RA Lutz Schaefer: Wozu Ausbildung? – Wir haben doch ‚Fachkräfte‘!

Liebe Leser,

bevor ich zu einem echten Schmankerl komme (das betrifft u.a. die berühmte „Armlänge Abstand“) zunächst also ein paar Sommermärchen:

– Erdogan hat den Ausnahmezustand in der Türkei beendet, so wie angekündigt; das ist schön, gell Frau Roth?! Aber obacht, Frau Roth: Nun gilt in der Türkei zwar nicht mehr der Ausnahmezustand, dafür gelten aber Gesetze, welche vor zwei Tagen des nächtens verabschiedet wurden, die man als „sehr weitgreifend“ bezeichnen kann! Kurz: Die Zeiten für Menschen in der Türkei werden nun noch „strammer“, u.a. dürfen „suspekte Personen“ grundlos weggesperrt werden, was auch immer „suspekt“ bedeutet; also Frau Roth, passen Sie auf sich auf!

– „Opfer schwanger: 35-Jähriger gesteht (!) Vergewaltigungen(!) – Richter spricht ihn frei“,

so nachzulesen beim focus. Zur Begründung des Freispruchs führte das Gericht u.a. an,

daß die Taten schon länger zurücklägen, das Opfer erst nach der Trennung die Taten angezeigt hätte, das Opfer nicht glaubwürdig sei, da dessen Aussagen zu viele Details enthielten…, evtl. droht dem Opfer nun ein Strafverfahren wegen falscher Verdächtigung…,

ich sinke als Jurist auf die Knie, nicht aus Ehrfurcht, nein, allein nur aus Scham! Diese Gerichte verarschen sich selbst und beseitigen jedes Vertrauen in den ‚Rechtsstaat‘. Haben wir inzwischen den ‚Richterstaat‘? Im Disziplinarrecht der Beamten ist dieser jedenfalls bereits perfektioniert.

Machen wir folglich auf diesem Gebiet der Scham weiter:

– Öltanker-Entführung: Haft für Mann aus Somalia“,

so zu finden beim focus. Das Landgericht Zweibrücken verurteilte heute einen asylsuchenden Somalier nach Jugendstrafrecht, da er zum Zeitpunkt der Tat evtl. erst 19 Jahre alt war. Verurteilt wurde er wegen Piraterie und Geiselnahme, also typische Jugendverfehlungen, er hatte vor der Küste Somalias gemeinsam mit ca. 50 Komplizen einen Tanker gekapert, die Besatzung monatelang gefangen genommen und 13 Mio. Dollar Lösegeld erpresst, seinen Anteil aus dem Lösegeld benutzte er für seine „Flucht“ nach Deutschland…, soweit, so schlecht. Das waren sicherlich Reifeverzögerungen und Jugendsünden, ganz klar.

Das Gericht sah eine Haftstrafe von 2,5 Jahren als angemessen und ausreichend an, so nun ungefähr der auszugsweise Wortlaut der Urteilsbegründung:

„Zwar habe der Mann großes Interesse an dem Erfolg der Tat gehabt, dennoch aber sei er wohl nur Befehlsempfänger gewesen….“

(Sensationell, das LG Zweibrücken kann also die Rolle eines Piraten/die Rollen von 50 Piraten vor und in Somalia, sowie die Hintergründe der Taten von vor 6 Jahren einschätzen, ich bin platt und neidisch ob so viel Kompetenz!)

und

sinke als Jurist auf die Knie, nicht aus Ehrfurcht….,

„nur Befehlsempfänger“, woran erinnert mich das nur? Ach ja, z.B. an schlüssige Argumentationen von Kollegen, wenn es um heute zu verurteilende Befehlsempfänger im 3. Reich ging und geht…Also dieser Vergleich geht ja nun überhaupt nicht, das wäre ja obszön, oder…?

– Der Angriff auf Europa findet seit heute also auch unter Einsatz von Waffen statt, Ceuta: Flammenwerfer und Branntkalk,

alles klar? Ich denke ja! Wenn man sich die zahlreichen Bilder hierzu ansieht, dann müßte spätestens auch der letzte Gutmensch jetzt eigentlich Verstand entwickeln, nicht wahr?

Aber nein, die Städte Köln/Düsseldorf und Bonn haben heute explizit in einem gemeinsamen Schreiben verkündet, daß sie für die weitere Aufnahme von Flüchtlingen zur Verfügung stehen, das nenne ich schlichtweg einen Aufruf zum kollektiven Selbstmord, dies angesichts der Zustände allein in eben diesen Städten! Werden die Bürger gefragt, wenn es um ihren mutmaßlichen Untergang geht? Keine Spur, oder haben Sie etwas anderes gehört?

Ganz drollig ist auch das hier:

– „Ohne Update kein TÜV: Moderne Autos steuern auf ein Datenschutz-Desaster zu“,

jau, genau, Desaster überall, hier und da rudert man zwar zurück zu Altbewährtem, ob zur Schallplatte oder der doch notwendigen Meisterprüfung, und nun überholt uns ganz rechts bereits das Datendesaster, herrlich! Wir werden sehen, die angebliche „Moderne“ legt sich über kurz oder lang selbst flach, ich freue mich drauf!

