Ernst Cran – Dresden, 13. Februar 1945

Nach seiner grandiosen Rede bei der „Leine des Grauens“ am 19. Januar 2019 in Berlin, hier erneut sehr ergreifende Worte von Ernst Cran.

HIER DER WORTLAUT DER REDE VON ERNST CRAN:

Liebe Freunde der Wahrheit, liebe Geschwister im deutschen Volke,

heute ist Mittwoch, der 13. Februar 2019. Heute Abend vor 74 Jahren brannte Dresden – am Fastnachtsdienstag des Jahres 1945. Ich stehe hier gut 300 km Luftlinie entfernt vom damaligen Ort des Geschehens – und auch fast ein Dreivierteljahrhundert weit weg. Doch die Räume des Herzens kennen keine Distanz in Zeit und Raum. Die Räume des Erinnerns und Vergegenwärtigens von uns Heutigen sind gleichzeitig und gleichortig mit dem, was den Ahnen geschah und auch uns noch durch die Adern der Seele fließt.

Das Geschehene zu benennen bedeutet, es in seine Wahrheit zu holen. Dem Geschehenen Sprache und Stimme zu geben bedeutet, die damals Agierenden in ihre Verantwortung zu holen und den damals Getroffenen in ihrem Schmerz und ihrem Tod die Hand vergehensloser Verbundenheit zu reichen.

Dies ist damals in Dresden geschehen: Vom Abend des 13.02.1945 bis zum Mittag des 15. Februar fallen in mehreren Angriffswellen an die 3.000 Tonnen Bomben auf die Stadt, zwei Drittel davon Brandbomben; die Menschen zerfetzt, verbrannt, gekocht, pulverisiert. Dresden brennt sieben Tage und sieben Nächte lang – mit 1,2 Millionen Bewohnern und Flüchtlingen. Neunzig Prozent aller Gebäude in der Innenstadt sind komplett zerstört, darunter mehr als 20 Krankenhäuser. Der verursachte Qualm steigt mehr als 4,5 Kilometer in die Höhe. Die Opfer: 15.000? 200.000? 500.000?

Es ist festzuhalten: Die Zerstörung von Dresden ist in ihrer offenkundigen Einzigartigkeit Teil einer Kette – eines Systems, das noch in der Nacht des Amtsantritts von Premierminister Winston Churchill am 11. Mai 1940 einsetzte und wohl über 2 Millionen deutsche Opfer forderte. Auf deutsche Zivilisten – Männer, Frauen, Kinder, Alte – wurden flächendeckende Spreng- und Brandbomben-Angriffe gegen mindestens 167 deutsche Städte geflogen. Ich nenne das „Bomben-Holocaust“!

Ich zitiere einige der damals Handelnden:

Aus dem Geheimbefehl des britischen Luftwaffenstabes: „Es ist beschlossen worden, daß Ihr Hauptangriffsziel von nun an die Moral der feindlichen Zivilbevölkerung, vor allem der Arbeiterschaft sein soll!“

Der Oberbefehlshaber der Royal Airforce, Marschall Sir Charles Portal in einer Aktennotiz an Marschall Arthur Harris: „Ich hoffe, es ist klar, daß die Angriffspunkte die Wohngebiete sein sollen …“.

Luftmarschall Arthur Harris selbst: „Ich erachte die Gesamtheit der noch übrig gebliebenen Städte Deutschlands als nicht soviel wert wie die Knochen eines einzigen britischen Grenadiers.“ Und weiter: „Im Bomberkommando nahmen wir stets an, daß es besser sei, irgend etwas in Deutschland zu bombardieren, als gar nichts.“

Winston Churchill schließlich: „Ich möchte keine Vorschläge haben, wie wir kriegswichtige Ziele im Umland von Dresden zerstören können, ich möchte Vorschläge haben, wie wir 600.000 Flüchtlinge aus Breslau in Dresden braten können.“

Und im Rückblick:

James M. Spaight, Völkerrechtsexperte und Staatssekretär im britischen Luftfahrtministerium: „Wir haben angefangen, Ziele auf dem deutschen Festland zu bombardieren, bevor die Deutschen begannen, Ziele auf dem britischen Festland zu bombardieren. Das ist eine historische Tatsache!“

Der Labour-Politiker Richard Crossman im Jahr 1953: „Die Zerstörung von Dresden war eines jener Verbrechen gegen die Menschlichkeit, deren Urheber in Nürnberg unter Anklage gestellt worden wären, wenn jener Gerichtshof nicht in ein bloßes Instrument alliierter Rache pervertiert worden wäre.“

Was bedeutet all das? Das Verbrechen an Dresden ist bis heute ungesühnt. Es ist auch unvergeben. Es besteht als Schuld der damals Handelnden und Verantwortlichen weiter – und zwar unabhängig von jeglicher anderer in jenem Kriege entstandener und angehäufter Schuld. Diese Schuld an Dresden ist bis heute nicht benannt, nicht eingestanden. Sie kann deshalb auch nicht vergeben werden. Vergebung setzt ein Schuldbekenntnis voraus. Dieses ist bis heute nicht erfolgt.

Und deshalb: Die Opfer von Dresden schreien nach dem Eingeständnis des an ihnen verübten Verbrechens. Die Opfer von Dresden schreien nach Frieden jenseits der Zeit und nach Gerechtigkeit in der Zeit. Sie schreien nach dem Kniefall der Täter vor ihren Opfern. Sie schreien nach der Enthüllung des an ihnen verübten Grauens, nach der Demaskierung der Motive für diese Tat.

Churchill hat diese Motive klar benannt. Ich zitiere: „Dieser Krieg ist ein englischer Krieg, sein Ziel ist die Vernichtung Deutschlands.“ „Ich führe keinen Krieg gegen Hitler, sondern ich führe einen Krieg gegen Deutschland.“ „Das deutsche Volk besteht aus 60 Millionen Verbrechern und Banditen.“

Für diese germanophobe Hetze aus dem Munde eines Staatsmannes wurde bis heute juristisch niemand belangt. Ein Rechtsspruch über diese Worte ist nötig. Ein Rechtsspruch bezüglich der Regierenden in Großbritannien, in den USA und in all jenen Ländern, die Bomben auf unser Volk geworfen haben. Wir warten auf ein solches Verfahren. Wir warten mit unseren Toten, mit unseren Ahnen, mit den Geschwistern unseres Volkes. Wir warten mit jedem Atemzug und mit jedem Herzschlag unseres Volkes. Ihr Täter und Mörder am deutschen Volk – gesteht euer Verbrechen und bekennt euch endlich zu euren Taten, denn die Opfer schreien danach.

Ich lade dazu ein, den Schreien der Opfer aus Dresden nun im Raum der Stille die Achtsamkeit des Herzens zu schenken.


Quelle und Kommentare hier:
https://www.youtube.com/channel/UCrP_zCa2UgKzyOcMXQ8kWtw