Die ewige Zukunft der Deutschen

Von Gerhard Breunig

Eigentlich wollte ich zum Jahresausklang wieder eine Neujahrsansprache für Angela Dorothea Kasner, Künstlername Angela Merkel schreiben, die sie so niemals halten wird. Allerdings bin ich dann heute Mittag auf ein fast 100 Jahre altes Buch des leider weitgehend unbekannten Autors Ewald-Gerhard Seeliger gestoßen.

Dieses „Handbuch des Schwindels“ ist 1922 erstmals erschienen, wurde damals sofort verboten und Seeliger landete in der Psychiatrie. Aufgebaut ist das Handbuch ähnlich wie ein Lexikon. Begriffe werden auf die „etwas andere Art“ erklärt und es ist für mich äußerst verblüffend, wie genial der Autor schon (oder gerade) damals die Zusammenhänge erkannte.

So findet sich zum Beispiel unter dem Begriff Staat folgende absolut auf die heutige Zeit übertragbare Erkenntnis:

Staat: Obrigkeit , Zwangs-, Gewalt-, Schuld-, Schieb-, Ungeld-, Pump-, Raub-, Unmenschen-, Sklaven-, Unwirtschaft, die Gesamtheit aller innerhalb einer Grenze aufgerichteten Lebenssperren, die Kirche -des weltlichen Raubbekenntnisses, die lächerlichste und daher stattlichste aller Wortzauberbuden, das fortgesetzte Gesamtverbrechen der Unmenschen an der Menschheit (s. Recht, .Staatsmann, Verbrecher).

Der Selbstschutz der Gewalt gegen die Vergewaltigten, der Großstadthock als Landziergärtner (s. Großstadt), die amtliche Menschenschindereivorrichtung (s. Amt), das behördliche Sauggerät der Schmarotzer (s.d., Justiz, Behörde), die Steuermilchzapfgelegenheit der Menschenfleisch-, -blut- und -stimmfischenden Spießbruderschaften (s.Partei, Programm, Steuer), der Futtertrog der Bodensperrer ( s. Sperre), die allerheiligste Falschdenkerei (s. denken), die allerhöchste Falschrechnerei (s. Rechnung).

Der Nabelstrang der guten, also der schlechten, nämlich der allerdümmsten Gesellschaft, der zehntausendjährige Grind am Leibe der ewigen Menschheit, die zweihändige Wurzel alles Übels, die einzige Ursache des menschlichen Unglücks, die Lebensundichtung, die Lebenszerquetschung, die Völkerzerquatschung, die zweibeinige Garstigkeit, die Zerstörung der Liebe, die Verneinung des ewigen Lebens.

Das Wort Staat stammt aus dem Neurömischen und bezog sich in der ersten Zeit seines Gebrauchs nur auf den engen Kreis der den Gewalt verübenden Fürsten umgebenden massenmordtüchtigen Räuberbande, die sich mit der wachsenden Größe des Raubgebiets zum Hofstaat, zum Schranzentum und zum Staatssklaventum (s. Beamter) verbreiterte. Die Neurömer hatten das Wort aus dem Altrömischen übernommen, wo es den Stand, das Festgesetzte, das Bleibende, das für die Ewigkeit Gemachte bedeutete.

Nun gehört aber die überwiegende Mehrzahl aller bisher gegründeten Staaten bereits der Vergangenheit an, und die noch vorhandenen werden kein längeres, sondern ein sehr viel kürzeres Leben haben. Daraus ergibt sich, daß sie nicht von Menschen, noch viel weniger von der ewigen Menschheit, sondern nur von Unmenschen gemacht sein können. Und diese Wahrheit wird durch die Weltgeschichte in jedem einzelnen Falle bestätigt. Kein Staat ist anders als durch Gewalt entstanden. In diesem Sinne ist auch die Schweiz ein Staat. China jedoch nicht, trotz aller der in China von eingeborenen und fremden Räubern verübten Gewalt.

