DIES UND DAS – Trump und die EU-calypse

Es gibt ja viele Sichten auf und Meinungen zu trump, angefangen von „der ist ein bösartiger Verräter“ bis hin zu (fast) „der ist der us-amerikanische Christus“ und mutmaßlich heimlich mit u.a. Putin küngelnd oder gar kooperierend.

Dazu noch eine Menge Lärm von Q, den „demokraten“, den medien, den eu-ropäern usw.
Was mich angeht, so bleibe ich bei meiner hier mehrfach umrissenen Sicht; nicht weil ich rechthaberisch oder stur wäre, sondern weil ich sie bestätigt finde und weil die Alternativen nicht mit der beobachteten Realität überein stimmen.

Anlässlich trumps Rundum-Schlag in der eu, den Sanktions-Spielchen gegen China und dem bevorstehenden Putin-trump Treffen will ich nun einiges vertiefen und, weil inzwischen möglich, etwas weitergehend ausführen.

trump ist die Frontfigur einer pro-usppa Truppe; so einfach ist das.

Der maßgebliche Kontext ist der, dass die usppa knapp vorm Abgrund standen und stehen. Angesichts eines wehrhaften Russland, das den Punkt überschritten hat, bis zu dem man in washington noch glauben konnte, es ausbremsen oder gar verkrüppeln oder zerschlagen zu können und eines China, das sich fast unaufhaltbar in Richtung Wirtschafts-Macht Nr. 1 bewegt, brechen den amis zwangsläufig ihre Fundamente weg.

Ihr Militär ist ein impotenter Idiotenhaufen, der im Grunde hauptsächlich nur noch als notwendige Formalie zur Erhaltung des mik dient, der wiederum ein gigantisches und anscheinend unkontrollierbares schwarzes Loch für den us-dollar ist.

Der us-dollar wiederum ist eine zunehmend verfallende Eintrittskarte in ein räuberisches Casino; angesichts des Iran und Russlands aber ist der petro-dollar ein unhaltbares und zunehmend riskantes Instrument. Angesichts sehr erheblicher und weiterhin anwachsender Handelsvolumen, die abseits des us-dollar abgewickelt werden, bleiben als letzte größere Druckmittel die ami Staatspapiere und swift. Erstere allerdings sind zugleich auch Schlingen um den Hals; das konnte Jahrzehnte lang durch militärische Drohgesten (und tatsächliche Einsätze) kompensiert werden, funktioniert aber nicht mehr gegenüber Russland oder China und nahezu sicher nicht einmal gegenüber dem Iran.

Hierbei wiederum hat sich die usppa größenwahnsinnig dumm selbst geschwächt; ständig mit swift Ausschluss bedrohte Länder sehen sich *natürlich* und wenig überraschend nach Alternativen um bzw bauen diese auf.

Überrascht hat mich dabei nur *wie* arrogant dumm die amis waren. Was ist so ein swift denn? Es ist eine IT Plattform und (bisher nicht mal wirklich) eine Bank-Funktion.

Zur Erklärung: Wenn Land A, B, und C eine Einrichtung zur Abwicklung von Geldtransfers wollen, dann brauchen sie dazu a) eine IT Plattform, die u.a. solide und neutral die Zahlungseingänge und Ausgänge abwickelt und b) eine Art (ebenfalls solide und neutrale) Bank, in der echte Besicherungswerte von A, B und C liegen. Und eben diese Einlagen sind zugleich die Kredit-Würdigkeit der Länder.

Man muss dabei ja sehen, dass ständig Geschäfte über so ein System laufen und das ein Geben und Nehmen ist. Also, mal einfach: In einer bestimmten Woche werden eine ganze Menge Geschäfte abgewickelt und dabei fließt Geld in alle Richtungen. Sagen wir z.B., dass China Öl für 1 Mrd X (die tatsächliche oder virtuelle Währung der Ländergruppe. Früher mal der us dollar) vom Iran kauft und der Iran wiederum für 900 Mio. X Produkte aus China kauft. Wenn nun (in meinem stark vereinfachten Modell) beide jeweils 1 Mrd X auf der Austausch-Bank des Systems haben, so können beide Transaktionen durchgeführt werden, weil sie gedeckt sind. Unterm Strich sind nur 100 Mio X vom chinesischen aufs iranische Ausgleichskonto geflossen und in der nächsten Woche stehen beiden Seiten wieder 900 Mio X bzw. 1,1 Mrd X zur Verfügung für neue Geschäfte. Wenn dieses Geschäft, sagen wir mal 12 Wochen lang läuft, dann muss China nicht 12 * 1 Mrd X überweisen, sondern nur 12 * 100 Mio X Differenz.

