Merkels Aufstieg – und Absturz sind gewollte und notwendige Inszenierung

Von Dr. Lothar Wanderer

Mit dem folgenden Beitrag wird eine Artikelserie begonnen, die sich um den aktuell angekündigten Teilrückzug Angela Merkels von der Macht dreht. Es wird dabei nicht um die medial übliche Hofkommentierung der Ereignisse gehen. Vielmehr stehen Fragen im Mittelpunkt, die von Mainstream, leider aber auch von vielen Sites und Blogs in den sozialen Medien nur wenig Aufmerksamkeit finden. U.a. wird sich die Serie mit Fragen beschäftigen wie:

  • Warum ist dieser Teilrückzug weder plötzlich noch unerwartet?
  • Wieso sind Merkels „Erfolge“ zugleich die Gründe für ihre Abschiebung?
  • Warum ist dieser Teilrückzug nur eine Notbremse um einem Not-Stopp zu vehindern?
  • Die Nachfolge Merkels – Warum wird es keinen Gewinner geben?
  • Merz: er hat nur eine Chance. Gnadenloser Vollstrecker eines viel weiter reichenden Zieles

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Merkel – eine Wegskizze zum nun erzwungenen Bauernopfer

Seit der Ankündigung von Angela Merkel, auf dem Hamburger Parteitag der CDU nicht wieder für den Bundesvorsitz zur Verfügung zu stehen, überschlagen sich geradezu die medialen Ergüsse in al­len Gazetten und Kanälen über das scheinbar „plötzliche Aus“ der Kanzlerin.

Die kritischen Seiten und Blogs im Internet folgen dem bisherigen Narrativ der letzten Jahre: „Mer­kel muss weg!“. Aktuelles Motto: „Geschafft“

In den Mainstream-Medien dominiert der Tenor vom vorgeblich „überraschenden aber ehrenwer­ten Entschluss“ der Kanzlerin. Eher sehr leise wird darauf hingewiesen, dass diese Aktion die Not­bremse war, um einen unkontrollierten Kollaps der GroKo und damit ihrer Kanzlerschaft zu verhin­dern. (Dazu mehr in einem folgenden Beitrag)

Was ist der gesamten Diskussion gemeinsam?

Merkel ist spätestens seit ihrer Skandalentscheidung vom September 2015, Deutschland mit „Mi­granten“ aller Art durch die illegale Öffnung der Grenzen fluten zu lassen, zum alleinigen Zentral­punkt aller Kritik an der Entwicklung und Befindlichkeit Deutschlands und Europas geworden.

Alle aktuellen Probleme und Konflikte in Deutschland und Europa werden seit dieser Zeit nolens volens auf dieses Thema zurückgeführt und auf ihre Person reduziert. Seehofer:

„Die Migration ist die Mutter aller Probleme.“

Merkel verlor danach ihre Rolle als integrative und integrierende Figur inner­halb von CDU und CSU, innerhalb Deutschlands und innerhalb Europas.

Mehr noch: sie wurde – und das als Einzelperson, als Mensch – zu DEM Knackpunkt aller Probleme gemacht. Das Merkel mit ihrem imperativ-autokratischen Führungs- und Regierungsstil daran einen ganz erheblichen Anteil hat, ist eher sekundär.

Drei Momente fallen auf:

  1. Fragen zu Hintergründen dieses „plötzlichen und einsamen Entschlusses“ bleiben ausge­blendet.
  2. In der „Debatte“ über die Nachfolge in der Kanzlerschaft greifen einzig „Analysen“ und Diskussionen über die personellen Aspekte des Wechsels an der CDU-Spitze.
  3. Die Frage nach den inhaltlichen Ursachen, Zielen und Folgen des begonnenen Rückzuges von Merkel wird nicht gestellt.

Merkels Aufstieg und ihr Abgang, besser wohl Absturz, haben eines gemeinsam:

Der unaufhaltsame Aufstieg und der Fall der Angela Merkel kamen beide gleichsam scheinbar aus dem Nichts. Aber das gibt es in der Politik nicht.

