Lebensbeichten aus Frankreich, einem zerfallenden Staat

von Ignatius

Oh Frankreich, du Nation der schönen Künste und erotischen Frauen. Frankreich du Herz des Katholizismus und der Moderne, der Revolution und Reaktion! Wer kann schon sagen, dass er Frankreich wirklich kennt? Immer entdeckt man Neues in dem Land, das so viel Unterschiedliches zu bieten hat.

Seit vielen Jahren reise ich nun schon nach Frankreich und pendel gezwungenermaßen zwischen Belgien, Deutschland und der Grande Nation. Beruflich komme ich mit fast allen sozialen Schichten in Kontakt und pflege die alten Kameradschaften zu Soldaten aus Illkirch-Graffenstaden, wo deutsche und französische Militärangehörige gemeinsam dienen und einen Gedanken fortführen, den die Gründerväter Europas schon hatten.

Die Allianz aus Frankreich und Deutschland, den beiden Erzfeinden, sollte den Krieg in Europa endgültig beenden und für alle Zeiten unmöglich machen. Diese große Versöhnung zwischen Berlin und Paris ist es, die auch die Triebfeder der EU ist. Als Traditionalist und Katholik kann ich dem Grundgedanken viel abgewinnen, auch wenn die Umsetzung sehr zu wünschen übrig lässt.

Denn wer wirklich mit wachem Blick und ohne rosarote Brille durch Frankreich geht, auch mal abseits des achten Arrondissement, der Avenue Montaigne, durch das Land wandert, muss nicht suchen und findet überall Indizien für den staatlichen Erosionsprozess, der seit mindestens zwanzig Jahren Frankreich in die Unregierbarkeit führt.

Es sind nicht nur Paris oder Marseille, sondern auch Kleinstädte, Dörfer und ganze Landstriche, die von den gesellschaftlichen Transformationsprozessen, nämlich Entsolidarisierung, Multikulturalisierung und Islamisierung betroffen sind.

Meinen ganz persönlichen Abschied vom alten Frankreich hab ich in diesem Sommer bereits gemacht, nachdem ich den Geburtsort meines Vaters besuchte, dessen Taufkirche längst abgerissen wurde und wo unweit seines Heimatdorfes eine große Mosquée El-Hijra im nächstgrößeren Ort steht.

Diese ist übervoll zu jeder Tageszeit, immer gut besucht, während das Land ringsherum von Altersarmut, Jugendflucht und Entchristianisierung betroffen ist. Sie werden in jedem Café Leute über diese Themen reden hören. Zumindest alle Menschen, die nicht in der Avenue Montaigne oder anderen Nobelvierteln wohnen können.

Die alten Eliten von Frankreich sitzen immer noch fest im Sattel und die große Revolution steht noch aus. Im Franzosen kocht jedoch ein anderes Temperament als im Deutschen. Wenn die Menschen hier eines Tages nicht mehr können, der Liter Diesel dann vier Euro kostet, das Brot fünf Euro und die Mieten weiter so steigen, während Maman und Papa nicht mehr wissen, ob sie an sozialer Not oder an Kriminalität sterben wollen, dann wird der Kessel überkochen und es wird mächtig knallen.

Bis dahin stirbt Frankreich einen langsamen, qualvollen und räudigen Tod.

Niemand kann ernsthaft behaupten, dass die afrikanischen Clankriminellen in Marseille, Lyon und Paris eine Bereicherung für das Land darstellen. Der Begriff des Salonkommunisten ist zweifelsohne in Frankreich entstanden, gibt es hier doch genügend Salons und etliche Sozialisten und Kommunisten, die ihren Wohlstand pflegen und mit hohler Stimme lachen, während sie von großeuropäischen Ideen der Solidarität mit dem Globus sprechen und die Welt nach Frankreich einladen.

Nur nicht in die Avenue Montaigne bitte, nur nicht zum Landhaus in der Provence! In Paris knallt es in der Nacht immer öfter, und wenn in Marseille mal in einem Monat nicht heftig geschossen wird, fragen sich die Einwohner schon, ob nicht die Welt plötzlich Kopf steht.

Beim Gare du Nord in Paris gehen die Pendler aus den Banlieues, und die einheimischen Franzosen meist grimmig aneinander vorbei, beide Fraktionen mit der Faust in der Tasche. Selbst die Raucherstübchen der Sozialisten sind voll mit grantigen Rentnern und wütenden Jungsozialisten. An den Tischen der Republikaner und Nationalisten wird sowieso nur noch geflucht und geklagt.

Wer sich von romantischen Schnulzen sein Frankreichbild holt, wird ziemlich enttäuscht oder irritiert sein, wenn er Paris und die Nation in Natura erlebt. Die Unzufriedenheit suppt aus allen Poren heraus und der Ekel, den die Menschen gegenüber ihren Regierenden empfinden, wird immer größer. Die Polizei steht genau in der Mitte und muss nicht nur die miserable Bezahlung hinnehmen, sondern sich wahlweise von Islamisten, Migranten oder (linken) Bürgern schlagen lassen. Kein Wunder also, dass die Polizisten als heimliche Leibgarde von Le Pen gehandelt werden, sollte sie es doch einmal schaffen und Präsidenten werden.

Das Traurige ist, dass die deutschen Medien so gut wie gar nicht über den Zustand des Nachbarlandes ehrlich berichten, sondern meist nur verklären. Frankreich geht es deutlich schlechter als Deutschland, wenngleich die allermeisten Bürger in der Mittelschicht besser versorgt sind als die Deutschen(finanziell).

Aber der Staat ist im größeren Ausmaß erodiert. Gesetzlose Gebiete, wilde Zonen im Großstadtdschungel und total verkommene Nachbarschaften sind normaler Bestandteil der urbanen Landschaft in Frankreich geworden. Wenn in einem Monat irgendwo in Frankreich keine fünf bis zehn Islamisten hochgenommen werden, die ganze Straßenzüge in die Luft sprengen wollten, dann handelt es sich um eine besonders ruhige Phase.

Ansonsten sprudeln die Lokalblätter, nicht Le Monde, nein, niemals Le Monde, nur so vor Horrornachrichten über: Vergewaltigungen, Morde, Massenvergewaltigung, Bandenkriminalität, Terror, Rechte, Linke, Armut, Not und billiger Sex von afrikanischen Straßenprostituierten.

Frankreich zerfällt. Es stirbt einen qualvollen Tod. Es ist wie ein Soldat mit einem Bauchschuss – jeder weiß, dass er sterben wird. Aber alle reden ihm gut zu. Alles was man tun kann, ist den Schmerz bis zum Übergang zu lindern.

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Quelle und Kommentare hier:
https://www.journalistenwatch.com/2019/03/01/lebensbeichten-frankreich-staat-2/