Faschismus in Deutschland nach 1945

von Egon W. Kreutzer

Seit Benito Mussolini in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts damit begann, seine Bewegung als „Fascista“ zu bezeichnen, ist zwar klar, was diese Fascista bis zum vorgezogenen Weltkriegsende in Italien angerichtet haben, so dass die Bezeichnung „Italienischer Faschismus“ ein bestimmtes, konkretes Machtsystem beschreibt, doch schon die Anwendung des Begriffs „Faschismus“ auf den Nationalsozialismus in Deutschland ist umstritten.

Die Ursache für die Zurückhaltung der Historiker, den Begriff „Faschismus“ über den Mussolini-Faschismus hinaus anzuwenden, ist nicht schwer zu finden, weil er „so gut wie nichts über das Wesen dessen aussagt, was faschistisch ist oder sein soll“ (Wikipedia, Stand 5. September 2018).

Interessant ist es, trotz aller Vorbehalte gegen die „freie Enzyklopädie“, bei Wikipedia noch ein bisschen weiterzulesen. Dort ist über den einzig anerkannten, nämlich den italienischen Faschismus der ersten Hälfte des letzen Jahrhunderts zu lesen, dass die Keimzelle der italienischen Faschisten, die „Fasci italiana di Combattimento“ (auf deutsch: Kampfgruppe/n) überwiegend aus dem Lager der Gewerkschafts-Sozialisten heraus gegründet wurde. Dass der Faschismus also zunächst einmal richtig „links“ war. Erst als Mussolini scharfe Grenzen gegenüber Kommunismus und Sozialismus zog und seine Partei „Partito Nazionale Fascista“ nannte, wurde sie auch für die bürgerliche Mittelschicht wählbar und erhielt Unterstützung aus den Reihen der katholischen Kirche, des Beamtentum und der italienischen Armee.

Dies ist hochinteressant, zeichnet diese Beschreibung im Grunde doch nur die Entwicklung von Kommunismus und Sozialismus/Sozialdemokratie in Deutschland nach, bzw. – je nach Blickwinkel – vor.

Erst als sich die SPD der alten Bundesrepublik klar vom Kommunismus distanzierte, erst als die LINKE der Bevölkerung der um die neuen Bundesländer erweiterten Bundesrepublik glaubhaft machen konnte, sie habe sich vom SED-Kommunismus gelöst, wurden beide, wenn auch erst nur die SPD, später, in großem zeitlichen Abstand, auch die LINKE, für die bürgerliche Mittelschicht wählbar, erhielten beide Zulauf aus den Reihen der evangelischen und der katholischen Kirche und konnten – nachweislich zumindest die Sozialdemokraten – auch Teile der Bundeswehr auf ihrer Seite verbuchen.

Was in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts in Italien nur wenige Jahre benötigte, gedieh im vom Nationalsozialismus an die Wand gefahrenen Deutschland nur ganz langsam.

Setzte Mussolini von Anfang an paramilitärische Truppen – man könnte auch sagen „Schlägertrupps“ – ein, die den erwünschten Straßenterror inszenierten, und konnte so und mit Hilfe der Massenpropaganda schon 1922 das Amt des italienischen Ministerpräsidenten einnehmen, sind die von der deutschen Gewerkschaftsbewegung getragenen deutschen Sozialdemokraten erst mit Gerhard Schröder in die Lage versetzt worden, den Staat massiv nach ihren Vorstellungen zu verändern.
Von der einstigen – linken – Grundeinstellung, in der „das Soziale“ noch eine große Rolle spielte, blieb nur das Konzept der linken Internationale übrig, die sich zudem auf eine für Sozialdemokraten früher nie für möglich gehaltene Weise mit dem Kapitalismus der Globalisten verbündete.

Doch diese Wandlung wurde von den betrogenen Wählern nicht honoriert. Warum auch! Es folgte in logischer Konsequenz eine weitere Zuwendung an die Parteien der rechten Mitte, was in die scheinbar unauflösbare Verschmelzung zur GroKo mündete, wobei sich diese neue, mit absoluter Mehrheit regierende Parteienkonstellation, in Zielen und Absichten immer ähnlicher – und dabei immer „sozialistischer“ – wurde, ohne deswegen das „Soziale“ wieder groß zu schreiben.