Wenn man also heute der Frage nachgehen will, wie es zu der angeblich „einsamen“ und „plötzlichen“ Entscheidung von Merkel gekommen ist und warum sie jetzt gekommen ist, muss man wohl deutlich früher und vor allem tiefer ansetzen. Die Erklärung mit den Wahlniederlagen in Bayern und Hessen genügt da auf keinen Fall.

Merkels jetzt inszenierter Abgang beginnt mit ihrer Inthronisierung vor 18 Jahren.

Drehen wir doch mal den Film zurück:

Wir schreiben die Jahre 1989/1990: Wendezeit in der DDR und in ganz Osteuropa.

Gorbatschow hatte seine ehemaligen Verbündeten faktisch in die Unabhängigkeit entlassen und klar gemacht, dass es keinerlei sowjetische Intervention gegen die politische Entwicklung in diesen Staaten geben würde.

In der damaligen DDR hatte die Protest- und Bürgerbewegung Gestalt und Kraft einer gesamtge­sellschaftlichen Opposition erreicht. Unser Merkel war zu diesem Zeitpunkt – frisch promovierte und karriereträchtige Nachwuchswissenschaftlerin – noch immer Sekretärin für Agitation und Pro­paganda der Kreisorganisation der FDJ an der Akademie der Wissenschaften der DDR (AdW der DDR) in Berlin. Kontakte oder gar inhaltliche Berührungen mit der Opposition oder anderen politi­schen Parteien gab es bis dahin zu keinem Zeitpunkt.

Am 16./17.12.1989 wird in Leipzig die Partei „Demokratischer Aufbruch – sozial, ökologisch“ (DA) gegründet. Es ist eine von vielen, wie Pilze aus der Erde schießenden, neuen Parteien und Organisationen. Mit etwa 50.000 Mitgliedern (Angabe Hauptausschuss am 05.02.1990) aber eine der Größten. Erster Vorsitzender des DA wird ihr Gründer, der Rechtsanwalt und Stasi-Mitabeiter Wolf­gang Schnur. In den nur wenigen Wochen bis zum Februar 1990 vollzieht der DA eine extrem-ra­dikale Änderung seines Profils. Der DA tritt der von Helmut Kohl initiierten und von der West-CDU organisatorisch, personell und finanziell getragenen „Allianz für Deutschland“ (AfD) als Wahlbündnis zur Volkskammerwahl im März 1990 bei. Tätigkeit und Wirksamkeit des DA bleiben zunächst auf den Großraum Leipzig/Sachsen beschränkt und vollziehen sich ausschließlich in Orts- und Kreisver­bänden. Noch Ende Februar 1990 optieren ganze zwei Prozent der Wähler zur Volkskammer-Wahl für den DA.

Da geschieht was ganz Merkwürdiges. Merkels Auftritt. Sie ist bis dahin außerhalb aller parteipoliti­schen Organisationen und Strukturen geblieben. Ihre „politische Erfahrung“ reduziert sich auf die „Organisierung von Kulturveranstaltungen“ an der AdW der DDR (O-Ton Merkel). Sie schmeißt über Nacht die Wissenschaft und ihre Karriere hin. Sie wird Mitglied im DA in Leipzig. Kurz danach schasst Wolfgang Schnur in einem Alleingang als Parteivorsitzender des DA die ge­wählte Pressesprecherin. Er schafft, gegen Statut und Satzung des DA und ohne Parteibeschluss, eine erste und bis zur Auflösung des DA in der West-CDU einzige hauptamtliche Position – die des persönlichen Beraters von Wolfgang Schnur. Zugleich wird dieser „persönliche Berater“ von ihm als Pressesprecher nominiert.

Dieser „persönliche Berater und Pressesprecher“ ist – Dorothea Angela Merkel, Mädchenname Kasner.

Bereits im Februar 1990 wird Merkel im Rahmen der Koordinierungs- und Koalitionsgespräche der AfD von Schnur und de Maiziere (s.w.u.) dem Bundeskanzler Helmut Kohl vorgestellt.

