Hands Off Venezuela – Robert Stein

Lasst uns doch heute einmal unseren Blick auf Venezuela werfen. Das wollte ich eigentlich schon lange machen, aber die Situation vor Ort verändert sich täglich so schnell, dass ich erst einmal abwarten wollte, wie sich die Lage entwickelt. Unser Mainstream hat sich ja an diesem Thema jetzt schon viele Wochen festgebissen und es gibt Berichte am laufenden Band aus Südamerika.

Wenn wir nur die Meldungen der öffentlich rechtlichen Medien lesen würden, dann müssten wir davon ausgehen, dass mit dem „Machthaber“ Maduro wieder mal ein ganz übler Diktator auf seinem geschundenen Volk herumtrampelt, dass er sich persönlich bereichern würde und das arme Volk hungern muss, weil er so eine schreckliche Politik macht. Sogar sein Vorgänger, Hugo Chavez, soll seit dem Jahr 2000 das Land kontinuierlich in den Ruin getrieben haben.

Also egal ob ich einen Beitrag im Spiegel oder der Süddeutschen lese, jede Talkshow im Fernsehen oder irgendein Kommentar eines Politikers, es ist stets der gleiche Tenor, die gleiche trübe Soße wie immer, wenn eine Regierung das gute alte transatlantische Spiel nicht mitspielen will. Da wird von Demokratiedefiziten gefaselt, dann kommen die Menschenrechte ins Spiel, die arme Bevölkerung die so furchtbar leiden muss und ständig der laute Ruf dem nicht länger zuschauen zu können.

Wer eine Blaupause für Regime-Change sucht, also den von außen aufgezwungenen Wechsel einer Regierung, der möge sich einfach nur die Berichterstattung zum Thema Venezuela im letzten Jahr genau anschauen, vor allem die letzten zwölf Wochen sind da sehr aufschlussreich.

Wie aus dem Lehrbuch für schmutzige Tricks und Propaganda läuft es tagtäglich vor unseren Augen ab, aber die wenigsten kapieren was hier eigentlich passiert. Wie sollen die Menschen es auch wissen, wenn ihnen allabendlich in der Tagesschau das Gehirn fritiert wird? Wenn etwas nachgerichtet wird, bis das gewünschte Framing auch der letzte Depp verstanden hat. Prof. Mausfeld nennt das den gewünschten Deutungsrahmen herstellen, die Denkrichtung vorgeben und alles andere zu einem geistigen Minenfeld erklären. So funktioniert das, jedes Mal die gleiche Nummer.

Schritt eins ist immer eine Zunahme der Berichterstattung, man schafft Aufmerksamkeit. Die Berichte häufen sich und immer wieder berichten die Korrespondenten von den großen Problemen, die die jeweilige unliebsame Regierung verursacht hat. In Venezuela sind es die Bilder der leeren Supermarktregale, die zeigen sollen wie schlimm die Situation angeblich sei. Menschen die nach Essbarem im Müll suchen, oh Gott, wie schlimm. Ein eigentlich so reiches Land und die Menschen haben nichts zu essen, da muss die Regierung daran schuld sein.

Schritt zwei ist dann die Stärkung der Opposition, die lautstark nach Veränderungen schreien darf. Reformen werden gefordert, der Rücktritt der Regierung. Es werden Proteste organisiert, das Volk drängt auf die Straßen mit großen Bannern und Parolen. Wie aus dem Nichts tauchen plötzlich charismatische Anführer der Opposition auf, deren Forderungen ständig wiederholt werden. Der Druck auf die Regierung im In- und Ausland wird ständig erhöht.

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Quelle und Kommentare hier:
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