Eine parlamentarische Opposition existierte zwar noch, war jedoch nicht mehr in der Lage, die Regierung wirksam zu kontrollieren. Der Vergleich des italienischen Ermächtigungsgesetzes aus den zwanziger Jahren mit den Möglichkeiten, die in Deutschland einer regierenden 2/3 Mehrheit zur Verfügung stehen, lässt nur unwesentliche Unterschiede erkennen, zumal der Bundesregierung über ihre dominierende Rolle in der EU zusätzliche Wege offen stehen, innenpolitische Ziele unter Umgehung des Deutschen Bundestags mit Hilfe der Brüsseler Bürokratie durchzusetzen.

Mussolini machte Gebrauch von der Möglichkeit, alle anderen Parteien zu verbieten. Die „staatstragenden Parteien“ in Deutschland ließen die LINKE vom Verfassungsschutz überwachen, haben zwei Verbotsverfahren gegen die NPD angestrengt und rufen schon wieder laut nach der Überwachung der AfD durch den Verfassungsschutz.

Mussolini hat die Bürgerrechte und die Pressefreiheit aufgehoben. Die staatstragenden Parteien in Deutschland haben, mit der Pressemacht der SPD und den der CDU nahestehenden Medien und ihrer gemeinsamen Herrschaft über die Öffentlich-rechtlichen Sender ein Meinungsmonopol errichtet, das, als die Bedrohung dieses Monopols durch freie Journalisten im Internet zu gefährlich wurde, durch Verschärfung der Regeln der Political Correctness, unterstützt durch die Privatisierung der Zensur und massive Strafandrohungen gegenüber den Sozialen Netzwerken mit dem Netzwerkdurchsetzungsgesetz ihre Meinungsherrschaft noch einmal retten sollte.

(Ein schönes Beispiel für die die Durchsetzung regierungsamtlicher Wahrheiten in Funk, Fernsehen und Presse gab es in den letzten Tagen erst wieder bei der Kommentierung der Demonstrationen in Dresden. Ich muss das hier nicht weiter ausführen.)

Von den im Grundgesetz garantierten Bürgerrechten sind zu Gunsten des Ausbaus des Überwachungsstaates nur noch leere Worthülsen übrig geblieben. Es genügt ein Blick in die aktuellen Polizeigesetze, um festzustellen, dass es einen Schutz des Bürgers vor Übergriffen des Staates praktisch nicht mehr gibt. Und wo auf bloßen Verdacht hin und ohne Anklage und Gericht jeder, gegen den ein solcher Verdacht erhoben wird, für lange Zeit in Haft genommen werden kann, ist es nicht verwunderlich, wie schwer sich so mancher deutsche Politiker damit tut, in China oder in der Türkei ernsthaft die Einhaltung der Menschenrechte einzufordern.

Aus alledem entstand in Italien damals eine Einparteiendiktatur, deren wichtigstes Standbein allzeit einsatzbereite paramilitärische Kräfte waren, die – wo es dem Duce erforderlich erschien – die politischen Gegner (mund-)tot machen konnten.

In Deutschland sucht man diese paramilitärischen Kräfte vergebens.

Wirklich?

Dann sollten wir einen Blick auf das werfen, was sich „Antifa“ nennt.

Antifaschismus

Wie eingangs erläutert, lässt sich eine vernünftige Definition für Faschismus nicht finden. „Faschismus“ ist ein Popanz, eine mit lauwarmer, manchmal auch brandheißer Luft gefüllte Spruchblase.

Antifaschismus, also etwas, das sich gegen ein undefinierbares Nichts richtet, wäre im Grunde überflüssig wie ein Kropf.

Dennoch gehört die Antifa unbestreitbar zur Bundesrepublik Deutschland wie der Deutsche Bundestag und die Kölner Karnevalsvereine.

Sie wird öffentlich nur kaum wahrgenommen, weil sie selten mit ihrem richtigen Namen erwähnt wird. Wenn’s hochkommt, heißt sie „gewaltbereite Demonstranten“, im seltenen Extremfall „gewaltbereite Demonstranten aus dem linken Lager“.
Häufiger jedoch spricht man ihre Gewaltexzesse so an, dass möglichst ihre Gegner in der Öffentlichkeit dafür verantwortlich gemacht werden.

