Der Wahrheit auf der Spur – Die jüdische Auswanderung – Teil 1

von Ubasser

Bemerkung: 
Der Anlaß der Veröffentlichung dieses 3-teiligen Artikels ist nicht etwa nur die Situation des deutschen Landes, sondern dieser Artikel soll den Lügen und der Propaganda im Fernsehfunk entgegen wirken. Es ist ein großes Verbrechen, einem Menschen die Vergangenheit zu nehmen, z. B. durch Gehirnwäsche, massiven Lügen und Verunglimpfung seiner Vorfahren! Aber das wohl größte Verbrechen ist es, einem ganzen Volk die wahre Vergangheit vorzuenthalten und dabei durch Propaganda, Lügen und Verunglimpfungen die Seele heraus zu reißen!

Welcher Haß muß von den eigenen Leuten ausgehen, um diesen Zustand der Auflösung eines Volkes zu erreichen? Wie stark sind die Köpfe jener Personen mit antideutschen Ansichten durchgespült und gewaschen, die sich und ihre Vorfahren nur im schlechten Lichte präsentieren? Sollte nicht jedes Volk stolz auf seine Vorfahren sein, denn sie waren es, die uns das Leben schenkten! Es sei komplett dahin gestellt, ob denn unsere Vorfahren Fehler gemacht haben oder nicht, es sei dahin gestellt, wie sie lebten. Nur wenn man die Wahrheit kennt, kann man beurteilen und man kann für die Zukunft Fehler vermeiden! 

Die Manipulationen des deutschen Volkes – wie auch der anderen Völker – setzte aber nicht erst nach dem 2. Weltkrieg ein. Die Verwirrung des Volkes fand schon viel eher statt. Ob man sagen kann, es hat mit Gottlosigkeit zu tun, wäre vermutlich sehr weit hergeholt. Mit dem Einsetzen der industriellen Revolution begann die Maqnipulation der breiten Masse. Jene einflußreichen Leute, zumeist mit zionistischem Hintergrund – und das entspricht nunmal der Wahrheit – haben sehr schnell erkannt, wie man das Volk noch besser ausbeuten kann. Wie man sich die Masse zu eigen macht und sie am unteren Rand des sogenannten Wohlstand hält und vorallem an sich bindet.

Nutzen Sie die Gelegenheit, lesen Sie den Artikel, auch wenn er lang ist. Er eröffnet Ihnen vielleicht eine neue Sichtweise. Vieles ist wahrscheinlich bekannt, aber oft findet man selbst keine Zusammenhänge, oder sie werden einfach nur falsch dargestellt. Es sind keine Verschwörungstheorien, es sind alles belegte Tatsachen. Sollte es um Verschwörungstheorien gehen, kann ich Ihnen nur sagen: Es gibt keine! Es ist alles noch viel schlimmer, als es ein einzelner Mensch überhaupt fassen kann. Versetzen Sie sich beim Lesen in die Lage der damaligen Regierung, den damaligen Machthabern. Versuchen Sie für sich selbst heraus zufinden, wie Sie gehandelt hätten. Und den Lesern des linken Spektrums gebe ich den Tip: Vergessen Sie für eine Weile das sogenannte “Nazi-Gehabe”! Vielleicht lassen solche Artikel auch beim Letzten die Lichter angehen.

Ubasser


TEIL 1 – EINFÜHRUNG

 Von Ingrid Weckert

Die zeitgenössische Geschichtsschreibung hat es sich angewöhnt, alles, was mit dem Dritten Reich zusammenhängt, nur in negativen Farben zu malen, völlig unbeeinflußt von den tatsächlichen historischen Ereignissen. Das trifft besonders dann zu, wenn von der Bevölkerungsgruppe der Juden die Rede ist. So wird auch die Auswanderung der Juden aus Deutschland oft völlig entstellt dargestellt.

Es gibt immer noch Publikationen, in denen die Dinge so geschildert werden, als sei die Auswanderung der Juden eine Art Geheimaktion gewesen. Als hätten die Juden, die Deutschland verlassen wollten, sich gegen den Willen der deutschen Behörden, oft bei Nacht und Nebel, heimlich über die Grenze schleichen und dabei ihre gesamte Habe und ihr Vermögen zurücklassen müssen. In anderen Darstellungen kann man lesen, daß Deutschland sich die Auslandsvisa habe teuer bezahlen lassen. Sowohl der Erfindungsgeist wie die Dummheit der Autoren kennen auf diesem Gebiet keine Grenzen.

