NATO entzieht russischen Diplomaten die Akkreditierung

Von Thomas Schlawig

Immer mehr Länder solidarisieren sich im Skripal-Fall und weisen Moskauer Diplomaten aus. Nun entzieht auch die Nato mehreren russischen Diplomaten die Akkreditierung.

Immer mehr Länder solidarisieren sich im Skripal-Fall und weisen Moskauer Diplomaten aus. 

Auch auf die Gefahr mich wieder und wieder zu wiederholen, es erinnert an die Situation von vor 1914 und 1939. Immer mehr Länder solidarisieren sich…Mit wem solidarisieren sie sich? Mit England.

Hintergrund ist der Anfang März verübte Anschlag gegen den früheren Doppelagenten Sergej Skripal und seine Tochter. Die Täter nutzten dabei nach Darstellung Londons den in der früheren Sowjetunion entwickelten Kampfstoff Nowitschok. Russland weist jegliche Anschuldigungen zurück.

London spricht und die Welt folgt. Ein Rückblick:

„Im Jahr 1900 umfasst das „British Empire“ 20 Prozent der Landmasse der Erde und 23 Prozent ihrer Bevölkerung“[1]

Dieses Empire hat es zweimal vermocht, 23 Prozent der Weltbevölkerung gegen Deutschland aufzuhetzen und in einen Weltkrieg zu treiben. Der Irrwitz, für die Mehrzahl dieser Länder (und die UN) ist Deutschland  heute noch ein „Feindstaat“.  Deswegen ist die „Politik“ Deutschlands unter Merkel auch nicht nachzuvollziehen. Vor allem was die Kriege der NATO (und somit der Hauptkriegstreiber seit 100 Jahren) angeht.

Außenamtssprecherin Sacharowa sagte der Agentur Tass zufolge, dass lediglich die USA und Großbritannien von den Maßnahmen profitierten. „Die Begünstigten sind natürlich letztlich London und Washington, indem sie diesen russophoben Kurs fortsetzen.“

Es gab allerdings auch Kritik an diesen Maßnahmen vom luxemburgischen Außenminister Jean Asselborn:

„Wenn man die Eskalation so weit treibt, dass es kein Zurück mehr gibt und ohne dass man schon Ergebnisse der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen hat, dann ist das gewagt“, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“.

Merkels Ex-Sprachrohr Altmaier ließ dagegen verlauten:

Die EU habe mit der harten Reaktion eine „sehr eindrucksvolle europäische Solidarität“ bewiesen. „Deshalb muss jedermann akzeptieren, dass wir hier auch eine moralische Führungsaufgabe wahrnehmen“, sagte Altmaier in Düsseldorf. Ob weitere Sanktionen gegen Russland verhängt würden, müsse der Europäische Rat entscheiden.

Am 16.03.2018 schrieb ich bereits darüber:

Russlands Außenminister Sergej Lawrow verlangte am Dienstag Zugang zu den in Großbritannien sichergestellten Nervengift-Proben und warf London vor, sich nicht an die Vorgaben der Chemiewaffenkonvention zu halten. „Bevor uns jemand Ultimaten stellt, sollte er seine eigenen Verpflichtungen gemäß dem internationalen Recht erfüllen“, sagte Lawrow in Moskau.

Demnach hätte Großbritannien gemäß der Chemiewaffenkonvention eine offizielle Anfrage zu dem eingesetzten Nervengift schicken und Russland Zugang zu der Substanz gewähren müssen. Russland habe „über eine offizielle Note“ Zugang zu dieser Substanz und zu weiteren Ergebnissen der britischen Ermittler gefordert, sagte Lawrow. Die Anfragen seien aber abgelehnt worden. Russland sei im Fall Skripal „unschuldig“ und zur Zusammenarbeit bereit – wenn Großbritannien seinerseits kooperiere.

Wie wäre es, statt sich auf „Beweise“ aus London zu stützen – welche bisher nur Vermutungen und Spekulationen sind, oder auch gezielte Provokation – sich an die Vorgaben der Chemiewaffenkonvention zu halten und Russland Zugang zu der Substanz zu gewähren. Nichts dergleichen ist geschehen. Warum? Hat man in London etwas zu verbergen? Will man nur zündeln? Der Verdacht liegt nahe.