Jede Staatsverfassung ist der in Worte gebrachte Gewaltvergriff an einem Volke. Ohne fortgesetzte Volksschinderei, Massenraubmörderei und Wegelagerei kann sich überhaupt kein Staat am Leben halten. Jeder Staat ist der doppelte Einfall eines Schmarotzers. Erst hat er den Einfall, in das freie, friedliche Land der Siedler einzubrechen, und dann sinnt er darauf, die in diesem eroberten Lande Wohnenden so zu beschwindeln, daß sie sich ohne Widerstand fortgesetzt scheren, schröpfen und beimkern lassen.

Besonders tüchtige Landesherren haben es sogar so weit gebracht, daß ihnen das von ihnen geschundene Volk die Räuberhände und die Rute küßt, mit der es zur Einschärfung der Herrschaft regelmäßig und niemals zu knapp und kärglich gezüchtigt wird. Zur Zubereitung solchen Abgrundes voll Falschdenkerei hat der Staat stets die Kirche benützt, die ihm ihre Hilfe um so eifriger lieh, als sie nur in dieser Weise selbst auf ihre eigene Rechnung zu kommen hoffen durfte. Ohne Staat keine Kirche. Denn auch jede Kirche ist ein Staat.

Beide entspringen derselben Gewaltwurzel, beide bedienen sich genau derselben Mittel, nämlich der Wahrheits- und der Bodensperre. Beide betätigen sich Hand in Hand. Stets geht der Priester mit dem König. Denn auf freier Erde kann weder Thron noch Altar stehen. Jeder Staat ist die Hölle seines Volkes und der Himmel seiner Verbrecher (s. d.,Staatsmann), und nicht minder jede Kirche.

Im Kopfe des ersten Herrschers ist der Falschgedanke des Glaubens- und des Rechtszaubers entstanden, er ist der Schöpfer aller Kirchen, aller Geheimgesellschaften, aller Spießbruderschaften, er ist der erste Massenmörder und der erste Macher der öffentlichen Meinung. Der Staat ist der Urheber aller Sperren, aller Götter, aller Kanonen und aller Zeitungen, der Aushecker der falschen, der unmenschlichen, der unewigen Denkweise, er allein ist der Tod.

Ich finde besser könnte man diese „Einrichtung“ nicht beschreiben. Auch sehr treffen wird meiner Ansicht nach der „Staatsmann“ und die „Staatswirtschaft“ beschrieben:

Staatsmann: Rechtsverbrecher, Staatslenker, Staatsmacher, Volksscherer, Volksschinder, Gewalthäuptling, Gewalthaber, Gewalthuber, Oberschwindler, Menschenwürger, der Lebenssperrer, der denkbar dümmste Kerl, der Undichter, der Lebensundichtmacher, der Zerstörer der Liebe.

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Staatswirtschaft: Gesetzlich geschützte Räuberei aller Spießbrüderschaften (s. Partei), Wert zerstörende, lebensverderbliche und volksvernichtende Mitfresserei der Staatsmänner und ihrer Sklaven.

Noch Treffender ist die Beschreibung der Politiker.

Politiker: Unmensch, Übermensch (s. Genie), Staatsgewaltgaukler, Staatsmann, garstiger (verdorbener, schmutziger, ranziger, mürrischer, widerwärtiger) Kerl, Maultrommler, Massenbequaßler, Straßenheld, Führer, Volksspalter, Unflatmacher. Der Politiker ist der Zweihänder, um dessentwillen die Politik da ist. Darum auch predigt er in allen deutschen Zeitungen von rechts bis links die unbedingte Notwendigkeit der politischen Erziehung und rauft sich die Haare, wenn sein Geschwafel nur Gelächter auslöst. Er ist nämlich noch immer nicht dahinter gekommen, daß das Deutsche Volk das menschlichste, also das politisch unbegabteste Volk der Welt ist. Das aber gerade ist seine ewige Zukunft.

Genau die letzten beiden Sätze möchte ich Ihnen liebe Leser des Deutschland Prager als Hoffnung mit ins Jahr 2018 geben. Ich wünsche Ihnen alles Gute für dieses nächste Jahr.

Lasst uns ab sofort wieder Menschen, Männer wie Weiber, mit der ewigen Zukunft sein.


Quelle und Kommentare hier:
http://www.journalistenwatch.com/2017/12/31/die-ewige-zukunft-der-deutschen/