„Gelbwesten“-Proteste in Frankreich: So brutal geht die Polizei in Wahrheit vor

von Sputnik

Der französische Innenminister Christophe Castaner, der zuvor Angriffe von Teilnehmern der so genannten „Gelbwesten“-Proteste auf Journalisten bedauert hatte, sagte während seines Besuchs in der Stadt Carcassonne, er habe „kein einziges Mal gesehen, dass ein Polizist bzw. Gendarm einen Protestierenden (…) oder Journalisten angegriffen hätte“.

Hier sind allerdings mehrere Videos, auf denen etwas zu sehen ist, was man im Innenministerium „übersehen“ hat.

„Natürlich habe ich nie gesehen, dass ein Polizist bzw. Gendarm einen Protestierenden (…) oder Journalisten angegriffen hätte“,

sagte der Minister während eines TV-Auftritts in Carcassonne.

Im Internet wimmelt es jedoch von Videos, auf denen zusammengeschlagene oder aus traumatischen Pistolen verletzte „Gelbwesten“ oder Reporter zu sehen sind. Dabei will Castaner gesehen haben, wie Teilnehmer der Massenproteste Ordnungshüter oder Journalisten angriffen.

Allein der französische Schriftsteller und Filmregisseur David Dufresne hat an das Innenministerium 304 Mitteilungen geschickt – doch sie alle blieben ohne Antwort. Nach Angaben der Check-News-Abteilung der Zeitung „Libération“ wurden seit dem Beginn der „Gelbwesten“-Aktionen 82 Teilnehmer von Polizeibeamten schwer verletzt, 60 von ihnen mit Hartgummigeschossen.

In Bordeaux wurde ein Feuerwehrbeamter, Vater von drei Kindern, während der neunten „Gelbwesten“-Aktion aus einem „Flashball“ am Kopf schwer verletzt. Wie seine Frau mitteilte, erlitt er einen Bluterguss ins Gehirn und musste operiert werden. Derzeit liegt der Mann immer noch im künstlichen Koma.

Während der neunten „Gelbwesten“-Aktion hatte ein Polizist mehreren Protestierenden, die in diesem Moment knieten, Tränengas in die Augen gespritzt. Wo genau das passierte, ist vorerst unklar, vermutlich aber in der Stadt Brest.

Soldaten der Republikanischen Sicherheitskompanie (CRS) hatten während der neunten „Gelbwesten“-Aktion in Bordeaux einen älteren Mann zusammengeschlagenunmittelbar vor den Augen seiner Tochter.


Der AFP-Fotokorrespondent Xavier Léoty wurde bei der Beleuchtung einer Protestaktion in La Rochelle aus einem „Flashball“ angeschossen. Er erlitt eine Knieverletzung und musste für 45 Tage krankgeschrieben werden.


Eine ältere Frau wurde während der neunten „Gelbwesten“-Aktion in Nîmes mit einem Hartgummigeschoss am Kopf verletzt. Auf dem Video ist zu sehen, wie sie Hilfe von nebenan stehenden Menschen bekommt.

Die französische Polizei setzte auch während der Vorbereitung des G7-Gipfels in Biarritz „Flashball“-Waffen ein.

Der Korrespondent von „Revue FarOuest“, Mathieu Staub, wurde aus einem „Flashball“ angeschossen und erlitt einen Rippenbruch.

Ein Korrespondent der Website konbininews erlitt bei der Berichterstattung über die neunte „Gelbwesten“-Aktion in Paris einen Handgelenkbruch. Auch er wurde von einem Hartgummigeschoss getroffen.

In Paris wurde ein Mann am Bauch verletzt, der mit auseinandergestreckten Armen vor einem Spezialeinsatzsoldaten stand.

Am 8. Dezember griffen CRS-Soldaten mehrere Protestierende an, die knieten und die Hände hinter dem Kopf hielten.

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Quelle und Kommentare hier:
https://de.sputniknews.com/gesellschaft/20190118323634911-gewalt-gelbwesten-proteste-polizei/