Im Rahmen der Überlegung zur Aufstellung einer neuen Regierung im Falle des Sieges bei der Volkskammerwahl am 18. März 1990 optiert die AfD in Absprache mit Kohl auf Wolfgang Schnur als künftigen Regierungschef und auf Angela Merkel (nach drei Monaten in der Politik!!!) als künf­tige Regierungssprecherin.

Da platzt die Bombe: in einem absolut einmaligen Vorgang der Wende- und Nachwendezeit denun­ziert ein ehemaliger Stasi-Offizier einen anderen. Das gab es bis dahin nicht und das wird es auch nicht noch einmal geben: Wolfgang Schnur wird als hoch engagierter MfS-Mann geoutet.

Schnur muss gehen. Merkel als Pressesprecherin des DA übernimmt nicht nur die Rolle der Offenbarerin dieses Faktes (den Text der Presseverlautbarung schrieb ihr Lebensgefährte Joachim Sauer), sondern auch gleich noch das Amt von Wolfgang Schnur. An seiner Stelle als Hoffnungsträger der künftigen und letzten Regie­rung der DDR wird über Nacht Lothar de Maiziere (Ost-CDU) installiert. (Nach zunächst unbewiesenen Stasi-Vorwürfen tritt er später aus allen Ämtern zurück. 2009 wird er als “IM Czerny” entlarvt. Sein Cousin, mit dem er in ständiger Verbindung geblieben ist, ist Thomas de Maiziere, späterer Kanzleramtsleiter und Bundesminister.) An der Nominierung Merkels zur neuen Regierungssprecherin wird festgehalten.

Am 18.März 1990 siegt die AfD bei den Wahlen fulminant. Der DA erhält zwar ganze 0,9% der Stim­men. Das geplante Personalkonzept wird trotzdem durchgezogen. Merkel kommt als Sprecherin in die De-Maiziere-Regierung. Mit einer nur vier Monate dauernden Politik-Erfahrung, ist aus Angela Merkel eine Frau geworden, die von der „Null-Nummer“ in die Top-Etage deutscher und damit europäischer Politik geschossen ist/wurde.

Merkel ist installiert.

Stellt sich die Frage, wie geht so etwas?

Da ist die Frage nicht ganz unberechtigt, wer kennt sie und wen kennt sie zu diesen Zeiten?

Eine Spur führt ins Elternhaus: Ihr Vater, Horst Kasner, bekannt als der „rote Pfarrer,“ betreibt in einem ehemaligen Gutshof bei Templin, abgelegen von aller Öffentlichkeit, eines der ganz wenigen „Priesterseminare“ im Auftrag der EKD mit ausdrücklicher „Billigung“ und Förderung von Partei- und Staatsführung der DDR. Nebenbei wird ein Kinderheim unterhalten. Ständige Gäste in Templin sind neben dem Vater von Lothar de Maiziere, Clemens de Maiziere (bis 1980), die Rechtsanwälte Wolfgang Schnur und Gregor Gysi, dessen Vater in der Regierung der DDR, der Leiter des Amtes für Kirchenfragen ist. Der Rechtsanwalt Lothar de Maiziere, der Pfarrer Schorlemmer u.a. Gysi, Schnur und de Maiziere stehen dem kritischen Kreis um den Stasi-General Markus Wolf nahe, ha­ben dazu enge Kontakte.

Interessant auch: Lothar de Maiziere war in der DDR ab 1987 stellvertretender Vorsitzender des Kollegiums der Berliner Rechtsanwälte unter dem Vorsitzenden Gregor Gysi.[1] Er besaß auch eine Rechtsanwaltszulassung zum Militärstrafsenat (!!!!) beim Obersten Gericht der DDR.[2]

Bei diesen illustren Begegnungen war das unbedarfte Mädchen aus der Mark, Angela Merkel, als Tochter des Gastgebers, als unbeteiligte Person, Zuhörer, Zuschauer, Gastgeberin, was weiß ich, immer involviert.

Aber bleiben wir erst einmal beim Geschehen…

Im März 1990 rückt Merkel bis in die Regierungsetagen der neuen und letzten DDR-Regierung auf.