– „Grimms Märchenwald wird Opfer der Energiewende“

so ein Beitrag bei der Welt, ein Bezahlbeitrag, aber das macht nix, das Netz gibt anderweitig genügend Informationen zu diesem Verbrechen her, auch eine hervorragend gestaltete Webseite hierzu mit allen Informationen!

Im Kaufunger Wald und im benachbarten Reinhardtswald, einer einzigarten Landschaft in Hessen mit sehr viel schützenswerten Pflanzen- und Tierarten dürfen nun Riesen-Windräder implantiert werden, mit allem Drum und Dran, was eben solch eine Windradeinrichtung an Umweltzerstörung so mit sich bringt! Da sagen wir Bürger doch ein herzliches Dankeschön an eine Frau Priska Hinz, ehemalige Erzieherin und somit wohl offensichtlich prädestiniert für das Amt einer „grünen Umweltministerin“, die alle Bedenken der Menschen auf „gesetzlich-politischem Wege“ vom Tisch fegte!

Also ich habe jedenfalls nichts gehört von einem Planfeststellungsverfahren und der Möglichkeit von Einwendungen, die jedermann vorbringen kann insbesondere bei solchen Zerstörungsprojekten, die natürlich wie fast immer von ‚Grünen‘ ausgehen, das sind die, vor denen die Natur geschützt werden muß, Sie wissen schon…

Man kann nur noch ko…

Kommen wir zum angekündigten Schmankerl:

Ein Ausbildungsbetrieb auf dem Hunsrück gab an seine (drei) Auszubildenden „Verhaltensregeln“ heraus. Was auf den ersten Anschein ein offizielles Statement zu sein scheint, das entpuppt sich als ein internes Papier allein dieses Betriebs, deshalb besonders drollig, hier ein paar besonders bemerkenswerte Auszüge:

a) „Jeden Morgen gilt es, jedem Hallo zu sagen, am besten per Handschlag. Gerade Auszubildende sind als letztes Glied der Rangordnung dazu verpflichtet, zuerst zu grüßen, ganz gleich ob Mitarbeiter, Vorgesetzte oder Kunde. Das Grüßen geht stets vom Rangniedrigeren aus (…). Zum Präsentieren gehört jedoch auch das eigene Vorstellen. Der Name sollte ebenso stets erwähnt werden, wie das aktuelle Ausbildungsjahr. Nur so können sich die anderen Mitarbeiter und Ranghöheren oder Kunden auch ein genaues Bild über die bisher gesammelten Erfahrungen machen (…).

So, ich unterbreche hier kurz: Ein Azubi in diesem Betrieb mit einer sehr überschaubaren Anzahl von Mitarbeitern, Vorgesetzten und Kunden würde sich wohl, so dieser Weisung folgend, unmittelbar zum Affen machen, nicht wahr?

b) „Auch das Einhalten einer Distanz gegenüber Mitarbeitern und Vorgesetzten, aber auch Kunden gehört zu den wichtigsten Verhaltensregeln, die man in der Ausbildung beachten sollte. Führt man mit diesen normale Gespräche, gilt ein Abstand von einer Armlänge als gut geeignet“.

Ich unterbreche kurz: Donnerkeil, Mensch Reker in Köln, wat haste nur bewirkt??! Wer hat denn jetzt bei wem geklaut? Das is` ja geradezu geil für Azubis: immer eine Armlänge Abstand zum Meister, auch wenn se gemeinsam unter einer Karre liegen und diese reparieren müssen!! Das Problem wird allerdings relativiert, weil man nie einen ‚Meister‘ mit einem Azubi (es sei denn er ist weiblich) unter einem Laster antreffen wird.

Was in späteren Prüfungen geprüft wird, haben sich diese armen Kerle meist selbst beigebracht, wie gut, daß der Vater / Stiefvater über eine gut sortierte Werkstatt verfügt, in der die Bubis schon als Windelfurzer ihre ersten Schweißnähte mit Elektroden zogen und mittlerweile auf dem Weg zum Schweiß-Fachingenieur sind…und zwar im Flugzeugbau! Es ist immer wieder dasselbe Übel: Abitur trotz Gymnasium, Bildung trotz Ausbildung…das ist die Realität!

Es heißt unter b) weiter:

„In international ausgerichteten Ausbildungstätten mit Kunden aus anderen Kulturkreisen sollte man sich stets vor Terminen mit diesen über ihre gängigen Distanzallüren informieren“.

„Distanzallüren“, was eine Wortschöpfung, ich bin hin und wech!!

Sie sehen, liebe Leser, fachliche Ausbildung scheint nur noch ein Nebenprodukt, quasi Kollateralschaden, in diesem kleinen Betrieb zu sein, die Befindlichkeiten der Kunden, offensichtlich zunehmend aus dem Ausland, haben wohl oberste Priorität!

Jedenfalls kommen die Befindlichkeiten der Fahrzeuge, denen die gesamte Aufmerksamkeit gelten sollte, wesentlich schlechter weg! Und daß es ein Berufsbildungsgesetz gibt, das an Brutalität der neuen Datenschutz-Grundverordnung DSGVO in nichts nachsteht, scheint ein völlig unbekanntes Wesen zu sein.

Daher sollte man die ganze Ausbildung weglassen und sofort zu ‚Fachkräften‘ greifen, von denen unser Land ja überschwemmt zu sein scheint, oder…?


Quelle und Kommentare hier:
http://www.lutzschaefer.com