Rheinisches Revier und Lausitz sollen Testregion für 5G werden

von ET

Die Bundesregierung plant, den kommenden Mobilfunkstandard 5G im Rheinischen Revier und der Lausitz zu testen. Weiterhin sollen verschiedene Schienenbauprojekte durchgeführt werden.

Die Pläne für den Strukturwandel in den vom Kohleausstieg betroffenen Regionen nehmen konkrete Formen an. Die Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“, die im Auftrag der Bundesregierung das Ende der Kohleverstromung vorbereiten soll, will sowohl im Rheinischen Revier als auch in der ostdeutschen Lausitz eine Testregion für den zukünftigen Mobilfunkstandard 5G etablieren, berichtet der „Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe.

Einigkeit besteht auch darin, gleich eine ganze Reihe von Schienenbauprojekten in einem Strukturwandelgesetz festzuschreiben.

Kernstück ist dabei eine ICE-Trasse zwischen Berlin und Görlitz, die durchgängig zweigleisig für mindestens 200 Stundenkilometer schnelle Züge ausgelegt werden soll.

Zusätzlich soll auch die Strecke von Görlitz bis Polen elektrifiziert und ausgebaut werden. Auf Nebenstrecken wie jenen zwischen Leipzig und Döbeln oder Leipzig und Zeitz sollen modernste Wasserstoffzüge verkehren.

Die Vorhaben sollen im Bundesverkehrswegeplan als „vordringliche“ Projekte geführt werden, wofür es auch bei der Deutschen Bahn Unterstützung gibt. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hatte dem Gremium eine Art Wunschliste vorgelegt.

Zusätzlich zu Bahnstrecken und Mobilfunk fordert er ein 100 Millionen Euro schweres Forschungsförderungsprogramm für bestehende Firmen in der Lausitz.

Warnung von Ärzten vor 5G

Mehr als 180 Wissenschaftler und Ärzte aus 36 Ländern, empfahlen der EU bereits Ende September 2017 in einem Appellschreiben ein Moratorium beim Ausbau der fünften Generation (5G) für Telekommunikation einzurichten. Sie fordern ein Handeln nach dem Vorsorgeprinzip und um Zurückhaltung, bis potenzielle Risiken für die menschliche Gesundheit und die Umwelt durch industrieunabhängige Wissenschaftler erforscht wurden.

Die 5G-Technologie würde die Exposition der Bürger gegenüber elektro­magne­tischen Feldern im Hochfrequenzbereich (HF-EMF) stark erhöhen. Die 5G-Technik funktioniere nur über kurze Entfernungen, erklären die Wissenschaftler. Durch festes Material würden die Signale nur schlecht übertragen. Viele neuen Antennen würden benötigt, und die vollständige Einführung können in städtischen Gebieten zu Antennen im Abstand von 10 bis 12 Häusern führen. In Folge sei die Zwangsexposition stark erhöht.

In ihrem Appellschreiben legen die Wissenschaftler und Ärzte der EU eindringlich nahe

1) Alle zumutbaren Maßnahmen zu ergreifen, um den Ausbreitung der hochfrequenten elektromagnetischen Felder (HF-EMF) von 5G zu stoppen, bis unabhängige Wissenschaftler sicherstellen können, dass für EU-Bürger 5G und die gesamten Strahlungsintensitäten, die durch HF-EMF (5G zusammen mit GSM, UMTS, LTE und WLAN) nicht schädlich sind, insbesondere für Säuglinge, Kinder und schwangere Frauen sowie für die Umwelt.

2) Zu empfehlen, dass alle EU-Länder, insbesondere ihre Strahlenschutzbehörden, die Resolution 1815 erfüllen und ihre Bürger, einschließlich Lehrern und Ärzten, über Gesundheitsrisiken durch HF-EMF-Strahlung aufklären sowie darüber, wie und warum kabellose Kommunikation zu vermeiden ist, insbesondere in/an/nahe z. B. Zentren für die Tagesbetreuung, Schulen, Wohnungen, Arbeitsplätzen, Krankenhäusern und Altenpflegeeinrichtungen.

3) Sofort, ohne Einflussnahme der Industrie, eine EU-Arbeitsgruppe unabhängiger, tatsächlich unparteiischer Wissenschaftler zu EMF und Gesundheit ohne Interessenkonflikte zu ernennen,[1] um die Gesundheitsrisiken zu bewerten und:

a) Über neue, sichere „Grenzwerte für die maximale Gesamtexposition“ für die gesamte kabellose Kommunikation innerhalb der EU zu entscheiden.

b) Die gesamte und kumulative Exposition, von der EU-Bürger betroffen sind, zu erforschen.

c) Regeln zu verfassen, die innerhalb der EU vorgeschrieben/durchgesetzt werden, die festlegen, wie zu verhindern ist, dass die neuen „Grenzwerte für die maximale Gesamtexposition“ in der EU überschritten. Dies gilt im Hinblick auf alle Arten elektromagnetischer Felder, um die Bürger zu schützen, insbesondere Säuglinge, Kinder und schwangere Frauen.

4) Zu verhindern, dass die Drahtloskommunikations-/Telekommunikationsbranche über ihre Lobbyorganisationen EU-Beamte dazu überredet, Entscheidungen zur weiteren Verbreitung der hochfrequenten Strahlung, einschließlich 5G, in Europa zu treffen.

5) Kabelgebundene digitale Telekommunikation zu bevorzugen und auszubauen.

Weiterlesen bei: Wissenschaftler warnen vor Risiken durch 5G  und  Internationaler Appell fordert ein 5G-Moratorium


Quelle und Kommentare hier:
https://www.epochtimes.de/technik/digital/rheinisches-revier-und-lausitz-sollen-testregion-fuer-5g-werden-a2678692.html