Der „Schwarze Block“, das sind doch die Nazis, oder? Nehmen wir Chemnitz, ich weiß nicht mehr wo ich es gelesen oder gehört habe, jedenfalls meinte ein Vertreter der Qualitätspresse, die AfDler hätten sich für den Trauermarsch nicht umziehen müssen, weil sie ja sowieso immer in Schwarz auftreten.

Extremisten, die in Berlin immer wieder Autos anzünden, die seit Jahren Häuser in Berlin und Hamburg besetzt halten, die mit Pflastersteinen und Zwillen gegen Polizisten vorgehen, die sich immer wieder – gegen die Vorgaben der Ordnungsämter – berechtigt fühlen, Demonstrationen zu sabotieren, Wege zu versperren und Demonstranten der Gegenseite physisch anzugreifen, die jederzeit bereit sind, den Parteitag der AfD zu be- oder verhindern, die Gastronomen, bei denen AfDler verkehren, bedrohen, wie es die Schutzgelderpresser der Mafia nicht besser und wirkungsvoller können, dieser durchgängig organisierte „Verein“ ohne Eintrag ins Vereinsregister, mit hunderten und tausenden von kleinen und großen Tarnorganisationen, die sich allesamt erfolgreich bemühen, von Kommunen, Ländern und dem Bund mit Fördermitteln bedacht zu werden. Diese Leute, denen Konstantin Wecker, womöglich in der Abgehobenheit seines Elfenbeinturmes – nicht wissend, was er tut – seine aufwiegelnden Lieder widmet, sind eine Art unkontrollierte Geheimpolizei ohne Regeln und Grenzen.

Im Internet verbreitet die Antifa Gebrauchsanweisungen für den Straßenkampf und Aufforderungen, bestimmte Personen, die sich nicht dem Diktat der Antifa unterordnen wollen, „zu besuchen“.

Niemand kommt auf die Idee, diese Seiten zu sperren, und wenn doch, sind sie am nächsten Tag wieder online. Es gibt interessierte Kreise, die ihre schützende Hand über die Antifa halten, weil sie davon ausgehen, diese amorphe Masse mit dem urkommunistischen Gedankengut, in dem vom Marxismus-Leninismus bis hin zum Stalinismus alles zu finden ist, gut gebrauchen und – welch ein Wahnwitz – sogar lenken zu können.

Eine Masse ideologisch verbohrter Figuren, aus denen eine große, straßenkampferprobte Schar junger Männer hervorgegangen ist, die es schaffen, selbst eine der bestgeschützten Veranstaltungen dieser Welt, nämlich den G20-Gipfel in Hamburg, in Chaostage zu verwandeln, ohne dass es danach nennenswerte Zahlen von Festnahmen oder gar Verurteilungen gäbe, sollte in einem Rechtsstaat nicht toleriert werden.

Sie wird jedoch nicht nur toleriert, sie wird ganz massiv von öffentlichen Stellen und Institutionen gefördert und finanziert.

Es wird weitgehend vermieden, von Antifaschismus zu sprechen, weil dies für die Ohren vieler Bürger ein zu radikaler Begriff ist. Also ist die „Antifa“ mit allen ihren Suborganisationen eine wesentliche Stütze im „Kampf gegen rechts“, denn einen Kampf gegen rechts, darf, ja muss man in Deutschland permanent führen, und im Kampf gegen rechts sind selbstverständlich alle Mittel erlaubt.

Rechts wird dabei schon längst ebenso wenig definiert, wie Ausländerfeindlichkeit oder Faschismus. Im Zweifelsfall ist rechts eben alles, was der Antifa nicht gefällt.

Große Ideen, wie „Demokratie“ oder „Rechtsstaat“ oder „Grundgesetz“ sind im Wörterbuch der Antifa ebenso wenig enthalten, wie „Strafgesetzbuch“ oder „Polizei“. Stattdessen ist „Bullenschweine“ die einzig akzeptierte Vokabel für die exekutiven Vertreter des Gewaltmonopols des Staates und Andersdenkende heißen Nazis, Rassisten, Dumpfbacken, Glatzen, auch schon mal Nazihuren, oder, wenn man Glück hat, „alte weiße Männer“.

Auch, und das sollte man vielleicht sogar jeder Würdigung der Antifa voranstellen, hat es die Antifa gar nicht so mit den Deutschen. Wer „Deutschland verrecke“ oder „Bomber Harris, do it again“ skandiert, hat definitiv eine staatsfeindliche Gesinnung und – ist das wirklich zu weit hergeholt? – zielt darauf ab, die Ordnung nach Art. 20 Grundgesetz zu (zer-) stören.

