Geht’s noch…?

vom Spatz

Bundesaußenminister Heiko Maas, der Mann des Meinungsfreiheits-Aushöhlgesetzes, meinte beim Treffen der EU-Außenminister in Luxemburg am 16.4., eine Regelung des Konflikts in Syrien unter Bashar al-Assad ausschließen zu können.

„Dass jemand, der Chemiewaffen gegen seine Bevölkerung einsetzt, ein Teil dieser Lösung sein kann, das kann sich wohl niemand vorstellen.“

Niemand, der noch bei Sinnen ist, kann sich vorstellen, dass Assad in dieser Situation Chlorgas Kanister öffnen ließ und dabei, laut Aussagen der Ärzte des nahegelegenen Krankenhauses niemand zu Schaden kam, obwohl die Weißhelme sich dabei ohne Gasmasken gefilmt haben. Das können nur die Initiatoren des Vorfalls und deren westliche Regierungsvertreter, und natürlich ein deutscher GroKo-Außenmini und seine Chefin begreifen.

Nach ihrem Beifall für die völkerrechtswidrige Bombardierung Syriens „fordert“ (wie bitte ?!) die Bundesregierung ihre Beteiligung an der Neuordnung Syriens. Kanzlerin Angela Merkel möchte sich dazu mit Russlands Präsident Putin „in absehbarer Zeit“ treffen. Sagen uns unsere Medien. Sie glaubt sich noch in der Lage, zwischen Russland und den USA zu vermitteln. Eine Spende von ein paar Millionen Dollar für den Wiederaufbau Syriens soll Putin dazu bewegen, sich mit der Vasallin der Kriegs-Inszenierer zu treffen, um ihr schäbiges Image aufzubessern.

Hat Putin das nötig, ist er käuflich? Trump hatte schon vor Wochen versprochen, sich mit Putin zu treffen. Könnte ein solches Treffen noch etwas bringen?

„Russland und China betrachteten die USA zunehmend als unzuverlässigen Partner“,

müssen selbst westliche Medien eingestehen. Ist Trump glaubwürdiger als die US und NATO Mini-Größen, die Russland 1990 versprochen hatten, nicht weiter an Russlands Grenzen heranzurücken, dann „Ätsch bätschi“ schrien, „wir hatten dabei die Finger überkreuz“, und die jetzt hinter den damaligen Grenzen Waffen aufhäufen?

Am 18.4. erzählte Trump in Japan der Presse laut Bloomberg:

„Wir hatten vor einem Monat eine sehr, sehr harte – darüber haben wir vor einer kleinen Weile gesprochen – Schlacht zwischen unseren und russischen Truppen in Syrien. Das ist sehr traurig. Viele Menschen sind bei dieser Schlacht ums Leben gekommen …“

Denn,

„niemand ist härter in Sachen Russland als Präsident Donald Trump“

sagte Trump, und der muss es wissen. Von der „Schlacht“ hatten weder russische noch westliche Medien etwas berichtet. Der Mann ist mit mit zu viel „Werbe-Promotion“ groß geworden.

Fake-Wars sind Kriege, die niemand (wie die US-Kriege im Nahen Osten) gewinnen will. Ihr Zweck besteht darin, das Geld des eigenen Volkes der Rüstungs-Industrie zuzuschustern. Die Vernichtung der Zivilisation scheint dabei eingeplant, zumindest in Kauf genommen zu werden. Wenn in der Politik „populistische“ Bewegungen auftauchen, scheint das früher oder später fast immer der erste Schritt zur Übernahme der Führung durch den militärischen Flügel des „Deep State“ zu sein. Das war schon bei Caesar so und später immer wieder.

Ein Militärapparat erleichtert es den wenigen „Herausragenden“, die Masse zu schröpfen. Die  „wir gegen die„-Emotionen vereinfachen die Ausbeutung enorm. Die Aufgewiegelten scharen sich um das Militär – egal, wie absurd die gestellte Situation ist.