Die IT Plattform wiederum prüft bei jeder Transaktion nur, ob das Konto der beteiligten Länder ausreichend gedeckt ist und leistet ansonsten im Kern nur eine neutrale und solide Transfer-Funktion.

Und das ist wohlgemerkt ein extra-solides Modell, bei dem alles durch reales Geld gedeckt ist. In der Realität wird man oftmals auch mit Kreditrahmen und weiteren Instrumenten arbeiten und China wird z.B. den Iranern immer für 1 Mrd. X gut sein und vielleicht nur alle drei Monate die Differenz ausgleichen.

Wie auch immer im Detail, was ich zeigen wollte war, dass Länder wie Russland oder China natürlich jederzeit eine swift Alternative entwickeln und etablieren können. Sie haben beides, die IT Fachkenntnis und Möglichkeiten und – da wachen nun vielleicht einige auf – sie haben inzwischen auch die Finanz-Institute.

Und noch etwas ist wichtig zu sehen: China und Russland und übrigens auch der Iran sind *nicht* einfach nur „zweitrangige Länder“ (aus der unbedarften ami Perspektive) sondern sie sind auch *Märkte* und zwar große. Russland, das sollte man nicht vergessen, hat ungefähr so viele Einwohner – und also potentielle Kunden – wie deutschland und frankreich zusammen. Und zu China muss ich wohl nichts weiter sagen.

Werden große internationale Banken, Kreditkarten-Unternehmen, usw. auf 2 – 3,5 Mrd. Kunden, also auf immerhin ein Drittel bis eine Hälfte der Weltbevölkerung verzichten? Garantiert nicht; die werden Mittel und Wege finden, ihre Geschäftchen zu machen. Und selbst wenn sie artig auf washington hören würden, na und, ein derart großer Markt lohnt sich allemal auch für China und Russland.

Und nochmal, weil es *der* entscheidende Punkt ist: Die wirkliche Machtbasis der amis war immer ihr Militär, mit dem sie drohen oder nötigenfalls auch bombardieren konnten. An Russland und China allerdings prallt das ab und erntet höchstens Hinweise wie den, dass Russland mit einer einzigen Atomrakete ganz texas verhackstücken kann und dass Diplomatie gewiss für alle Beteiligten besser ist.

Da die us dollar, swift, usw. also die finanzielle Macht der usppa sich letztlich auf die tatsächliche und zunehmend nur noch vermeintliche militärische Macht stützte, schwindet sie auch mit der militärischen Macht.

Ein weiterer Punkt, der oft unbeachtet, tatsächlich aber von absolut entscheidender Bedeutungs ist, ist die Vormachtstellung, die die usppa lange Zeit im IT Bereich und dort insbesondere im Prozessoren Bereich hatte. Diese Vormachtstellung ist nahezu völlig verfallen. Wenn z.B. noch intel Prozessoren eingesetzt werden, dann im wesentlichen nur aus Bequemlichkeit. Dazu kommt noch erschwerend, dass, wie nun bekannt wurde, diese Prozessoren-Technologie auch – und zwar völlig legal – den Chinesen zugänglich ist.

Mehr noch, es spricht alles dafür, dass die usppa mittelfristig auch in diesem überaus entscheidenden Bereich nur noch die Nummer zwei sein werden. Das bisherige Monopol haben sie bereits verloren.

Es war also höchste Zeit, Fragen auf einer grundlegenderen Ebene zu stellen, auf der nämlich, was ein Land zum Überleben und für eine zumindest regionale Machtstellung braucht. Genau das hat die trump Gruppe mAn. getan.

Ein erster sehr offensichtlicher Punkt ist der, dass die usppa von morgen sich den extrem teuren Militärapparat und das beklagenswert schlechte Verhältnis Aufwendungen vs. Nutzen nicht mehr leisten kann.

