Deutschland, Deutschland, alles ist vorbei!

von Wolfgang van de Rydt

Das Land in dem ich geboren und aufgewachsen bin, hat sich bis zur Unkenntlichkeit verändert. Komme ich heute an Orte, an denen ich früher einmal gelebt habe, sieht dort nichts mehr nach Deutschland aus.

Aus der Volksbankfiliale in einem ehemals gutbürgerlichen Krefelder Wohnviertel ist eine Spielhalle mit Shisha-Bar geworden und der Tante-Emma-Laden mit dem EDEKA-Logo trägt jetzt den türkischen Halbmond. Die Entwicklung war schon Ende der Achtziger abzusehen, als ich mir keine bessere Wohnung leisten konnte und nach zwei Jahren auf meiner Straßenseite der letzte Deutsche war.

Damals konnte man noch freier darüber reden, aber längst nicht überall. Schnell wurde man als Nazi abgestempelt. Als Nazimusik galt auch die Mucke der NDW Band DAF (Der Mussolini), aus deren Feder der Titel Militürk stammte, der durch die Düsseldorfer Fehlfarben so richtig bekannt wurde.

Das war 1989 schon kalter Kaffee und wurde nur noch in wenigen Clubs gespielt. „Wir sind die Türken von morgen“ und „Deutschland, Deutschland, alles ist vorbei“ klang vor der Wende noch ziemlich abstrus, mittlerweile ist die Vision „Im ZK Agent aus Türkei“ längst Wirklichkeit geworden, wenn man betrachtet, wie die türkische DITIB in den neuen Bundesländern ihren Einfluß ausgedehnt hat.

Der Irrsinn nahm seinen Lauf und kein islamisch motivierter Anschlag, kein Bestseller, wie „Nicht ohne meine Tochter“ oder die „Satanischen Verse“ weswegen der Schriftsteller Salman Rushdie mit der Todesstrafe bedroht wurde, kein „Ehrenmord“ und nicht mal die Attentate auf den niederländischen Politiker Pim Fortuyn und den Filmemacher Theo van Gogh konnten dem Islam-Appeasement Einhalt gebieten.

Über meine berufliche Tätigkeit im „sozialen Bereich“ kam ich sehr früh mit der „political correctness“ in Berührung, erlebte mit, wie jährlich immer mehr Begriffe per Vorschrift durch neue ersetzt wurden, wie aus „Ausländer“ oder „Gastarbeiter“ zunächst „ausländische Mitbürger“ wurden und dann „Menschen mit Migrationshintergrund“. Aus „Behinderten“ wurden erst „behinderte Menschen“, dann „Menschen mit Behinderung“, schließlich in besonders elitären Kreisen gar „Andersbegabte.“ In Dokumentationen durfte man beispielsweise aggressive Verhaltensweisen von Betreuten (Psychiatrie u. Behindertenhilfe) nicht mehr als solche beschreiben, sondern musste dann die Vokabel „Herausforderndes Verhalten“ verwenden.

Glaubte ich anfangs noch, diese Entwicklung sei nur eine Zeiterscheinung und die durchgedrehte Hippiementalität werde irgendwann ein Ende finden, lehrte mich die Wirklichkeit das genaue Gegenteil. Nahezu alle Bereiche der Gesellschaft sind durchdrungen von der Suizidmentalität der Linken und bis hin zur Atomisierung gespalten.

Was bleibt ist ein wehmütiger Blick zurück, nicht ohne dem Wissen, dass es genauso so kommen musste, wie es jetzt gekommen ist. Für die Zukunft hält keines der politischen Lager eine Vision bereit, die eine Mehrheit hinter sich versammeln könnte. Wer mit ungetrübtem Blick nach vorne schaut, dürfte erkennen, dass der bevorstehende Zusammenbruch der europäischen Hochkulturen eine logische Folge dieser Gegenwart und mit keiner Form der Rückbesinnung auf überholte westliche Werte aufzuhalten ist. Was wirklich davon überbleibt und noch zu gebrauchen ist, zeigt sich, wenn alles in Trümmern liegt.

Und auf dieses Szenario bewegen wir uns im Augenblick mit immer größerer Geschwindigkeit zu.


Quelle und Kommentare hier:
https://freie-presse.net/deutschland-deutschland-alles-ist-vorbei/