Da schien ihre Kraft etwas verbraucht. Sie macht Urlaub. Urlaub bei ihrem Lebensgefährten Joa­chim Sauer – in den USA.

Der hatte nämlich, schon 1989 (!!!), ebenfalls seinen Job an der AdW der DDR „geschmissen“.

1989/1990: Ihr Lebenspartner Joachim Sauer ist bei der US-amerikanischen Firma Biosym Techno­logy angestellt. Er verbringt ein Jahr in San Diego (Kalifornien) im Labor dieser Firma, die für das Pentagon arbeitet. Danach bleibt er bis 2002 in der Folge Experte bei Accelrys, einer anderen für das Pentagon arbeitenden Gesellschaft in San Diego. Das kommt nicht ganz unerwartet. Sauer hatte 1989 einen mehrmonatigen Aufenthalt an der Uni Karlsruhe hinter sich, wo entsprechende Kontakte wohl geknüpft worden waren. Wer an dieser Stelle an die Aktion “Brainstorm” des CIA aus den Jahren 1945/1948 denkt, ist ein Schelm.

An der Stelle sei nur eingeflochten: Merkel und Sauer besaßen seit 1980 (!!!) das absolute DDR-Privileg: uneingeschränktes Visum für den Besuch „im Westen“, selbst bei Verwanden 3. Grades. Die Erlaubnis zur Ausreise nach dem „Westen“ erfolgte ausschließlich nach Prüfung der „Zuverlässigkeit“ jedes Antragstellers durch das Ministerium für Staatssicherheit (MfS). Außerdem waren die „Reisekader“ nach Rückkehr in allen Fällen gegenüber dem MfS auskunftsverpflichtet zu den Inhalten und Ergebnissen ihrer Reisen. Aber das nur nebenbei.

Dieser Aufenthalt in den USA wird – ohne das dies aktuell thematisiert ist – zum entscheidenden „Knickpunkt“ ihrer Laufbahn. (Dazu später)

Der unaufhaltsame Aufstieg der Angela Merkel

Kohl erkannte zum Jahresende 1989 die möglicherweise einmalige historische Chance, in einem äu­ßerst knappen Zeitfenster eine wie auch immer geartete Zusammenführung der beiden deutschen Staaten zu erreichen. Die Verwirklichung (s)eines Traumes: Kanzler der Einheit.

Aber diese gewollte Einheit hatte ihren Preis. Sie war nur mit Zustimmung der alliierten Sieger- und aktuellen Besatzungsmächte möglich.

Gorbatschow gab sich mit einer mündlichen Zusage (!!!) über die Nicht-Stationierung von Nato-Truppen auf dem ehemaligen DDR-Boden und über die Zusage (von Kohl, Genscher und Mitter­rand) des Verzichtes der Nato auf eine Osterweiterung zufrieden. Darüber hinaus erkaufte er seine Zustimmung mit der Verpflichtung der Bundesregierung, zig-Millionen zur Finanzierung für die Rückführung der stationierten Streitkräfte (das betraf nur die Offiziere) an die ehemalige UdSSR zu zahlen.

Im Westen war das komplizierter.

Der entscheidende Zentralpunkt westlicher Bedenken war die Frage nach der Rolle (des zusammen geführten) Deutschlands in Europa und international. Dazu war das persönliche Verhältnis von Kohl mit Gorbatschow dem Westen unheimlich. Und oben drauf kam noch die schon fast Intim-Freundschaft zwischen Kohl und Mitterrand. Es waren also genau die Fragen, die schon zu zwei Weltkriegen geführt hatten: Die Rolle Deutschlands in Europa, das Verhältnis Deutschland-Russland und das Verhältnis Deutschland-Frankreich.

Die von den USA und dem Vereinigten Königreich favorisierte Lösung:

  1. Einbindung des vereinten Deutschlands in eine von Washington und London geführte und kon­trollierte Europäische Union.
  2. Der Sicherungs- und Disziplinierungsrahmen für dieses Deutschland erfolgt durch die faktisch sofortige Einführung des EURO.