An diesem Punkt taucht die Frage auf, wo man sich künftig positioneren will innerhalb der Bandbreite von „Militär? Brauchen wir nicht. Wir haben mit niemandem Streit“ bis hin zu „Wir wollen die gesamte Welt beherrschen“. Unmittelbar mit dieser Frage verknüpft ist der zweit-größte Kostenfaktor der ami Streitkräfte. Meine persönliche Einschätzung ist die, dass die usppa auf eine Lösung zusteuert, die zwar noch weltweit, aber nur noch begrenzt Wirkungskraft entwickelt. Bildlich ausgedrückt heisst das: Abbau des Großteils der weltweit verstreuten Basen und Rückbau auf zwei (statt 10 – 12) Flugzeugträger-Verbände sowie Beibehaltung einer größeren Basis im Nahen Osten; auf die Gründe werde ich noch eingehen.

Ein zweiter Punkt ist die Frage, ob und inwieweit ein Land und sein Volk tatsächliche wirtschaftliche Stärke erlangen. Ein unerlässlicher Teil der Antwort wird darin liegen, zum einen möglichst unabhängig zu sein und zum anderen reale Stärke durch möglichst hohe Vollbeschäftigung in möglichst realen Bereichen zu haben. Anders ausgedrückt: Echte Produktion echter Waren in echten Fabriken im eigenen Land. Und Erfolg auf der internationalen Bühne mit realen und greifbaren Vorteilen z.B. durch Forschung und Qualität.

Die usppa sind diesbezüglich gut aufgestellt, weil sie zwar nicht völlig unabhängig aber recht gut ausgestattet sind was Rohstoffe angeht. Anders als z.B. erhebliche Teile eu-ropas haben die amis einiges an sehr nennenswerten Bodenschätzen und Natur-Resourcen.

Auch damit verknüpft ist die geostrategische Frage und diesbezüglich denke ich, dass die amis sich im wesentlichen auf den amerikanischen Doppelkontinent konzentrieren werden, wo nahezu alles, was sie nicht selbst haben, reichlich vorhanden ist und wo Kosten und Risiken für eventuelle russische und/oder chinesische Interventionen am höchsten sind.

Mit einer Ausnahme: Erdöl guter Qualität und Verarbeitbarkeit; deshalb gehe ich davon aus, dass die amis weiterhin auf eine (1, nicht viele) starke Nahost Präsenz setzen werden. Der ideale Kandidat ist der neben dem weitgehend leer gepumpten sau arabien liegende Iran. Allerdings denke ich nicht, dass trump da wirklich auf Krieg setzt; das wäre zu teuer und zu riskant und er hat auch gar nicht die dafür nötigen Streitkräfte.

Und so erkläre ich mir auch die aktuelle Iran-Feindlichkeit. Es ist einfach das „weich Klopfen“ eines geplanten Verhandlungspartners. trump war und ist ein Geschäftemacher und genau so tickt und agiert er auch (übrigens bei weitem weniger anders als seine Vorgänger als man ihm zuschreibt).

Russland ist keine Gefahr und anders als derzeit laut verkündet auch kaum ein Konkurrent (nicht aus Schwäche sondern aufgrund geographischer Gegebenheiten). Mit eu-ropa aber ist das anders.

Zunächst mal, das sollte man im Auge behalten, sind die usppa als Alternativ- und Konkurrenzmodell zum Vielstaaten-Europa entstanden. Heute allerdings, interessanterweise auf ami Betreiben und unter ami Kontrolle, sind da die drohenden und schon weit gediehenen „Vereinigten Staaten von eu-ropa“ – und *diese* sind der gefährlichste und also Haupt-Konkurrent der von trump angestrebten gesundeten usppa. Diese gilt es möglichst irreparabel zu zerschlagen.

Man bedenke, dass die eu schon heute etwa 2/3 mehr Einwohner hat als die usppa (und gleich nebenan den Rohstoff-Giganten Russland) und weltweit vernetzt ist.

