Nur aus einem Grund durften deutsche Soldaten am Krieg teilnehmen und der hiess: Abwendung einer humanitären Katastrophe. Doch war diese — vor dem Bombardement der NATO — im Kosovo bereits eingetreten?
Gab es die ethnischen Säuberungen wirklich schon vor dem Krieg?
Heute sagt Norma Brown, enge Mitarbeiterin von OSZE-Chef William Walker:
„Die humanitäre Katastrophe im Kosovo gab es erst durch die NATO-Luftangriffe. Dass diese die Katastrophe auslösen würde, wussten alle bei der NATO, der OSZE und bei unserer Beobachter-Gruppe.“
Der Krieg im Kosovo — geführt im Namen der Menschlichkeit — begann mit einer Lüge.
Zwei Jahre nach dem Krieg ist die Öffentlichkeit um einiges klüger. Den beiden MONITOR-Autoren Angerer und Werth ist es gelungen, hochrangige Militärs bei Bundeswehr und NATO zu befragen, die an den Kriegsvorbereitungen unmittelbar beteiligt waren.
Sie sprachen mit Beratern der US-Regierung, dem damaligen NATO-Sprecher Jamie Shea und mit Verteidigungsminister Rudolf Scharping. Vor allem aber unternahmen sie aufwendige Recherchen vor Ort im Kosovo. Herausgekommen ist: ein Lehrstück in Sachen Kriegspropaganda — made in Germany.