Die Wahrheit ist, daß die Auswanderung von der deutschen Regierung gewünscht wurde und vielfach unter einem immer stärker werdenden Druck stattfand. Die antisemitische Gesetzgebung im Dritten Reich ist ein Faktum, das von niemandem bestritten werden kann. Der seelische Druck, unter dem die Juden seit 1933 in Deutschland lebten, und die oft tragischen Folgen für die betroffenen Personen oder Familien sollen mit keinem Wort bagatellisiert werden. Aber das alles ist bereits in zahllosen Publikationen, in Rundfunk- und Fernsehsendungen in das Bewußtsein der Öffentlichkeit getragen worden. Wir brauchen darauf hier nicht einzugehen.

Entgegen zahlreichen „Erlebnisberichten“ oder „Lebenserinnerungen“ muß jedoch festgehalten werden: Die Auswanderung war keine wilde Flucht, sondern ein durch rechtliche Bestimmungen geregeltes Geschehen. Der Zweck dieser Ausführungen ist, diese Bestimmungen näher zu erläutern und so zu dem überlieferten Bild der jüdischen Auswanderung aus Deutschland die fehlende Ergänzung zu liefern.

Die deutschen Behörden und die jüdischen Organisationen haben zum Zweck der Auswanderung eng zusammengearbeitet. Die an einer Auswanderung interessierten Juden wurden von allen Seiten ausführlich beraten und ihnen wurde zahlreiche Hilfe zuteil. Von einer geheimen Flucht, bei Nacht und Nebel über irgendeine Grenze kann gar keine Rede sein. Im Gegenteil. Der deutschen Regierung lag daran, die Juden aus dem Land zu bekommen. Es wäre widersinnig gewesen, wenn sie sie daran gehindert hätte.

http://www.gloria.tv/?media=56039

TEIL 2 – DIE JÜDISCHE “KRIEGSERKLÄRUNG”

Nach der Wahl Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 und der darauf folgenden Machtübernahme durch die nationalsozialistische Partei glaubte die überwiegende Mehrheit der 500.000 in Deutschland lebenden Juden durchaus nicht, daß die neue politische Konstellation für sie zu einer grundsätzlichen Änderung ihres Lebens führen mußte. Allenfalls rechneten sie mit temporären Behinderungen, aber nicht mit einer generellen Ausschaltung aus dem öffentlichen Leben oder gar mit einer Abdrängung aus Deutschland. So packten zunächst lediglich politisch exponierte Personen ihre Koffer und verlegten ihr Domizil ins Ausland, zumeist in der Überzeugung, früher oder später zurückkommen zu können.

Bereits am 24. März 1933, also keine 2 Monate nach der Regierungsübernahme durch die Nationalsozialisten, erklärte die “Judenheit der Welt”, wie sie sich nannte (“World Jewry”), Deutschland den Krieg. Da die “Judenheit der Welt” über kein Staatswesen verfügte, setzte sie die Macht ein, die ihr zur Verfügung stand, nämlich ihren Einfluß auf die Weltwirtschaft und verhängte einen weltweiten Boykott über Deutschland.

Nach dieser spektakulären Erklärung, die im Londoner “Daily Express”erschienen war, hätte es eigentlich nicht nur der “Judenheit der Welt”, sondern auch den in Deutschland lebenden Juden klar sein müssen, daß das für sie nicht ohne Folgen bleiben kann. Kein Land der Welt, das etwas auf sich hält – und das damalige Deutschland hielt viel auf sich – kann eine solche Herausforderung unbeantwortet lassen. Zudem traf uns der Wirtschaftsboykott an unserer schwächsten Stelle.

Die wirtschaftliche Lage war katastrophal genug. Über 6 Millionen Arbeitslose, unzählige in Konkurs gegangene Betriebe, ein zusammengebrochenes Wirtschaftssystem bildeten für die neue deutsche Regierung eine fast untragbare Last und unlösbar scheinende Aufgaben.

Deutsche stampfen Banknoten ein, die nach der Währungsreform vom November 1923, die die Hyperinflation beendete, die auch nicht länger gesetzliches Zahlungsmittel waren.

Bemerkung: Wie hätte es Kohl, Schröder, Merkel gelöst? Wäre es für sie überhaupt lösbar gewesen, in Anbetracht das man nur mit steigenden Arbeitslosenzahlen zu tun hatte/hat?