Und nicht nur nebenbei ist eu-ropa noch etwas, nämlich die Mehrheit der nato-Mitglieds-Länder.
Und genau deshalb auch die Verdoppelung beim trump Poker dieser Tage auf 4% (statt bisher geforderter 2%) des Staatshaushalts fürs Militär. *Natürlich* werden sich die meisten eu-Länder darauf nicht einlassen – und genau so ist es auch geplant. Und demnächst kann ein verärgerter Trump dann der „hart arbeitenden Bevölkerung“ der usppa erklären, dass die nato im Grunde nichts als eine Einrichtung ist, in die die amis reichlich Geld und das Blut junger amis einbringen, während die eu-ropäer kaum etwas beitragen und die freundliche gutmütige usppa nur aussaugen. Genau das wird, so denke ich, eine der großen trump Wellen nach den Zwischenwahlen sein.

Kurz: trump kündigt die nato nicht auf, aber er treibt die eu-ropäer dazu, das zu tun. Im Ergebnis wird trump nicht nur massive Einsparungen verkünden können, sondern sich den Abzug auch vergolden lassen durch rückwirkende Forderungen für die vergangenen Jahrzehnte; das Modell ist simpel: Man nimmt den „Kompromiss-Satz“ von 2,5% oder 3% abzüglich der recht bescheidenen Militär-Ausgaben der eu Länder in den letzten Jahrzehnten und schon kommt eine gewaltige „Ausgleichs“-Summe heraus. Mit einem oh so bedrohlichen Russland im Osten und ami Basen quer durch eu-ropa wird trump eine sehr gute Basis haben, zumal die eu ohnehin stark angeschlagen ist.

Etwas später (oder vielleicht sogar zugleich) macht man das selbe Spielchen im fernen Osten und kann so die ami Militärausgaben gewaltig kürzen, dem mik seinen Anteil zuschieben und reichlich Basen weltweit schließen, weil die „Partner“ einen ja nur immer „ausgenutzt“ haben. Die ami Bevölkerung wird das schlucken wie Honig mit Opium drin.

Bedenkt man nun noch, wie kläglich das Verhältnis Ausgaben zu Arbeitsplätzen im ami mik ist, so wird klar, wie dessen Ausbluten sogar zum Vorteil werden kann: Man schiebt denen einen Anteil am weltweit abkassierten Geld zu als eine Art Abstandszahlung und schafft zugleich eine solide Industrie-Basis – die man sich dann auch leisten kann – mit einem erheblich besseren Verhältnis von (Staats-)Ausgaben vs. Arbeitsplätze. Die Bevölkerung sieht ja vor allem all die neuen Arbeitsplätze und Vollbeschäftigung und spätestens ein Hinweis in Richtung „alle normalem Leute haben Einkommen statt nur einige ultrareiche“ und fertig ist das nächste große Glas Honig mit Opium – und fürs Land ist es ja wirklich gut.

Natürlich missfällt das den oligarchen, vor allem denen im oder nahe beim mik. Entsprechend groß und bissig sind das Gezeter und die Kämpfe, die wir ja mit bekommen.

Womit wir auch beim abschließenden Punkt sind, dem washingtoner Sumpf. Ich denke, dass trump auch da zu schwarz-weiss gesehen wurde. Das zeigt sich auch beim neuen supreme court Richter; der ist sozusagen im Sumpf geboren und war zeitlebens darin – und trump hat kein Problem damit. Seine entscheidende Frage ist weniger binär als die der einfachen Bevölkerung (und auch als die Sprüche im Wahlkampf, die natürlich kontrastreich waren); Es gibt den Teil des Sumpfes, der sich einer neuen und gesünderen usppa zumindest nicht in den Weg stellt (aber seine Tröge gefüllt erwartet) und dem schiebt auch trump seine Futterration zu. Und es gibt den Teil, vor allem bei den „liberalen“ – die eigentlich „zio-globalisten“ heissen sollten – der sich mit allen Mitteln in den Weg stellt … und dabei untergehen wird.

Letztlich übrigens aus Dummheit – denn es *ist* schiere Dummheit, knapp vor dem Abgrund den Kurs beibehalten zu wollen.


Quelle und Kommentare hier:
http://vineyardsaker.de/2018/07/12/dies-und-das-trump-und-die-eu-calypse/