Sehr viel Erhellendes über die Unterwanderung weiter Teile der Republik durch Antifa, Antifa-nahe Organisationen und ihre massive Unterstützung mit Steuergeldern, haben die Autoren Christian Jung und Torsten Groß in ihrem Buch „Der Links-Staat“ zusammengetragen. Der Titel ist allerdings schon vor zwei Jahren bei KOPP in Rottenburg erschienen. Eine Neuauflage würde vermutlich ein noch verheerenderes Bild zeigen, als es damals sowieso schon in intensiver Recherchearbeit zusammengestellt wurde.

Es ist zulässig, zu vergleichen.

Vergleichen alleine ist noch keine Gleichsetzung, auch wenn oft schon der reine Vergleich zu massiven Abwehrreaktionen führt, weil man sich „mit denen“ doch nicht vergleichen lassen will. Wäre die Zahl der Übereinstimmungen kleiner, ein Vergleich wäre kein Problem, doch wo den Guten von heute im Vergleich erkennbar gemacht wird, dass sie sich von den Bösen von damals nur im Kostüm, nicht aber im Wesen unterscheiden, heißt es schnell: „Das geht doch gar nicht.“

Wo die Unterwanderung der Republik mit altlinkem, kommunistischem Gedankengut noch nicht so weit fortgeschritten ist, wie erwünscht, (Sachsen!), wird gerade eben wieder die ganz große Nazi-Keule ausgepackt und bis in die Spitze der Regierung hinein mit von den Medien millionenfach verstärkten Verleumdungen gearbeitet, um die frisch aufsprießende politische Konkurrenz mit allen Mitteln, auch mit dem Mittel der permanent wiederholten Lüge, ins Unrecht zu setzen.

Wenn wir also Italien in den zwanziger und dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts mit dem Deutschland von heute vergleichen, fehlen nur noch wenige Elemente des italienischen Faschismus, um weitgehende Übereinstimmung feststellen zu können.

Das beginnt in der Außenpolitik, wo Deutschland (nach 1945!) bei der Okkupation Griechenlands durch das internationale Kapital und der Unterwerfung der gewählten Regierung durch die Troika eine herausragende Rolle spielte. Auch da, wo am deutschen Wesen zwar noch nicht die Welt, aber doch mindestens die Polen, die Ungarn, die Österreicher – und nicht zuletzt auch die Italiener – wieder genesen sollen, zeigt sich ein selbstverständlich nie so genannter, aber dennoch weit übersteigerter Nationalismus. Ein Überlegenheitsgefühl, das hinter allen Aufrufen und Gelöbnissen gegen jede Form von Rassismus durchaus auch rassistische Züge trägt.

In der Innenpolitik steht eine geschlossene GroKo einer zerstrittenen, aber am liebsten mit unter die Decke der GroKo kriechen wollenden Opposition der Altparteien gegenüber, während die „Neuen“ – nach den Spielregeln der hierzulande herrschenden Demokratie – keinen Fuß auf den Boden bekommen sollen.

Der Sozialstaat ist weitgehend demontiert und mit dem Mittel der weitreichenden Sanktion stehen gut sechs Millionen Deutsche im „Leistungsbezug“ direkt unter der Knute des Staates und stellen ein ausreichend großes Reserveheer dar, mit dessen Hilfe die Industrie ihre Personalkosten niedrig halten kann.

Pressefreiheit ist nur noch die Freiheit der etablierten Medien, exakt das zu berichten was die Regierungspropaganda und die Eigentümer der Medien sich wünschen. Der Rest wird mit großem Erfolg kleingehalten und wahlweise als Nazis oder Verschwörungstheoretiker in die Ecke der Geistesgestörten gestellt.

Nie zuvor gab es in Deutschland eine derart engmaschige Überwachung aller Bürger, die zudem mit Unterstützung durch die Datensammelwut von Facebook, Google und vielen anderen Datenkraken dabei ist, die Kausalität von Tat und Strafe auf den Kopf zu stellen, denn die Systeme, die angeblich „Straftaten“ vorhersagen können und damit zur Anwendung der in Bayern möglichen, unbegründeten Verhaftung führen werden, aus dem bloßen, von Algorithmen erzeugten Verdacht, ein Mensch könne bald eine Straftat begehen, sind alle bereits in der Erprobung.