Dass es sich bei dem jüngsten Angriff in Syrien um einen „symbolischen“ Akt handeln würde, legte schon die diesbezügliche Pressekonferenz des US-Verteidigungsministers James Mattis nahe.

Russlands Ankündigung von angemessenen Reaktionen hatte also gewirkt. Sie war glaubwürdiger als die Anschuldigung wegen des angeblichen Giftgas Einsatzes in Syrien, dessen Inszenierung bereits mit dem Fall Skripal begonnen hatte. Größer war der symbolische Schaden, den das Spektakel am Image des Westens, insbesondere dem der US-Regierung angerichtet hat.

Während der US-Präsident noch über den angeblichen Einsatz von Giftgas in Syrien schimpft, zerstören Bomber der USA weiterhin Dörfer in Afghanistan, Irak, Somalia, Syrien und Jemen und bereitet die US-Regierung bereits eine ähnliche Inszenierung für Venezuela vor.

Nach seinem Angriffsbefehl stellte sich der US Präsident in großer Pose vor das amerikanische Volk und erzählt in seiner siebenminütigen Rede an die Nation eine Lüge nach der anderen. Dabei schaut er geradewegs in die Kamera.

Er weiß, dass er lügt, und diejenigen, die sich etwas selbständiges Denken erhalten haben (manche schätzen sie auf etwa 30% der Bevölkerung), wissen es auch, und er tut es trotzdem. Meint er seine Medien würden das – wie immer – später schon wieder geradebügeln. Trump hat damit viele seiner Wähler verprellt, die seinen Wahlkampfreden glaubten und von ihm eine Art Revolutionierung der amerikanischen Innen-, Wirtschafts- und Außen-Politik erwartet hatten. Ihnen zeigte er nun, dass er nicht mehr als zu Wachs in den Händen des Establishments geworden ist.

Sicher hatte man Druck auf ihn ausgeübt, vielleicht hatte man ihm das Schicksal so mancher US-Präsidenten, etwa eines J.F. Kennedy, vor Augen geführt. Hatte er Angst um sein Leben, dann wäre ein Rücktritt ehrenhafter gewesen. Aber so?

Ein tragischer Moment für Trump und den Westen insgesamt. Die Hoffnung, dass sich dort etwas ändern ließe, ist wieder einmal verspielt. Doch wenn derart gelogen werden muss, ist das Vertrauen weg, nicht nur das gegenüber angeblichen Feinden, sondern gegenüber einen selbst. Lügen ist der Beginn des Laufs mit kurzen Beinen in den Absturz. Doch urteilen Sie selbst.

Hier die Worte dieses Präsidenten (mein Kommentar in ( ):

„My fellow Americans – vor kurzem gab ich der Luftwaffe der Vereinigten Staaten den Befehl erteilt, präzise Schläge gegen Ziele zu führen, die mit den Chemischen Waffen des syrischen Diktators Bashar al-Assad in Beziehung stehen. (zwei Lügen in einem Satz. Es handelte sich um eine Hochschule für angewandte Technologie und kein Chemiewaffenlager oder Labor, und Assad ist ein vom Volk gewählter Präsident und wird offensichtlich dort heute noch mehrheitlich von diesem unterstützt, wahrscheinlich mehr als Trump von seinem) Jetzt läuft eine gemeinsame Operation mit der Wehrmacht Frankreichs und des Vereinigten Königreichs. Wir danken ihnen beiden.

„Heute Nacht will ich mit Ihnen darüber sprechen, weshalb wir diese Aktion unternommen haben. Vor einem Jahr hat Assad einen barbarischen Angriff mit chemischen Waffen gegen sein eigenes unschuldiges Volk geführt. (Lüge, es waren die Terroristen) Die Vereinigten Staaten reagierten darauf mit 58 Raketenschlägen (es waren mehr abgefeuerte Raketen) und zerstörten 20 Prozent der Syrischen Luftwaffe (maßlos übertrieben).

