Deutschland: Volkskrankheit Vollklatsche?

von Max Erdinger

Wer im Internet fündig werden will, der verwendet möglichst genaue Suchbegriffe. So macht es auch der gewissenhafte Arzt, wenn er Informationen aus der Datenbank der Kassenärztlichen Vereinigung haben will, um sie einem Patienten zu dessen Kenntnisnahme auszuhändigen.

Im gegenständlichen Fall ging es um die ambulante Weiterbehandlung eines Patienten nach dessen Entlassung aus der psychiatrischen Abteilung einer deutschen Universitätsklinik, wo unter ärztlicher Aufsicht ein Neuroleptikum „ausgeschlichen“ werden musste, um ein anderes „einzuschleichen“, was beim Patienten u.U. zu lebensbedrohlichen Zuständen führen kann.

Der Suchbegriff war der folgende: Analytische PT Erwachsene, Analytische PZ Erwachsene, Gruppe, Analytische PT Erwachsene, Kinder und Jugendliche, Gruppe, Analytische PT Kinder und Jugendliche, Gruppe, Tiefenpsychologisch fundierte PT Erwachsene, Tiefenpsychologisch fundierte PT Erwachsene, Gruppe, Tiefenpsychologische  … – usw.usf. – insgesamt ein Suchbegriff im Umfang von ca. 100 Wörtern.

Auskunftsschreiben des KVB Bayern – Foto: Jouwatch

Frappierend ist die Trefferzahl. Über 1.000 Ergebnisse sind es für einen Umkreis von 50 Kilometern um den Wohnort des Patienten, der in einer stark ländlich geprägten Gegend Bayerns unweit der württembergischen Landesgrenze lebt. Das heißt, daß es gar kein voller Umkreis ist, da die württembergischen Psychologen, Psychiater und Psychotherapeuten nicht gelistet werden. Der Umkreis wird im Westen zu einem kleinen Teil von der württembergischen Grenze abgeschnitten. Die Besiedlungsdichte der Region, in welcher der Patient lebt, beträgt zudem nur etwas mehr als ein Drittel des bundesdeutschen Durchschnitts.

Über 1.000 Psychoklempner allein in einem solchen Gebiet! Und alle leben sie von ihrem Beruf. Alle behandeln Patienten. Das scheint meinen Eindruck zu bestätigen, daß Deutschland inzwischen ein Land ist, das Verrückte wie am Fließband produziert. Aus verschiedenen Gründen muß dieser Eindruck natürlich überprüft werden.

Beispielsweise ist denkbar, daß sich Bürger heutzutage in Behandlung begeben, die früher einfach als ein bißchen „spinnert“ oder „schwermütig“, aber gänzlich unbehandelt in der Öffentlichkeit unterwegs gewesen wären. Ebenfalls denkbar ist, daß die zielstrebig aufgebaute Dominanz der Sozialpsychologie seit dem Ende der Sechziger Jahren, diesem Zwitter aus Psychologie und Soziologie, mitsamt ihrem Einfluß auf die Darstellung des Lebens in den Medien und durch die Politik genau die Kranken schafft, die heute Zuflucht bei Psychologen und Psychiatern suchen. Die beiden fundamentalen Axiome der Sozialpsychologie lauten bekanntlich, daß der Mensch sich seine eigene Realität konstruiert, und daß sowohl sein Erleben als auch sein Verhalten von sozialen Beziehungen beeinflußt wird.

Der Autor dieser Zeilen kann mit absoluter Sicherheit ausschließen, daß diese beiden Axiome auf ihn selbst zutreffen. Er erlebt sich selbst zunehmend als einen geistigen Eremiten inmitten einer riesigen Herde völlig Durchgeknallter. Weil er aber mit den Prognosen, die er vor Jahren hinsichtlich der weiteren Entwicklung der deutschen Gesellschaft getroffen hat, rein zeitlich dort angekommen ist, wo sie sich auf ihren realistischen Gehalt hin überprüfen lassen, und weil diese Überprüfung ergibt, daß er mit seinen Prognosen richtig gelegen hatte, erlaubt sich der Autor dieser Zeilen die Behauptung, einer der wenigen Normalen im Lande geblieben zu sein. „Normal“ dabei gemessen an früher. „Normal“ abgeleitet von dem, was jeweils die Norm ist, müsste er sich heute freilich als unnormal, selbst also als einen durchgeknallten Exoten begreifen, was er aber mit Sicherheit bleiben lassen wird.

