Kroatien: 20.000 bewaffnete Migranten nehmen Kurs auf Deutschland

von Richard Schmitt

An Kroatiens Grenze, nur 224 Kilometer von Österreich entfernt, hoffen mehr als 20.000 Migranten auf die Chance eines Durchbruchs nach Mitteleuropa – die Exekutive ist besorgt. Alarmismus? Hysterie? Wird die Gefahr der illegalen Zuwanderung zu oft, zu laut von der Bundesregierung thematisiert? Die „Krone“ fragte bei Experten der Exekutive mit besten Beziehungen am Balkan nach.

Auf dem Schreibtisch des Abteilungsleiters im Innenministerium liegen die aktuellsten Informationen der Verbindungsoffiziere über die Lage im bosnisch-kroatischen Grenzgebiet bei Velika-Kladusa, 224 Kilometer von Spielfeld entfernt. Ihre Analyse:

Ein Durchbruchsversuch von „mindestens 20.000 Migranten“ an diesem Grenzübergang Richtung Mitteleuropa könnte kurz bevorstehen.

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So wild wird beim Grenzsturm gerangelt.

 

Fast alle der jungen Männer sind mit Messern bewaffnet.

„Sie sind bewaffnet, fast alle haben ein Messer“

„Die Kroaten sind wirklich bemüht, das allein zu bewältigen. Sie haben auch Spezialeinheiten an diesem Übergang positioniert“,

sagen die Analysten der Gruppe III (Migration) im Innenministerium in Wien. Doch es gibt Entwicklungen, die Sorgen bereiten, meinen die Beamten:

„Jetzt kommen andere – keine Familien mehr, und es sind kaum noch Frauen dabei. 95 Prozent dieser Migranten, die da durchbrechen wollen, sind junge Männer, fast alle mit Messer bewaffnet. Auf einen Grenzpolizisten wurde bereits eingestochen.“

Migranten an der Grenze bei Velika Kladusa am 24. Oktober 2018

Unter den in Bosnien wartenden Zuwanderern wären auch keine Syrer mehr:

„Die Masse kommt aus Pakistan. Und es sind viele Iraner, Algerier, Marokkaner.“

Ihr Ziel sei auch nicht Österreich:

„Die Migranten wollen nach Deutschland, weiter in skandinavische Länder. Österreich hat für sie mittlerweile einen zu schlechten Ruf.“

 

Frontex-Übung soll Grenzsturm verhindern

Die Versorgung dieser Menschenmassen sei „relativ gut geregelt“ berichten die Verbindungsoffiziere: Viele Zuwanderer hätten Prepaid-Kreditkarten des UNHCR und der Unicef.

 

„Europa will den Kroaten keine Hilfe aufdrängen“, betont man im Innenministerium. Gleichzeitig soll ein Durchbruch in Velika-Kladusa allein schon deshalb verhindert werden, damit dies nicht zu einem Signal für den Aufbruch weiterer zehntausender Migranten wird.

Eine Lösung ist bereits gefunden: Im November soll genau an dieser Grenze eine große Einsatzübung der Grenzschutztruppe Frontex stattfinden.


Quelle und Kommentare hier:
https://www.krone.at/1801367