Michael Winkler: Genossen, das ENDE ist NAHles

Der SPD geht es derzeit gar nicht schnell genug. Schulz soll endlich aufhören und Nahles übernehmen, tönen die Funktionäre. Und natürlich soll es keine Urwahl geben, soviel Demokratie gleich nach der Abstimmung über die große Koalition ist den Parteimitgliedern nicht zuzumuten. Vielleicht herrscht auch die Sorge, daß die Mitglieder etwas dagegen haben könnten, Bätschi-Nahles in die Fresse zu bekommen. Dabei will die doch nur die Welt so machen, wie sie ihr gefällt. Warum sollte am Ende der SPD aber keine Frau stehen? In der CDU hat das doch auch geklappt!

Ich weiß. ich habe ebenfalls von einer „Weiter-so-Koalition“ gesprochen. Das mag zwar die Absichten der Verliererbande beschreiben, aber nicht die Realität. Eine 80-Prozent-Regierung wird durch eine 53-Prozent-Regierung abgelöst, eine Heirat aus Liebe zur Macht von einer Zweckehe, einer Notgemeinschaft, verbunden in gegenseitiger Abneigung. Handzahm ist in diesem Verbund nur Seehofers CSU, die nach Strohhalmen greift, während ihre Felle davonschwimmen.

Die SPD hat eine Haltung, die wohl am besten so beschrieben wird: Eigentlich wollen wir nicht, aber wir sind bereit, uns zu verkaufen, wenn der Preis stimmt. Das sind Gedanken, mit denen eine Prostituierte ihrem Gewerbe nachgeht. Die CDU glaubt, Merkel habe sie für den eigenen Machterhalt verkauft. Die Kuppelei eines unwilligen Freiers mit einer angewiderten Hure…

Da wird jeder kleine Stolperstein zur großen Krise anwachsen, und Merkel kann nicht „gestalten“, sie muß moderieren. Der Versuch der „Weiter-so-Koalition“ wird allen Beteiligten Nerven, Substanz und Personal kosten.

Wir werden Willkür in diesem Land erleben, Entrechtung und Enteignung. Die Regierung wird nicht planvoll vorgehen, sondern improvisieren. Das Land gleicht einem Schiffsrumpf, bei dem ständig neue Lecks aufbrechen, bei dem die Besatzung von einem Wassereinbruch zum nächsten eilt, um die Löcher notdürftig zu stopfen. Die Versäumnisse dreier Merkel-Regierungen werden über die vierte hereinbrechen.

Der künftige Finanzminister Scholz spricht davon, die „schwarze Null“ halten zu wollen, doch das ist angesichts erweiterter Zahlungsverpflichtungen für Europa und angesichts der weiter anwachsenden „Flüchtlings“-Massen im Land eine unerfüllbare Illusion. Von Hamburg führt eine Autobahn über Lübeck und Rostock in Merkels Wahlkreis, die Uckermark.

Die A20 wurde nach 1990 neu gebaut, inzwischen klafft in dieser Autobahn ein riesiges Loch, beide Richtungen sind gesperrt. So wie das Straßennetz sieht es auch anderweitig in diesem Land aus, sei es das Bahnnetz, sei es die Digitalisierung oder der Zustand unserer Schulen. Die „schwarze Null“ hat es nur gegeben, weil wir aus der Substanz gelebt haben, weil nötige Investitionen in dieses Land unterblieben sind.

Der Unterschied zwischen Merkel und einer Ratte besteht darin,
daß die Ratte intelligent genug ist, das sinkende Schiff zu verlassen.


Quelle und Kommentare hier:
https://michaelwinkler.de/Kommentar.html