kein Wörtchen mehr mitzureden hat. Was ist ein Grüner schon anderes als ein entklöteter Meinungsinhaber mit Zerebralphimose? Wen muß interessieren, was einem solchen Männchen im Kopf herumrommelt?

„Unter Historikern gibt es ebenfalls Differenzen zu Erwin Rommel.“

Der Generalfeldmarschall wird doch nicht etwa „umstritten“ sein? Da würde er ja glatt den demokratischen Frieden stören, der mausetote Treibauf. Einfach keine Ruhe geben sie, diese toten Nazis im Widerstand. Dauernd muß man sich um sie streiten.

Er könne „zweifelsohne als Opfer des Nationalsozialismus bezeichnet werden“, sagte Peter Lieb vom Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr. „Auf der einen Seite stand er jahrelang im Bann Hitlers und ließ sich von der NS-Propaganda instrumentalisieren“, so Lieb. Auf der anderen Seite habe er „konsequent verbrecherische Befehle des Regimes“ missachtet. „In der Lebensleistung kann Rommel heute noch für deutsche Soldaten als Vorbild dienen, auch wenn man sich mit seiner Persönlichkeit stets kritisch auseinandersetzen muss“, so Lieb.

Ehrlich, ich kann´s nicht mehr hören. Bald wird es das ganze Nazi- und Widerstandsgerommel in abwischbaren Hochglanzmagazinen zu kaufen geben, fürchte ich.

Peter Steinbach, wissenschaftlicher Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, sieht Rommel kritischer.

So lange er kein augenärztliches Attest vorlegt hat, ist das ungefähr so interessant wie die Leiter in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand. Wieviele Sprossen die wohl hat?

Erwin Rommel sei „verantwortlich für die Kriegführung und auch für eine Kriegspraxis, die Menschenleben sinnlosen Befehlen opferte“. Seinen Namen sollten die Kasernen nicht tragen, denn solche „Benennungen“ verhindere die Auseinandersetzung mit „Lebensgeschichten, sondern tragen zur Heroisierung, zur Heldenverehrung bei“, so Steinbach.

Ganz genau. Helden als Vorbilder wären das Letzte, was Bundeswehrsoldaten gebrauchen könnten. Lieber mißbrauchen wir die Namen von Gefallenen, um ihre Kasernen in Kriegerdenkmäler zu verwandeln. Gefallene Soldaten sind viel besser, als Kämpfer voller Siegeswillen, weil die Gefallenen den deutschen Krieg schon so verloren haben, wie es sich gehört. Wir sind schließlich die Anständigen.


Quelle und Kommentare hier:
https://www.journalistenwatch.com/2018/10/16/deutschland-rein-und-raus/