Seit 1945 war es in Deutschland nicht so leicht, eine Begründung für den Einsatz tödlicher Waffen gegen das eigene Volk zu finden. Der Vertrag von Lissabon erlaubt sie allen Mitgliedsstaaten zur Niederschlagung von Aufständen, eine EU-eigene Eingreiftruppe namens EUROGENDFOR hat keinen anderen Einsatzzweck – und in wunderschönen Übungsstädten, nach dem Vorbild deutscher Städte errichtet, mit U-Bahn, Rathaus, einem Stück Autobahn und allen Einrichtungen der Infrastruktur, übt die Bundeswehr, die nur nach dem Grundgesetz noch eine Verteidigungsarmee ist, den Häuserkampf.

Die Antifa würde ich durchaus als eine paramilitärische Kampfgruppe bezeichnen, die in allen größeren Städten innerhalb von Stunden mobilisiert werden kann und durchaus geeignet ist, politische Abweichler physisch wirksam zu bekämpfen und viele andere durch ihre bloße Existenz wirksam von der Einmischung fernzuhalten.

Als markanter Unterschied tritt vor allem das Fehlen einer wirklichen Führerfigur und das Fehlen des damit verbundenen Personenkultes hervor.

Es ist ja nicht so, dass man es nicht versucht hätte, jemanden in die Höhe zu schreiben. Mit Gerhard Schröder ist das gelungen, doch er hat zu schnell zu viele seiner ehemaligen Wähler verprellt und konnte auch keine Erfolge vorweisen, mit denen er sie hätte korrumpieren können.

Mit Angela Merkel ist es gelungen. Sie wurde zur mächtigsten Frau der Welt erhoben, doch sie selbst hat es versemmelt. Es ist ihr nicht gelungen, daraus etwas zu machen. Ihr fehlt das Charisma, sie ist nicht in der Lage zu begeistern, ja nicht einmal fähig, eine von ihren Mitarbeitern zündend geschriebene Rede so vorzulesen, dass sie damit auch nur ein Prozent ihrer potentiellen Wähler wirklich erreicht. Dass die CDU überhaupt noch stärkste Partei ist, hängt mehr mit der Treue der Wähler zur einmal getroffenen Entscheidung zusammen als mit der Vorsitzenden.

Man hat die Methoden verfeinert und Herrn zu Guttenberg aufs Schild gehoben, der zwar hübsch anzusehen und überaus charmant war, aber weder die Vision hatte, die es braucht, um ein Volk hinter sich zu scharen, noch in der Lage war, sich gegen die Platzhirsche zur Wehr zu setzen, weshalb er gnadenlos – und sicherlich mit vollem Einverständnis Merkels – wieder weggebissen wurde.

Man hat die Methoden weiter vervollkommnet und Martin Schulz aus dem Nichts zum Mister 100% hochgejubelt, ihn aber gleich wieder fallen lassen, in den Orkus der Geschichte gestürzt, weil es eben nur ein Versuch der Spin Doctors war, ein Test am untauglichen Objekt dafür, wie der kommende Führer beschaffen sein muss und mit welchen Mitteln die Wähler überzeugt werden können, sich hinter ihn zu scharen.

Und noch etwas fehlt in diesem Deutschland der antifa-freundlichen GroKo: Das möglichst von allen Deutschen verinnerlichte, einende Feindbild.

Es wird immer deutlicher, dass alle Versuche, die Kritik an der Regierung als Nazitum zu verunglimpfen, zum Scheitern verurteilt sind, und eher das Gegenteil bewirken, trotz des unaufhörlichen medialen Trommelfeuers gegen rechts.

Es ist auch längst deutlich, dass Putin sich nicht eignet, um zum üblen Erzfeind aller Deutschen erklärt werden zu können.

Es ist nicht mehr möglich, die in Deutschland befindlichen Migranten ohne Aufenthaltstitel zum Feindbild zu machen, denn diese Drehung um 180 Grad machen die Gutmenschen nicht mit – und die Bösmenschen würden sie für sich ausschlachten, nach dem Motto: Wählt doch gleich das Original.

Erdogan und die Türken? Problematisch! Höchst problematisch. Vielleicht, wenn er wirklich aus der NATO austreten sollte.