Er tendiert eher dahin, zu behaupten, die exorbitante Versozialpsychologisierung eines ganzen Volkes, erbarmungslos vorangetrieben durch mediale Hirnwäsche und politische Gesetzgebung seit nunmehr einem halben Jahrhundert, habe die kognitiven Dissonanzen geschaffen, die er allüberall beobachtet, und die er allein kraft seines gesund gebliebenen Menschenverstandes bereits insofern als bedrohlich empfindet, als daß diese Dissonanzen den weniger Denkbefähigten, also ca. 98 Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung, nicht als solche bewußt werden, weswegen wiederum sich ein großer Teil der Mehrheit als behandlungsbedürftig erlebt.

Grob unterteilt sich die Sozialpsychologie in die soziologische Sozialpsychologie, ein in Europa vorherrschendes Teilgebiet der Soziologie, und in die psychologische Sozialpsychologie, die in den USA dominiert und sich allmählich auch in Europa ausbreitet. Als die theorielastigere wird die europäische, die soziologische Sozialpsychologie beschrieben. Sie stellt Gruppenprozesse in den Mittelpunkt ihrer Betrachtungen, wohingegen die amerikanische, die psychologische also, mehr auf das Individuum abhebt.

Pfeilgerade sind nun die prominentesten Verteter der europäischen Ausrichtung zugleich auch diejenigen, die durch ihr theorielastiges Wirken als Gesellschaftsdesigner der Frankfurter Schule maßgeblich die Gewißheiten ausformulierten, auf denen sich heutzutage jedwede europäische Gesellschaftspolitik aufbaut. Speziell die deutsche Sozialpsychologie begriff sich allen Ernstes als Teil der seriösen Geistes- und Sozialwissenschaften.

In politischen Reden werden, besonders gern an Feier- und Gedenktagen, die „Gründungsväter des deutschen Grundgesetzes“ beschworen. Die reine Augenwischerei ist das. Realiter ist es nämlich so, daß der heutigen politischen Klasse die Gründungsväter des Grundgesetzs am Allerwertesten vorbeigehen, jedenfalls im Vergleich zu den Gründungsvätern,die ihnen wesentlich mehr am Herzen liegen. Und das sind diejenigen, die das heute geltende Grundverständnis von Gesellschaft überhaupt prägen: Theodor W. Adorno und Herbert Marcuse. Was die psychologische Sicht auf den Deutschen angeht, so ist diejenige der heutigen politischen Klasse im Grundsatz auch eher geprägt von einer europäisch-sozialpsychologischen Psychoanalyse und deren namhaftesten Vertretern, nämlich Sigmund Freud, Erich Fromm und Wilhelm Reich.

Als typischen Ausfluß  der, einer marxistischen Agenda dienenden „Wissenschaft“ der „Frankfurter“, darf man getrost die Hirngespinste bezeichnen, die dem ubiquitär vertrenen, bundesdeutschen Gleichheitsfeminismus als legitimatorisches Fundament dienen, im Quadrat gesteigert durch das völlig wahnsinnige Gender-Mainstreming, bei dem die eigenkonstruierte Realität bereits so weit geht, daß Geschlechtsteile nicht mehr als Merkmale eines bestimmten Geschlechts begriffen werden dürfen. ALso … beim Menschen nicht. Im Tierreich schon. „Mann“ und „Frau“ stehen schwer infrage. „Eber“ und „Sau“ gehen aber noch. Und das ist, so leid es mir tut, ein eindeutiges Zeichen für den Versuch, die Geisteskrankheit kollektiv zu etablieren.