Alexander Gauland bringt es auf den Punkt wenn er sagt: Berlin habe „nichts zu gewinnen und viel zu verlieren, wenn es sich von Scharfmachern in einen neuen Kalten Krieg verwickeln lässt und mutwillig diplomatische Gesprächskanäle zuschüttet“. Mit der Ausweisung habe Außenminister Heiko Maas (SPD) gegen deutsche Interessen gehandelt.

Aber auch der frühere Tagesschau-Redakteur Volker Bräutigam und Friedhelm Klinkhammer, Ex-Vorsitzender des ver.di-Betriebsverbandes NDR, üben Kritik und haben (wieder einmal)  Programmbeschwerde gegen die Tagesschau eingereicht. Der Vorwurf: „Kritiklose Verbreitung von NATO-Propaganda“. Bezeichnend ist, daß man darüber nur bei RT Deutsch, der „Stimme des Kremls“ etwas liest.

U.a. schreiben Bräutigam und Klinkhammer über die Äußerungen des NATO-Generalsekretärs Stoltenberg im Beitrag der ARD:

Diese Darstellung Stoltenbergs ist faktenwidrig, verlogen und propagandistisch (wie es sich für seinen Job als Kriegshetzer gehört). Weder sind russische Truppen in Georgien stationiert, noch ist die Salisbury-Affäre aufgeklärt. Weder Cyberattacken sind den Russen nachgewiesen, noch ist die friedliche vom Willen der Bevölkerung getragene Krimsezession völkerrechtswidrig oder für die NATO friedensgefährdend. (Fakt ist, dass Putin dort bei den neuesten Wahlen über 90% der Stimmen erhielt. Eine besonders eindrucksvolle Ohrfeige an den kriegsgeilen Westen).

Wohlweislich unterschlägt Stoltenberg in seiner Schauer-Geschichte, dass die Bedrohungen und Aggressionen nicht von Russland, sondern regelmäßig von der „Westlichen Werte-Gemeinschaft“ ausgehen: Die mit längst bekannten Lügen „begründeten“ Kriege gegen den Irak, Jugoslawien und Libyen, die Unterstützung der Söldnerheere militanter Dschiadisten und Kopfabschneider in Syrien, das massenhafte Morden mit Drohnen, der Überfall des NATO-Staates Türkei auf die Kurden, die Einkreisungspolitik der NATO, die ihren „Zuständigkeitsbereich“ inzwischen bis an die russische Grenze erweitert hat und immer mehr Truppen dorthin verlegt, und die Erhöhung der Rüstungsausgaben um 2 %, obwohl die USA, Großbritannien, Deutschland und Frankreich bereits jetzt 850 MRD Dollar, also das 17 fache mehr für Rüstung jährlich ausgeben als Russland… Man könnte angesichts der Faktenlage die irrwitzigen Sprüche des NATO-Mannes als Realsatire abtun, wären sie nicht gar zu primitiv und aggressiv – und damit gefährlich.

ARD-aktuell übernimmt nun diese dreisten und abwegigen, die Fakten verdrehenden Äußerungen Stoltenbergs, ohne auch nur den Hauch einer Versachlichung zu versuchen und Richtigstellung zu vermitteln. Die Redaktion lässt nicht die geringste Distanz zu dem Stoltenberg-Quatsch erkennen und verleiht ihm damit den Rang von Faktischen. Damit bestätigt sie erneut, dass sie keine Nachrichtenredaktion des öffentlichen Rundfunks ist, sondern eine Ausgliederung der NATO-Pressestelle.

Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Die Welt folgt bereitwillig einer dekadenten Nation in einen, mit aller Macht gesuchten Krieg.

Auch mit den Worten der ehem. ARD-Korrespondentin in Rußland, Gabriele Krone-Schmalz wiederhole ich mich: „Die spielen mit dem Frieden“. Allerdings kann man es nicht oft genug wiederholen, zumal an den Schaltstellen der Macht nur noch geistig gestörte Ideologen ihr Unwesen treiben. Das macht die Sache so derart gefährlich. Das Interwiev ist beim Staatssender MDR leider nicht mehr abrufbar. Ein Schelm der Böses dabei denkt.

Quelle: Screenshot  https://www.mdr.de/nachrichten/politik/ausland/audio-654336.html

“Nichts ist besser als einen erfundenen Feind zu schaffen, um das Volk in Schach zu halten“  Römische Kriegslist

[1] Peter Haisenko: „England, die Deutschen, die Juden und das 20. Jahrhundert“, Seite 32


Quelle und Kommentare hier:
https://www.journalistenwatch.com/2018/03/28/77867/