Trump? Keine Chance. Entweder er hält sich noch länger im Sattel, dann wird man ihn irgendwann als Partner akzeptieren müssen, oder er wird gestürzt, dann taugt das Feindbild nichts mehr, weil es nicht mehr existiert.

Die Reichsbürger? Viel zu wenige. Da kann man noch so viele Waffenlager ausheben, mit dem Begriff ist nichts anzufangen. Das hat man inzwischen wohl eingesehen.

Wie wäre es denn mit den Mullahs im Iran?

Das passt doch. Erstens sind die weit genug weg, um jedwedes Gerücht problemlos in Umlauf setzen zu können. Zweitens sind sie Islamisten. Dagegen existiert eine bereits nutzbare Stimmung. Vor allem aber wäre Deutschland diesmal nicht alleine, sondern mit der ganzen westlichen Wertegemeinschaft in einem nahezu unsinkbaren Boot.

Und sollte sich dann Putin einmischen, dann kann der Feind noch grauenvoller gezeichnet werden. Dann muss die Bundeswehr einfach eingreifen, mit allem, was sie noch hat!

Und wenn sie dann vernichtend geschlagen worden sein sollte, erfinden wir eine Heldenlegende, wie einst um Stalingrad, wo heroische Kämpfer von feigen Untermenschen ins Massengrab geschickt wurden …

Die Überlegungen, die ich Ihnen da gerade vorgesetzt habe, wirken ziemlich schräg. Sie nachzuvollziehen, erfordert einen gewissen Abstand von tief verinnerlichten „Wahrheiten“, einen Abstand, den nicht jeder gewinnen kann, schon um der eigenen Selbstachtung willen.

Es ist aber so, dass diese Überlegungen eben nicht völlig aus der Luft gegriffen sind, dass sich die Parallelen geradezu aufdrängen, wenn man jenen Prozess nachverfolgt, der nachweislich geeignet ist, die Herrschaft des Unrechts (Seehofer), eine Ein-Mann- oder eine Eine-Frau-Diktatur zu errichten.

Ob so ein Prozess unter günstigen Rahmenbedingungen innerhalb weniger Jahre durchlaufen wird oder sich unter anderen Rahmenbedingungen über Jahrzehnte hinzieht, ist nicht wirklich relevant. Auf das Ergebnis kommt es an.

Angela Merkel jedenfalls beherrscht die Bundesrepublik Deutschland in der Form einer Eine-Frau-Diktatur, was nicht erst seit der unbegreiflichen Grenzöffnung 2015 erkennbar wurde, sondern schon lange vorher, zum Beispiel auch an ihren selbstherrlichen Entscheidungen zur Nutzung der Kernenergie.

Niemand ist da, der sich ihr ernsthaft entgegen stellen könnte. Sie vertritt ganz offenkundig die Interessen der Wirtschaft und des Kapitals weit stärker als die Interessen des deutschen Volkes. Ihre Vorstellung, man müsse nur den Pferden Hafer geben, dann fänden die Spatzen in der Scheiße schon auch noch Nahrhaftes, zeigt sich immer wieder.

Sie erinnern sich noch an die Geburtstagsfeier von Josef Ackermann im Kanzleramt? Dagegen war Schröders Versuch, sich zum Genossen der Bosse zu machen, doch reines Laienspiel.

Und Angela Merkel ist absolut darauf bedacht, von nichts und niemandem ernsthaft hinterfragt oder kritisiert zu werden. Ihre parteiinternen Kritiker hat sie allesamt weggebissen oder diszipliniert, die externen Kritiker versucht sie mit allen Machtmitteln, die ihr der Staat verfügbar macht, mundtot zu machen und regiert munter weiter drauflos, offenbar in der festen Gewissheit, niemandem wirklich Rechenschaft schuldig zu sein, in der Überzeugung, das Wort Amtseid entstamme einem auswendig zu lernenden Zungenbrecher: Brautkleid ist Brautkleid und Amtseid ist Amtseid – und habe keinerlei sonstige Bedeutung.

Eigentlich kann man ihr gesamtes Wirken nur als das Produkt einer fremdgesteuerten Entität der selbstgewissen Naivität begreifen, die, hilflos verloren ohne ihre Einflüsterer, voll und ganz darauf vertraut, alles nur richtig machen zu können, solange sie nur nicht selbst zu denken beginnt.