In Norwegen wurde jede Förderung für GM bereits 2011 eingestellt, nachdem erkannt worden war, wie sehr die realpolitischen Forderungen, die sich aus der Forschung von durchgeknallten Theoretikern ableiteten, dem Menschen an seiner seelischen Gesundheit schaden. Die Gender-Forschung wurde unter Hohngelächter als das bezeichnet, was sie ist: Voodoowissenschaft. In Deutschland hingegen wird dieser Schwachsinn mit bis 1,3 Mrd. aus Steuergeldern weiter gefördert, die Implementierung in allen Gesellschaftsbereichen vorangetrieben und bspw. von der Amadeu-Antonio-Stiftung der Stasi-IM Anetta Kahane doktrinär verteidigt.

Einen kleinen Hoffnungsschimmer gäbe es für die geistige Gesundung der Deutschen, würden sie nicht zur Zeit von völlig Durchgeknallten aus der islamischen Welt überrollt, die jedewede denkbare Gesundung sehr viel weiter zurückwerfen werden, als bis nur in die Sechziger Jahre des 20ten Jahrhunderts. Hier reden wir von den Sexchziger Jahren des achten Jahrhunderts, was freilich, auf die Dauer der gesamten Menscheitsgeschichte gesehen, auch nicht mehr wäre, als ein winziger Schritt zurück.

Der kleine Hoffnungsschimmer: An der Universität Hannover verschwand mit der Emeritierung des psychoanalytischen Sozialpsychologen Rolf Pohl im Februar 2017 auch die Möglichkeit, das Fach Sozialpsychologie zu studieren.

Meinereiner hegt den starken Verdacht, daß der Urgrund für den verheerenden Geisteszustand zumindest der Westdeutschen die Frankfurter Schule ist. Und daß sich die AfD große Verdienste um die geistige Volksgesundheit erwerben könnte, wenn sie den – oft unbewußt marxistischen – Klugscheißern in den Altparteien den Schwachsinn der Herren Adorno, Habermas und Marcuse um ihre Schlaumeierohren dreschen würde. Ich glaube nämlich, daß wir angesichts der Unzahl von Psychoklempnern, die hierzulande allesamt ihr Auskommen finden, mit der Frankfurter Schule noch lange nicht durch sind.

Marcuses „repressive Toleranz“ z.B., Adornos Studien zum autoritären Charakter, oder die geforderte „polymorph perverse Gesellschaft“. Das alles sollte man sich durchaus noch einmal ganz genau anschauen. Immerhin gibt es in Deutschland inzwischen jede Menge Leute, die sich literweise giftige Tinte unter die Haut jubeln lassen und Fleischerhaken durchs Scrotum stechen, Gewichte daran hängen, das Ganze fotografieren und die Bilder ins Internet stellen, um voll des Stolzes auf ihre kulturelle Weiterentwicklung zu zeigen, wie „befreit von allem“ sie sind. Meineneinen dünkt, dabei könnte es sich um ein groteskes Mißverständnis handeln. Eines, das womöglich schwer krank macht im Kopf.

Meinereiner geht derweilen in die gotische Kathedrale und bestaunt alles das Unerklärliche, das Wunderbare, zu dem eine völlig unbewiesene, dennoch kollektiv vorhandene Überzeugung geführt hat – und denkt sich in aller Bescheidenheit, daß der Mensch zwar denkt, Gott aber lenkt. Das sprichwörtliche „Gottvertrauen“ in die zerebralen Fähigkeiten des gewöhnlichen Menschen scheint mit etwas naiv zu sein. Atheisten sind vermutlich nicht die Hellsten, unzweifelhaft halten sie sich nur dafür. Da gäbe es noch viel aufzuklären, sollte uns der Islam nicht vorher schon einen Strich durch die Rechnung machen.

Was einem alles so einfällt, wenn man ein Schreiben der kassenärztlichen Vereinigung zu sehen bekommt, ist schon bemerkenswert.


Quelle und Kommentare hier:
https://www.journalistenwatch.com/2018/11/05/deutschland-volkskrankheit-vollklatsche/