Die Ukraine zieht die USA in einen globalen Krieg

von Freeman

Der folgende aktuelle Artikel von Martin Sieff finde ich so treffend, ich habe mir die Mühe gemacht, ihn zu übersetzen. Er ergänzt perfekt meinen vorhergehenden Artikel über die Ukraine.

In seinen 24 Jahren als leitender Auslandskorrespondent der Washington Times und der United Press International berichtete Martin Sieff aus über 70 Ländern und über 12 Kriege. Er hat sich auf US-amerikanische und globale Wirtschaftsfragen spezialisiert.

Die Stampede der Gadarener-Schweine

Georg Wilhelm Friedrich Hegel hatte recht – Wieder einmal: Das einzige, was die Menschheit aus der Geschichte lernt, ist, dass sie nichts aus der Geschichte lernt.

1914 stürmte das britische Empire, das grösste in der Geschichte der Menschheit und eines der am längsten andauernden, in den Ersten Weltkrieg, um das „galante kleine Belgien“ zu verteidigen, dessen König Leopold in den vorherigen 30 Jahren einen der längsten und grössten Völkermorde begangen hatte, indem er 10 Millionen Menschen im Kongo tötete.

Deutschland, das reichste und wohlhabendste Land in Europa, stürzte sich in denselben unnötigen Krieg, als der schwache Kaiser Wilhelm II. Österreich-Ungarn kausal befugte, das winzige Land Serbien zu vernichten. Millionen von tapferen und idealistischen Russen haben sich freiwillig bereit erklärt, im Krieg zu kämpfen, um das „galante kleine Serbien“ zu schützen. Die meisten von ihnen starben ebenfalls. Es ist nicht bekannt, dass einer der serbischen Führer nach dem Krieg ihre Massengräber besucht hat.

Heute sind die Vereinigten Staaten an der Reihe.

Seit dem Ende des Kalten Krieges haben US-Politiker, Präsidenten und ihre Kongresse so gut wie jede Dummheit und Torheit begangen, die für eine Grossmacht vorstellbar ist. Das einzige, was sie bisher vermieden haben war die Gefahr, im grossen Stil in einen Weltkrieg zu stolpern.

Aber jetzt, mit der eskalierenden und zunehmend hysterischen US-Unterstützung für die zwielichtige und risikobereite Junta in Kiew, riskiert Präsident Donald Trump jedoch, dass er das schlimmste und unverzeihlichste aller Schrecken begeht.

Trump ist heute nicht mehr als Knetmasse in den Händen seines nationalen Sicherheitsberaters John Bolton, einer der Vordenker der Katastrophe, welche die Invasion des Irak von 2003 darstellt.

Bolton ist genau wie sein Held Winston Churchill vor einem Jahrhundert während des Ersten Weltkrieges. Er bekommt immer seinen Willen, bekommt immer die Kriege und Schlachten, die er will, und vermasselt sie jedes Mal. Und wie der junge Churchill lernt Bolton nie, wird nicht weicher und er ändert sich nie. Es ist immer die Schuld aller anderen.

Churchill wurde endlich erwachsen und hat gelernt. Seine berühmten Aktivitäten der 1930er Jahre waren nicht dazu gedacht, unter der weit schlechteren Führung von Adolf Hitler einen neuen Weltkrieg mit Deutschland zu beginnen: Er wollte einen solchen Krieg abwenden.

Die unschätzbaren Tagebücher von Ivan Maisky, dem Botschafter der Sowjetunion in Grossbritannien in den 1930er Jahren, machen deutlich, dass Churchill schon damals – alleine in der herrschenden britischen Klasse – bestrebt war, mit Josef Stalin und der Sowjetunion ein ernsthaftes Verteidigungsbündnis zu bilden. Er erkannte, dass es die einzige Möglichkeit wäre, Hitler einzudämmen und eine globale Katastrophe zu verhindern.