Kohl und Mitterrand mochten sich als die Väter der deutschen Einheit und der neuen Europäischen Union (Artikel dazu folgt) fühlen, sehen und sich gegenseitig auf die Schulter klopfen. Beide träumten von einem geeinten Europa freier, befreundeter, souveräner Nationen und Staaten.

Damit standen sie aber dem angestrebten und von Anbeginn an verfolgten Ziel der Globalisten und Neo-Kons, den Interessen aller Verfechter der „Einen Neuen Weltordnung“ (NWO) unter Führung des Weltfinanzkartells der Rothschild/Morgan-Sachs/Warburg usw. absolut im Wege. (dazu weiterer Beitrag)

Beide mussten weg!!! Blieb nur noch die Frage: WIE und durch WEN!!!

Das Thema Mitterand bleibt hier ausgeblendet. Da muss der Verweis auf entsprechende Zeitdoku­mente genügen.

Merkels Durchmarsch an die Macht

Helmut Kohl

Mit der Zusammenführung der beiden deutschen Staaten, mit der Schaffung der neu­en EU und mit dem EURO scheint er auf dem Höhepunkt seiner Laufbahn.

Vor allem im Stil der Machtausübung reichlich kritisiert – Stichwort Aussitzen – steht er inhaltlich trotzdem scheinbar unangefochten und unanfechtbar da. Und dennoch mehren sich die Stimmen, nicht nur innerhalb der CDU, die nach Erneuerung, nach Wechsel rufen. Es ist vor allem aber seine EUROPA-Politik, die bei den Drahtziehern der Macht und das heißt in den Strukturen der Netzwerke von Rothschild-Morgan-Sachs und dem Rest des internationalen Finanzkartells auf Ablehnung stößt.

Kohl ist als Machtmensch darauf bedacht, in seinem „Dunstkreis“ niemanden zu dulden und agieren zu lassen, der den eigenen Ambitionen auch nur entgegen stehen könnte. Kohl säubert sein Umfeld von allen denkbaren Kontrahenten. Was er braucht und sucht sind absolut ergebene, widerspruchs­lose Gefolgsleute.

Merkel bringt (scheinbar) alle Vorzüge und Erfordernisse mit, um als bedingungslos loyal zu gelten.

  • Sie hat (scheinbar) keinerlei eigene politische Ambitionierung.
  • Sie hat (scheinbar) keinerlei eigene politische Vision und Zielvorgabe.
  • Sie ist (scheinbar) als „unbeschriebenes Blatt“ weder erpressbar noch angreifbar.
  • Sie steht (von Kohl so auch inszeniert) als Symbol der Einheit, für Gemeinsamkeit und auch für die „Frauenquote“.
  • Sie steht für Generationserneuerung in Partei- und Regierungsmannschaft des „ewigen Kanzlers“.
  • Sie steht als Wissenschaftlerin für Kalkül, Sachlichkeit, Berechenbarkeit, Verlässlichkeit.
  • Sie ist tatsächlich jung, unverbraucht und offensichtlich ohne jede „Altlast“.

Nebenbei hat Kohl auch noch eine geradezu väterlich-gutartige Affinität zu dem politisch völlig un­beschriebenen „Mädchen aus dem Osten“, das er sogar „mein Mädchen“ nennen wird: Dorothea Angela Merkel. Er befördert sie von der Pressesprecherin zur Bundesministerin. Sie wird innerhalb der CDU positioniert und bekommt ein für das von ihr geführte Ressort bemerkenswerte Aufmerk­samkeit und Öffentlichkeit. (s.o)

Es ist daher nicht zufällig, dass Merkel unter Kohl weiter ihren Steilflug nach oben vollziehen kann. Dabei sei sogar unterstellt, dass Merkel zu diesem Zeitpunkt zunächst wirklich noch nicht mit ei­nem eigenen Konzept des Machtanspruches agiert.

1990, erinnert sei an den Urlaub, wird ein Mann besonderer Art und mit ganz besonderem Auftrag durch die Bush-Administra­tion auf Merkel „angesetzt“.