Der zusätzliche Boykott (zur zuvor von zionistischen Bankern inszenierten Hyperinflation) deutscher Waren durch das Ausland hätte uns eigentlich den Todesstoß versetzen müssen. Daß das nicht geschah, daß sich Deutschland im Gegenteil in unglaublich kurzer Zeit wirtschaftlich erholte und beispielgebend für andere Länder wurde, war allein (und Hitlers Auslandsfinanzierung über zionistische Banker) dem Genie der damaligen Führung zuzuschreiben. Das bestätigen nicht nur zahlreiche zeitgenössische Berichte, sondern auch einige Studien der neueren Zeit, die sich in ihren Darstellungen den Tatsachen verpflichtet fühlen. In diesem Zusammenhang sei ganz besonders auf das Werk von Rainer Zitelmann (Hitler) hingewiesen, in dem er der wirtschaftlichen Gesundung Deutschlands zwei Kapitel widmet. 1

 TEIL 3 – JUDEN IN DEUTSCHLAND

Eine Folge der feindseligen Haltung des sogenannten Weltjudentums waren die Bestrebungen der deutschen Regierung, jüdische Bürger aus einflußreichen staatlichen Stellen zu entlassen; später erst erwuchs vor allem aus der jüdischen Kriegserklärung der Wille, sie aus Deutschland zu entfernen, sie zur Auswanderung zu bringen. Dies führte dann folgerichtig zur staatlichen Förderung der Auswanderung der Juden aus Deutschland.

Zweifellos war das für die deutschen Juden eine tragische Entwicklung. Denn unbeschadet der Tatsache, daß die sogenannte Weltjudenheit Deutschland den Krieg erklärt hatte, war Deutschland die Heimat für Hunderttausende von ihnen. Die meisten lebten hier bereits seit mehreren Generationen. Für sie war “Auswandern” eine zunächst nicht vorstellbare Alternative. Viele konnten sich lange Zeit nicht zu diesem Schritt entschließen.

Es gab unter den deutschen Juden eine Vielzahl von Gruppen und Untergruppen mit zahlreichen voneinander abweichenden politischen Meinungen. Neben rein religiösen Vereinigungen existierten die unterschiedlichsten Verbände mit oft entgegengesetzten Ansichten zu bestimmten Fragen.

Die vier größten jüdischen Vereinigungen waren:

 1. Der “Central-Verein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens”, kurz “Zentralverein” oder CV genannt. Er bestand seit 1893. Er wurde 1935 umbenannt in “Central-Verein der Juden in Deutschland”. Mitglieder ca. 70.000. Sein politisches Organ war die C.V.-Zeitung.

2. Die “Zionistische Vereinigung für Deutschland” (ZVfD), gegründet 1897. Mitglieder ca. 10.000. Sie gab die Jüdische Rundschau heraus.Im Jahr 1925 hatte sich die “Zionistische Vereinigung” gespalten. Es entstand eine “Neu-Zionistische Bewegung”, die sich auch “Revisionisten” oder “Staatszionisten” nannten. Der Name “Staatszionisten” kennzeichnete das Streben nach einem eigenen, jüdischen Staat. Gründer und Leiter der Revisionisten war Vladimir Jabotinsky. Sein Vertreter in Deutschland wurde Georg Kareski.

3. Der “Reichsbund jüdischer Frontsoldaten” (RjF), gegründet 1919. Mitglieder ca. 10 000, Zeitung: “Der Schild”

4. Der “Verband nationaldeutscher Juden” (VNJ), gegr. 1921, Mitglieder ca. 10.000, Zeitung: “Der nationaldeutsche Jude”

Um die jüdischen Interessen gegenüber der Regierung besser vertreten zu können, wurde 1933 ein Dachverband gegründet mit dem Namen “Reichsvertretung der deutschen Juden” (RV). Die “Reichsvertretung” wurde 1935 umbenannt in “Reichsvertretung der Juden in Deutschland” und 1939 umbenannt in “Reichsvereinigung der Juden in Deutschland”. Der VNJ weigerte sich jedoch, diesem Dachverband beizutreten.

Trotz aller Differenzierungen lassen sich zwei Grundrichtungen unterscheiden: eine, deren das Deutschtum die Hauptsache und Judentum nur Religionsangelegenheit war, und eine andere, die mit der jüdischen Religion auch das Bewußtsein einer anderen Volkszugehörigkeit verband. Diese zweite Gruppe waren die Zionisten. Innerhalb der deutschen Juden waren sie zwar in der Minderheit, gewannen aber im Laufe der Zeit den größten Einfluß.

