Furcht und die Möglichkeit von Gewalt kontrollieren die Welt

von Young German

Manch einer mag sich die Frage gestellt haben, die sich viele stellen und noch stellen werden.

Warum töten sie uns? Warum all die Terroranschläge, die Morde, Messerangriffe und beinahe schon impressionistischen Hinrichtungen, die in HD auf allen Kanälen der digitalen Welt ausgestrahlt werden? Warum enthaupten die Islamisten Menschen in Kirchen, spießen Köpfe auf Pfähle oder mähen Journalisten, die den Islam kritisieren, brutal in ihren Büros nieder? Eine mögliche Antwort ist ziemlich einfach und beinahe banal:

Weil Terror funktioniert und die Fähigkeit besitzt, Kontrolle über ein Gebiet oder eine Population auszuüben.

Viele von Ihnen werden sicherlich den Film «Das Leben des Brian» kennen. Dabei handelt es sich gelinde gesagt um mehr als unfreundliche Darstellung der Jesus-Geschichte. Eine Satire auf den Glauben und eine ganze Religionsgemeinschaft. Und obwohl die Reaktionen der Kirche und der Christenheit damals nicht übermäßig erfreut war, blieben Mord, Totschlag und Terror wegen eines Films aus.

Kein Filmemacher muss um sein Leben fürchten, wenn er sich über das Christentum lustig macht. Er kann es banalisieren, den Jesus in Urin tränken und eine Feministin auf einem Altar ihr Geschäft machen lassen, den Film dann ins Internet stellen und von einer kleinen, linksliberalen Schicht in der Gesellschaft dafür sogar noch Applaus bekommen. Die Katholische Kirche verhängt keinen Bann über ihn, bestraft keine Ketzer mehr und ruft auch nicht mehr zu Kreuzzügen auf, um die Ungläubigen zu bestrafen.

Überhaupt herrscht die Kirche nur noch durch die Macht des Geldes, der Institutionen und schmäht seit unserem neuesten Papst auch die Idee der Hölle als ultimative Strafe. Nicht einmal die Angst vor dem Fegefeuer existiert mehr, um Kontrolle über die Gläubigen auszuüben.

Und das bringt uns zum Islam und seinen Kriegern, die im Namen des Propheten nur zu gerne töten, weil sie wissen, dass dies seine Wirkung nicht verfehlen wird. Gewalt, vor allem die explizite Darstellung von bestialischer Gewalt, wie beispielsweise Enthauptungen mit rostigen Messern, flößen den Menschen Angst ein.

Wer erinnert sich noch an die Mohammed-Karrikaturen oder den Mohammed-Film? Botschaftsgebäude brannten, Flaggen wurden zertrampelt, angezündet und unter dem Geschrei fanatisierter Muslime starben Menschen auf der ganzen Welt – ohne überhaupt in direkter Verbindung mit dem Mohammed-Film zu stehen.

Der Filmemacher und Islamkritiker Theo Van Gogh starb durch die Hand eines solchen Islamisten, weil er einen islamkritischen Film drehte. Die Macher vom «Leben des Brian», um nur ein Beispiel zu nennen, sind keines brutalen Todes durch fanatische Christen gestorben. Sie haben keine Reaktionen zu fürchten, bei denen Blut fließt.

Über die Kirche schlecht zu schreiben, das Christentum lächerlich zu machen, ist keine Mutprobe mehr. Diese Zeiten haben wir lange hinter uns gelassen. Aber es ist sehr wohl eine Mutprobe sich öffentlich gegen den Islam zu stellen. Nicht nur weil er seine Erfüllungsgehilfen in Form der Linksliberalen und der politischen Korrektheit hier im Westen hat, sondern auch weil es eine reelle Chance gibt, dass sich die Anhänger des Propheten mit Gewalt an jenen rächen werden, die den Islam beleidigen. Die Redaktion von Charlie Hebdo könnte davon ein Lied singen, wenn sie nicht so dezimiert wäre.

Und damit üben sie, die Terroristen, Kontrolle aus, weil sie durch Furcht vor Gewalt oder zumindest die Möglichkeit der Gewalt, die Menschen zur Selbstzensur nötigen können. Sie herrschen bereits über den Diskurs, weil die extremistische Gruppierung am Rande dafür sorgt, dass der Gesprächskanal eng genug bleibt. Diese Randgruppe der Radikalen bzw. Extremisten stößt wie der Bug eines Schiffes das Wasser zur Seite und erlaubt dem Rest, also restlichen politischen Masse, im Fahrtwasser zu folgen.

Was glauben Sie wohl was passieren würde, wenn eine Person dem Papst vor die Füße spucken und ihr großes Geschäft mit weit heruntergelassenen Hosen auf dem Petersplatz in Rom verrichten würde? Würde die Schweizer Garde die Person an Ort und Stelle niederschlagen, womöglich danach sogar öffentlich kreuzigen lassen (wegen Blasphemie)?

Und nun spielen Sie das Gedankenspiel weiter und ziehen es von der anderen Seite auf. Was würde wohl passieren, wenn eine Person wie Asia Bibi, die wegen angeblicher Beleidigung des Propheten in Pakistans Gefängnissen jahrelang leiden musste, in die nächste Moschee spazieren und das tun würde, was ich weiter oben im Beispiel beschrieben habe. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Enthauptung, die jetzt von den Islamisten Pakistans eingefordert wird, an Ort und Stelle stattgefunden hätte.

Und wenn ein Herr Seehofer glaubt, dass er ohne harte Hand einen Islam in Deutschland einbürgern und reformieren kann, ist er sich entweder der Herrschaft durch Angst vor der Gewalt bewusst und zensiert sich selbst, oder er ist auf dem Holzweg.



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