Jeffry Gewind

Während seines Studiums war er Gasthörer an den Universitäten in Salzburg, Er­furt und Jena. Jeffry war der DDR als junger Linker romantisch verfallen, um dann, geläutert durch Gespräche mit ostdeutschen Freunden, zum glühenden Anhänger Ronald Reagans und Jean Kirkpatricks zu werden.

1990 wurde ihm von der Georgetown University in Washington der Doktortitel verliehen im Be­reich “German Area Studies”. Nach einer jahrelangen Tätigkeit im American Enterprise Institute für politische Forschung in Washington, wurde er Direktor der New Atlantic Initiative, einem Interes­senverbund internationaler Institute, bis er zum Leiter des Aspen-Institut in Berlin berufen wurde. Das wird noch eine Rolle spielen.

Dieser Mann wird Angela Merkel ab sofort nicht mehr nur begleiten, sondern vor allem politisch „lehren“, heißt instruieren.

Alles was er braucht, um aus Merkel eine „berechenbare“, eine kalku­lierbare politische Figur zu machen, findet er bei ihr vor: sie ist – für sich selbst – eiskalt kal­kulierend; sie ist geradezu pathologisch machtorientiert; sie verfügt (anfänglich) über keinerlei eigene inhaltlich-politische Ambitionierung und/oder Vision; sie ist zwar machtambitioniert aber ohne jedes politische Hinterland; sie ist wegen ihrer eher mysteriösen Vergangenheit angreifbar und braucht deshalb „Rückendeckung“, sie ist (zu diesem Zeitpunkt) je­dem, der ihr nach vorn/oben hilft loyal und dankbar.

Ihrer bisherigen „Förderer“ (s.o) wird sie sich alsbald entledigen.

Merkel ist auserkoren: sie soll die Figur für den angestrebten Politikwechsel in Deutschland werden.

Über Gewind und eine weitere amerikanische Bekanntschaft, Haim Saban, soll sie den angestrebten Politikwechsel vollziehen. Haim Saban, Multimilliadär, ein amerikanisch-israelischer Medienmogul, der zeitweise über 40 % der gesamten deutschen Medienlandschaft beherrscht, wird ihr „Schlüssel“ zum Zentrum der Macht, zu den Medien. Fort an zählen Friede Springer (Inhaberin des Springer Konzerns), Liz Mohn (Inhaberin des Bertelsmannkonzerns), Elisabeth Furtwängler und Jacob Burda (Burda-Kon­zern) zu ihren „engsten, persönlichen Freunden“.

Damit hat sie die gesamte deutsche Medienlandschaft hinter sich versammelt.

Jetzt kann der große Angriff beginnen

Mit Hilfe von Krause, dem Verhandlungsführer zur Zusammenführung der beiden deutschen Staa­ten, wird sie im Dezember 1990 bei den ersten gesamtdeutschen Wahlen per Direktmandat im Wahlkreis Stralsund-Rügen-Grimmen in den Deutschen Bundestag gewählt.

Im Dezember 1991 ersetzt sie den mit Stasi-Vorwürfen konfrontierten de Maiziere, bis dahin eben­falls Förderer von Merkel, als Stellvertretende Bundesvorsitzende der CDU. 1993 übernimmt sie das Amt der Landesvorsitzenden in Mecklenburg-Vorpommern von ihrem Vorgänger und Förderer Krause, der an dubiosen Vorwürfen scheitert.

Merkel ist damit auch innerhalb der CDU endlich positioniert.

Von 1990 bis 1998, dem Jahr der Wahlniederlage gegen die SPD, begleitet sie zwei Ressorts als Ministerin im Kabinett Kohl. Sie erlangt die notwendige politische Erfahrung und kann ihren Ruf mit Hilfe der Medien aufbauen. Kohl tritt zurück. Schäuble wird sein Nachfolger und Merkel – auf Schäubles Vorschlag hin – im November 1998 Generalsekretärin der CDU.

