Fall Skripal: Russland muss nachweisen wie es an NATO-Gift kommen konnte

von WiKa

Giftdorf: Inzwischen liegen seitens der OPCW weitergehende Ergebnisse vor, die sich mit der Analyse der verwendeten Giftstoffe, rund um den Anschlag auf die Skripals in Salisbury (Großbritannien) befassen. Es ist und bleibt eindeutig, wie immer (Irak, Skripal, Syrien … wir kennen den Klassiker).

Interessanterweise ist bei den Analysen jetzt ein Gift aufgetaucht, welches ganz und gar aus Beständen der USA, Großbritanniens und weiterer NATO-Partner stammt. Umso peinlicher, weil dies wohl jenes Gift ist, welchem die Skripals ursächlich ausgesetzt waren. Das wirft natürlich noch erheblich mehr Fragen auf.

Die Schuld Russlands an diesem feigen Mordanschlag war ja bereits weit vor den Laborergebnissen eindeutig festgestellt und mit entsprechenden Sanktionen, in Form von Diplomatenausweisungen geahndet worden. Da es diesbezüglich keinerlei Zweifel mehr geben kann, dürfte Russland nur noch mehr in Erklärungsnot kommen. Insbesondere wird Russland sich bohrenden Fragen der USA und Großbritanniens ausgesetzt sehen, wie es sich diesen westlichen Kampfstoff beschafft haben will? Immerhin liegen diese Kampfstoffe unter strengem Verschluss besagter Staaten. Das deutet darauf hin, dass Russland noch erheblich mehr Dreck am Stecken hat, als da im ersten Moment erkennbar ist. Offenbar beabsichtigte Russland, die Schuld für dieses Attentat in irgendeiner Weise England in die Schuhe zu schieben. Also peinlicher geht es ja nun wirklich nicht mehr. Das sprengt sogar den schwärzesten britischen Humor.

Nachdem die Fiktionen allesamt mit der finalen Schuldzuweisung an Russland erledigt sind, können wir jetzt zu den Fakten kommen. Dazu haben wir einmal mehr einen Feindsender bemüht: Lawrow: Skripal-Gift durch Schweizer Labor als BZ aus Nato-Arsenal identifiziert[Sputnik]. In dem äußerst lesenswerten Artikel ist ausführlich dargelegt, dass ein Schweizer Labor genau den vorerwähnten Kampfstoff (BT) nachgewiesen hat. Anders als der A234 (Novitschok) ist der wohl nicht zwingend tödlich. Wohingegen der immer wieder ins Feld geführte russische Kampfstoff A234 jedenfalls nicht in den Blutproben der Skripals nachgewiesen wurde. Den fand man lediglich im weiteren Umfeld der Opfer, an den unmöglichsten Stellen. Geradezu so, als wollte man symbolisch, für einen Doppelagenten, eine chemische Doppel-Hinrichtung inszenieren. Sowas perverses können sich auch nur die Russen einfallen lassen.

Naja, ein bisschen peinlich ist das alles ja schon, wenn ausgerechnet die Russen selbst nunmehr darauf drängen, dass es ein Kampfstoff aus westlicher Produktion sein soll, den sie bei der Vergiftung der Skripals verwendet haben. Da dürfen sie sich nicht wundern, wenn jetzt weitere bohrende Fragen an Sie gerichtet werden. Andererseits scheint der OPCW als auch den Briten das Ganze etwas unangenehm zu sein. Dazu besteht an sich aber keine Veranlassung, da die Schuldfrage doch auskömmlich geklärt ist.

Kontrollverlust bei Gift-Kampfstoffen

Das kann natürlich auch mit einem Sicherheitsleck zusammenhängen. Eines, welches sich ergäbe, sofern die Russen ihnen diesen Stoff tatsächlich entwendet haben, um die Skripals damit zu vergiften. Demnach sind dann Briten, Amerikaner und Assoziierte wohl nicht in der Lage solche Kampfstoff sicher unter Kontrolle zu halten. Sowas darf man folgerichtig nur von Russland erwarten, wo der Erfinder von A234 bereits in den 90er Jahren in die USA auswanderte und die Formel des Giftes in einem Buch veröffentlichte.

Alles in allem handelt es sich jetzt um Weiterungen, die hierzulande niemand mehr hören will. Dementsprechend genervt geben sich die Freund-Medien zu diesen unhaltbaren Anschuldigungen: Russland behauptet, Skripal wurde mit Kampfstoff aus dem Westen vergiftet[SpeiGel auf Linie]. An sich wäre es längst an der Zeit für ein ausgedehntes Schweigekartell in dieser Sache, analog zu den Untersuchungsergebnissen zum Abschuss der MH17. Bestens sollte unter den Fall Skripal, mit dem erfolgten, deutlichen Schuldnachweis der Russen ein Schlussstrich gezogen werden.

Diese neuen Indizien haltlosen Behauptungen der Russen verkomplizieren den gesamten Vorgang unnötig. Sie lassen Fragen aufkommen, die hierzulande niemand beantworten möchte. Da fragt man sich, warum sich die Russen nicht ebenfalls mit den hinlänglich propagierten Mutmaßungen vor den Laboranalysen abfinden wollen und selber immer noch peinlichere Anwürfe nachliefern. Dadurch wird doch die erwiesene Schuld und das bereits erfolgte Ausmaß der Bestrafung nicht weniger.


Quelle und Kommentare hier:
https://qpress.de/2018/04/15/fall-skripal-russland-muss-nachweisen-wie-es-an-nato-gift-kommen-konnte/