„Vergangenen Samstag hat das Assad Regime wieder chemische Waffen eingesetzt, um unschuldige Zivilisten abzuschlachten (Lüge)— dieses Mal in der Stadt Douma, nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus. Dieses Massaker war eine bedeutende Steigerung (Lüge) beim Einsatz chemischer Waffen (Lüge) seitens eines fürchterlichen Regimes (Lüge).

„Die Untat und der abscheuliche Angriff hat Mütter und Väter Kinder und Jugendliche in Schmerzen versetzt und nach Luft schnappen lassen. Das sind nicht die Taten eines Mannes sondern Verbrechen eines Monsters.

„Nach dem Ersten Weltkrieg vor hundert Jahren, haben sich die zivilisierten Nationen zusammengetan und chemische Kriegsführung verboten. Chemische Waffen sind einzigartig gefährlich, nicht nur weil sie grausame Leiden verursachen, sondern auch weil schon geringe Mengen großflächige Verwüstungen anrichten können.

„Der Zweck unserer Aktion heute Nacht ist es, eine starke Abschreckung gegen Produktion, Verbreitung und Einsatz chemischer Waffen zu errichten. (Lüge). Eine solche Abschreckung ist im entscheidenden Sicherheitsinteresse der Vereinigten Staaten.(Lüge) Die vereinigte amerikanische, britische und französische Reaktion auf diese Ungeheuerlicheit (Lüge) beinhaltet alle Instrumente unserer Nationalen Macht – die militärischen, wirtschaftlichen und diplomatischen. Wir sind entschlossen diese Reaktion aufrechtzuerhalten bis das syrische Regime den Einsatz verbotener chemischer Substanzen beendet. (Lüge, die Beendigung war bereits geschehen und selbst vom Westen bestätigt worden)

„Ebenfalls habe ich heute Nacht eine Botschaft für die beiden Regierungen, die am meisten dafür verantwortlich sind, das kriminelle Assad Regime (Lüge) zu unterstützen, auszurüsten und zu finanzieren. Ich frage Russland und den Iran, was für eine Nation möchte sich mit einem Massenmörder unschuldiger Männer, Frauen und Kinder zusammentun? (verlogene Heuchelei).

„Die Nationen der Welt können nach den Freunden, die sie sich halten, beurteilt werden. Keine Nation kann auf Dauer Erfolg haben, wenn sie Schurkenstaaten, brutale Tyrannen und mörderische Diktatoren fördern (das genau haben die USA in den letzten Jahrzehnten bis heute wiederholt getan).

„2013 hat Präsident Putin und seine Regierung der Welt versprochen, dass sie die Beseitigung der chemischen Waffen Syriens garantieren würden. Assad’s neulicher Angriff (Lüge) – und die Reaktion darauf heute Nacht — sind das unmittelbare Ergebnis der Nichteinhaltung der russischen Versprechungen (Lüge, die Waffen wurden laut UNO Inspektion vernichtet). Russland muss entscheiden, ob es auf diesem finsteren Weg, weitergehen, oder sich den zivilisierten Nationen zur Stärkung von Stabilität und Frieden als anschließen will. (Lüge, denn diese, wenn die westlichen gemeint waren, tun – und nicht nur im Nahen Osten – das Gegenteil) Hoffentlich kommen wir eines Tages mit Russland klar und vielleicht sogar mit dem Iran – vielleicht auch nicht.