Im November 1999 putscht Merkel, mit Hilfe der mittlerweile auf sie eingeschworenen Medien, in einem Brief, veröffentlicht in der FAZ, gegen Kohl. Obwohl der zu diesem Zeitpunkt nur noch Eh­renvorsitzender der CDU ist, setzt Merkel, ganz im Sinne der sie führenden Mächte, alles daran, ihn und seine „Gefolgschaft“ zu entthronen. Sie hat unter Kohl gut gelernt: Ihr „Mentor“ Haim Sa­ban beschreibt Kohl wie folgt:

„Kohls Langfristigkeit als Kanzler verdankte sich seiner Haltung gegenüber der Macht. Er war mit einem Wort: rücksichtslos. Innerhalb der CDU wurden die Rivalen politisch ausgelöscht oder in Provinzämter verbannt. Kohl bestand auf völliger Parteidisziplin und Loyalität.“

Nur einen verschont sie: Schäuble. Damit ist auch er ab sofort in der Riege der Merkel-Getreuen.

Medial schon wirksam aufgebaut, kann Merkel nun auch aus den „eigenen Reihen“ der CDU Unter­stützung erwarten.

Schäuble tritt von seinen Funktionen als Partei- und Fraktionsvorsitzender zurück. Merkel hat damit ihre erwartete und aufgebaute Chance: Auf dem Bundesparteitag[3]der CDU am 10. April 2000 in Essen[4], [5] wird Merkel mit 895 von 937 Stimmen zur Parteivorsitzenden gewählt. [6]

Im Namen der öffentlichen Moral übernimmt sie so den Vorsitz der Partei. In der Folge passt sie sich der christdemokratischen Moral an und heiratet ihren Lebenspartner.

Von nun an wird Angela Merkel von zwei wichtigen Pressegruppen offen unterstützt. Sie kann auf Friede Springer zählen, der Erbin der Axel-Springer-Gruppe (180 Zeitungen und Zeitschriften, darunter «Bild», «Die Welt»). Die Journalisten der Gruppe müssen eine Verlagsklausel unterschreiben, die festlegt, dass sie sich für die Entwicklung der Transatlantischen Verbindungen und für die Verteidigung des Staates Israel einsetzen.

Angela Merkel kann auch auf ihre Freundin Liz Mohn zählen, Direktorin der Bertelsmann-Gruppe, Nummer 1 der europäischen Medien (RTL, Prisma, Random House usw.). Frau Mohn ist auch Vizepräsidentin der Bertelsmann-Stiftung, die den intellektuellen Stützpfeiler der euro-amerikanischen Verbindungen bildet.

Angela Merkel stützt sich auch weiter auf die Ratschläge von Jeffrey Gedmin, der vom Bush-Clan speziell für sie nach Berlin geschickt worden war.

Schäuble verzichtet auf seine Kanzlerkandidatur. 2013 wird dafür Merkel nominiert und gewinnt – wenn auch knapp – die Wahlen.

Der Weg zur Neugestaltung Europas im Sinne US-britisch-israelischen Ambitionierung ist frei.

Merkel ist aber auch ab sofort außerhalb jeder Souveränität in ihren Entscheidungen.

Sie hängt am Tropf ihrer politischen und medialen Schöpfer.

Es ist nur eine Frage der Zeit, wann man sich auch ihrer entledigen wird.

2018 ist es soweit. Nach 18 Jahren Parteivorsitz und 13 Kanzlerjahren wird zum Halali geblasen.

Angela Merkel ist von der mächtigsten Frau der Welt zum Risikofaktor geostrategischer Überlegungen ihrer Hintermänner geworden.

Die Ironie, besser der Zynismus dabei: es sind genau die Kräfte, die sie einst installiert haben und jetzt „abberufen“. Bis zu ihrem endgültigen Abgang hat sie allerdings noch einige „Kleinigkeiten“ abzuarbeiten. Eine Galgenfrist …

Hinweis des Autoren: Die Links zu Quellen, Verweisen und weiterführenden Beiträgen folgen im Anschluss der Artikelserie als Gesamtausdruck.

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Quelle und Kommentare hier:
https://equapio.com/deutschland/merkels-aufstieg-und-absturz-sind-gewollte-und-notwendige-inszenierung-teil-1/