Gut, Merkel ist nicht als Kunstmalerin gescheitert, doch das Studium der Physik ist – in Bezug auf die Nützlichkeit für politische Entscheidungen von großer Tragweite – kaum wertvoller als die Erfahrungen eines Anstreichers und Weltkriegsgefreiten.

Das Bündnis aus internationalem Kapital und deutscher Regierung ist nach fast 75 Jahren wieder auf der Zielgeraden. Die Fanfaren bei den alljährlichen Feierlichkeiten zur Ausrufung des alten und neuen Exportweltmeisters sind Ausdruck eines durchaus übersteigerten Nationalismus, der allerdings nur unter den „Eliten“ ausgelebt wird, während er dem Volk bei strengster Strafe inzwischen sogar bei der FIFA-WM verboten ist.

Das muntere Drauflosregieren unter Missachtung geltenden Rechts, und damit unter totaler Missachtung des Staatsvolkes, das eigentlich der Souverän sein sollte, kann nicht als „Ausrutscher“ gewertet werden. Ausrutscher könnte der Stab, wenn er es dürfte, leicht und zuverlässig verhindern.

Wäre „Faschismus“ nicht ein vollkommen sinnleerer Begriff, müsste ich ihn in Anlehnung an Mussolinis Fascista jetzt gebrauchen.

Glücklicherweise kann ich – mangels inhaltlicher Masse dieses Begriffes – darauf verzichten und stattdessen die Dinge beim richtigen Namen nennen:

Eine dem Globalismus und dem Neoliberalismus verfallene Clique von Berufspolitikern hat Deutschland sowohl zum Niedriglohnsektor als auch zum kaum noch souveränen Untertan eines in Brüssel installierten, nicht demokratisch legitimierten Machtzentrums gemacht und die Interessen des deutschen Volkes dem nach Strich und Faden untergeordnet.

Um diesen, die deutsche Nation und das deutsche Volk erodierenden Prozess nicht stören zu lassen, haben die Verantwortlichen den Kampf gegen rechts erfunden und sich mit reichlichen Zuwendungen der Dienste der Straßenkämpfer der Antifa versichert, die sich keineswegs gegen den real existierenden Faschismus der GroKo richtet, sondern glücklich ist, an immer mehr als Nazis eingestuften Personen und Institutionen ihre gewalttätigen Phantasien ausleben zu dürfen.

Dass auch die Antifanten nur verarscht werden, nur der Mohr sind, der gehen kann, wenn er seine Schuldigkeit getan hat, wie die von CIA und anderen Diensten aufgebauten und gehätschelten Terrororganisationen in anderen Teilen der Welt auch, gehört zu den Treppenwitzen der in Bälde zu erwartenden neuesten Kapitel der Weltgeschichte.

Menschen, zumal junge und unerfahrene, die sich von raffinierten Einflüsterern beeinflussen lassen, gibt es immer wieder. Das ist noch nicht einmal persönliches Versagen, es ist Teil einer perfiden Maschinerie, der wir alle ausgesetzt sind und der wir nur dann Widerstand entgegensetzen können, wenn wir aufhören, als schweigende Mehrheit nur zu beobachten, statt das, was wir für wahr und richtig zu erkennen glauben, offen zur Diskussion zu stellen.

Negative Macht gründet auf Untertänigkeit, vorauseilendem Gehorsam und permanenter Selbstzensur zur Wahrung tatsächlicher und vermeintlicher Vorteile.

Positive Macht gründet auf Offenheit und Wahrheit, auf bewusster Zustimmung und auf der Gewissheit, dass Kritik, auch unberechtigte, gehört wird und, sollte sie nützlich sein, zu Korrekturen führt.

Fragen Sie sich einfach: Was trifft heute eher auf Deutschland zu?

Last, but not least:

Ich neige selten dazu, meinen Lesern „Befehle“ zu erteilen, weiß auch, dass mir das in keiner Weise zusteht, doch wurde mir heute der Link auf ein Video zugesandt, von dem ich sage:

Diese knapp 20 Minuten sind – im Kontext und zur Vertiefung dieses Paukenschlages – einfach nur Pflicht.

Freiwillig, selbstverständlich …


Quelle und Kommentare hier:
https://www.egon-w-kreutzer.de/005/pad342018.html