Aber Bolton hat nichts von seinem Helden gelernt – ganz im Gegenteil. Jetzt drängt er Trump auf einen rücksichtslosen Weg, die gefährlichen Abenteurer zu stärken, die mit US-Unterstützung die Ukraine übernommen haben und die letzten fünf Jahre damit verbrachten, es zu zerstören.

Schlimmer noch: Die gleiche absurde Sentimentalisierung eines obskuren, winzigen oder instabilen Verbündeten, der England, Russland und Deutschland 1914 zu unvorstellbarem Leid und Verlust verdammte, durchdringt jetzt die amerikanischen Entscheidungsträger, Strategen und ihre absegnenden Experten über die Ukraine. Am 1. März 2016 hat US-General Philip Breedlove, der damalige NATO-Oberbefehlshaber Europa (SACEUR), in einer Pressekonferenz des Pentagon einprägsam von „unseren ukrainischen Brüdern und Schwestern“ gesprochen.

Nach keiner vernünftigen Einschätzung gibt es eine Möglichkeit, dass die maroden ukrainischen Streitkräfte – und sicherlich nicht die im Westen des Landes rekrutierten Neonazi-Milizen, um den Osten zu terrorisieren – als „Brüder“ der US-Streitkräfte angesehen werden können. Die US-amerikanischen und sowjetischen Truppen, die sich am 25. April 1945 an der Elbe trafen, nachdem sie zusammen mehr als 2’000 Meilen vorgedrungen waren, um Europa von der dunkelsten Tyrannei ihrer Geschichte zu befreien, könnte man wirklich als „Brüder“ bezeichnen.

Das heutige US-Militär und die ukrainischen Streitkräfte, zu deren Schutz sie herangezogen werden, sind jedoch sicherlich keine „Brüder und Schwestern“. Seitdem ist keine Umfrage in den Vereinigten Staaten durchgeführt worden, soweit ich weiss, ob das amerikanische Volk bereit wäre, einen umfassenden Atomkrieg zu riskieren, um eine Regierung in der Ukraine zu verteidigen, die unter den eigenen Leuten nachweislich unbeliebt ist.

Trump wurde im November 2016 zum Präsidenten gewählt, weil er der einzige Kandidat dieser Schockwahl war, der unmissverständlich dazu aufrief, die 70-jährige Fixierung der Vereinigten Staaten zu beenden, in endlose Kriege hineingezogen zu werden und in eine Konfrontation nach der anderen auf der ganzen Welt. Es wäre die dunkelste aller Ironien, wenn er stattdessen Amerika in seinen letzten und katastrophalsten Konflikt führen würde – eine nukleare Konfrontation, von der es keine Erholung, kein Entkommen und kein Überleben geben kann.

England, Russland und Deutschland wurden 1914 durch das vorsätzliche Verschwören und Manipulieren von weitaus kleineren oder schwächeren Verbündeten, die von psychopathischen Spielern geführt wurden, zerstört. Die Herrscher von Kiew heute, in ihrer völlig rücksichtslosen Missachtung der Gefahren des weltweiten thermonuklearen Krieges, passen eindeutig in diese Kategorie.

Die politischen Entscheidungsträger in Moskau erkennen diese schreckliche Realität. Ihre Kollegen in Washington bleiben erstaunlich blind dem gegenüber. Ihre einzige strategische Idee ist es, wie die Dämonen des von Satan besessenen Mannes aus Gadara, die sich in zweitausend Schweine verwandelten, es gleich zu tun und sich über eine Klippe zu stürzen. Und sie nehmen die gesamte Menschheit dabei mit.

UPDATE 20:15 Uhr – Die neuste Meldung bestätigt den Artikel:

USA verkünden den definitiven Austritt aus dem INF-Vertrag. Moskau wird reagieren, wenn Raketen in Europa aufgestellt werden.


Quelle und Kommentare hier:
http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2018/12/die-ukraine-zieht-die-usa-in-einen.html