„Die Vereinigten Staaten mit der größten und mächtigsten Wirtschaft der Menschheitsgeschichte haben – will ich noch sagen – viel anzubieten. In Syrien haben die Vereinigten Staaten mit nur einer kleinen Streitmacht, was vom ISIS übrig war, eliminiert. (Lügen, sie haben die Terroristen für andere Einsätze evakuiert) und tun das, was zum Schutz des amerikanischen Volkes nötig ist. (Quatsch) Während des letzten Jahres wurden nahezu 100 % des Territoriums in Syrien und im Irak, das vom sogenannten ISIS-Kalifat kontrolliert wurde, befreit („liberated and eliminated“ – aber nicht von den USA, sondern von Russland, die US benutzten ihren Einsatz hauptsächlich, um wie im Irak die Infrastruktur des Territoriums zu zerstören.)

„Die Vereinigten Staaten haben ihre Freundschaft über den gesamten Nahen Osten wieder hergestellt (so,so?). Wir haben unsere Partner gebeten, die Verantwortung für größere Sicherheit ihrer Gebiete zu übernehmen und dazu größere Beträge an Ressourcen, Ausrüstungen und Anstrengungen gegen den ISIS bereitzustellen (Das Gegenteil war der Fall, die USA und ihre Koalition haben den ISIS ausgerüstet und finanziert, vgl.: http://www.zerohedge.com/news/2015-05-23/secret-pentagon-report-reveals-us-created-isis-tool-overthrow-syrias-president-assad). Das wachsende Engagement unserer Freunde einschließlich Saudi Arabien, die Vereinigten Emirat, Qatar, Ägypten und andere können sicherstellen, dass der Iran keinen Vorteil aus der Vernichtung des ISIS zieht.

„Amerika strebt unter gar keinen Umständen eine endlose Präsenz in Syrien an (das ist angesichts der weltweiten Anlage von Militärpräsenzen zumindest unglaubwürdig). Wie andere Nationen, die ihre Beteiligung intensiviert haben, erwarten wir den Tag, an dem wir unsere Krieger („warrior“) nach Hause bringen können. Und großartige Kämpfer sind wir.

„Im Blick auf unsere aufgewühlte Welt machen sich Amerikaner keine Illusionen. Wir können die Welt nicht von allen Übeln befreien und überall tätig werden, wo Tyrannei herrscht. (Sie aber wie bisher unterstützen z.B. in Saudi Arabien) Keine Menge amerikanischen Bluts und Reichtums kann dauerhaften Frieden und Sicherheit im Nahen Osten herstellen (z.Z dient beides dem Gegenteil). Es ist ein wüster Ort. Die Vereinigten Staaten wollen ein Freund und Partner sein, doch das Geschick der Region liegt in der Hand seiner Bevölkerung (und warum kämpfen und zerstören dort überall US-Waffen?).

„Im letzten Jahrhundert haben wir geradewegs in die finstersten Stellen der Menschlichen Seele geschaut. Wir haben die Qual gesehen, die ausgelöst werden, und das Böse, das um sich greifen kann. Am Ende des Ersten Weltkriegs waren über eine Million Menschen durch chemische Waffen getötet oder verletzt worden. Wir wollen dieses grauenhafte Gespenst nicht zurückkommen sehen.

„Deshalb haben heute Britannien, Frankreich und die Vereinigten Staate ihre rechtschaffende (Lüge) Macht gegen Barbarei und Brutalität zusammengelegt. Heute Nacht bitte ich alle Amerikaner für unsere edlen Krieger, unsere Verbündeten, die ihren Auftrag erfüllen, zu beten. (wie heuchlerisch) Wir bitten Gott, sich derer, die in Syrien leiden, anzunehmen. Wir bitten Gott, er möge die ganze Region zu Würde und Frieden führen (den ihr die völkerrechtwidrigen Interventionen der USA und ihrer Verbündeten genommen haben). Und wir beten zu Gott, er möge über die Vereinigten Staaten von Amerika seine Hand halten und sie segnen.

Ich danke Ihnen und Gute Nacht, Danke!“

Diese Rede des Exponenten der westlichen, unserer Führungsmacht, wollte ich Ihnen nicht vorenthalten.


Quelle und Kommentare hier:
http://www.spatzseite.com/2018/04/gehts-noch/