Die überwiegende Mehrzahl der deutschen Juden lebte schon seit weit über hundert Jahren hier. Mit dem Judenedikt (1812) war die politische Gleichstellung der Juden erreicht und waren die bis dahin geltenden Restriktionen aufgehoben worden. Sie fühlten sich demnach als Deutsche und nicht als Fremde. Die Anhänglichkeit an Deutschland führte, zumindest in den ersten Jahren nach 1933, nicht nur zu Sympathiekundgebungen und positiven Stellungnahmen für ihr deutsches Vaterland und die nationalsozialistische Bewegung, sondern teilweise auch zu einer ausgesprochenen Feindschaft gegenüber den Zionisten, die im Laufe der Zeit immer stärker auf Unterbindung jedweder Assimilierung (durch die Rassengesetze) und auf Auswanderung drängten.

Zunächst hatte es auch in der zionistischen Jüdischen Rundschau noch geheißen:

“Das deutsche Volk soll wissen, geschichtliche Verbundenheit von Jahrhunderten ist nicht so einfach zu lösen.” (13.4.1933)

Und etwas später schrieb die gleiche Zeitung:

“Wir glauben, daß auch die deutschen Juden ihren Platz und ihre Eingliederung in diesem Staate finden müssen und wir hoffen, daß sich noch die Form hierfür, die mit den Grundsätzen des neuen Staates in Einklang steht, wird finden lassen.”(29.8.1933)

Noch nach den sogenannten “Nürnberger Gesetzen” schrieb die Jüdische Rundschau, daß es jetzt die Aufgabe der Juden sei, ihre Sonderstellung innerhalb des deutschen Volkes nach der positiven Seite zu entwickeln. (17.9.1935)

Hier sollen noch einige weitere Zitate folgen, die dokumentieren, wie sehr sich in jenen Jahren auch jüdische Bürger mit Deutschland identifizierten. Natürlich soll das nicht den Eindruck erwecken, als hätten die Juden in der Mehrheit nicht eine mißtrauische oder ablehnende Haltung gegenüber der nationalsozialistischen Regierung eingenommen. Aber es gab auch andere Standpunkte, die heute in der Regel verschwiegen werden.

In Punkt 1. der Satzung des “Verbandes Nationaldeutscher Juden” (VNJ) hieß es:

“Der VNJ ist eine Organisation der Deutschen jüdischen Stammes, die bei offenem Bekennen ihrer Abstammung sich mit deutschem Wesen und deutscher Kultur so unauflöslich verwachsen fühlen, daß sie nicht anders als deutsch empfinden und denken können.” 2

Dr. Max Naumann, der Vorsitzende des VNJ, hatte schon über ein Jahrzehnt vorher, in den Jahren 1920 und 1924 – also lange vor dem Aufkommen des Nationalsozialismus – wiederholt Aufsätze zur Judenfrage veröffentlicht. In diesen Arbeiten vertrat er folgende Positionen: Er unterscheidet zwischen “Deutschjuden” und “Fremdjuden” und sagt:

“Die Deutschjuden gehören zum deutschen Volke, die Fremdjuden zu einem in alle Winde zerstreuten Volk ohne Land, denn auch das englische Palästina ist keineswegs ihr Land und wird es niemals sein.”

Die Fremdjuden definiert er weiterhin als eine Gruppe, die sich auszeichnet “durch die krampfhaft aufrecht erhaltene Rückständigkeit”, “durch den Wahn, eine Gemeinschaft von Auserwählten und für die anderen ein ‘Problem’ zu sein”.

Zu den “Fremdjuden” rechnet er auch die Zionisten. Und hier unterscheidet er wiederum zwischen zwei Gruppen. Die “ehrlich und gerade denkenden Zionisten” sind die, die ihre Andersartigkeit erkennen und bereit sind, als Fremde in Deutschland zu leben, gegebenenfalls auch unter Fremdgesetzgebung. Wer aber weder zu den einen, also den “Deutschjuden”, noch zu den andern, den bewußten Zionisten, gehört, ist “der Rest, der wert ist, zugrundezugehen”. Denn es ist immer noch besser, daß ein kleiner Rest von Wurzellosen zugrundegeht, als daß Hunderttausende von Menschen zugrundegehen, die wissen, wohin sie gehören. – Nicht zugrundegehen darf unser deutsches Volk.” 3

Man kann sagen, das ist die Ansicht eines einzelnen, aber dieser Mann, mit diesen Ansichten, wurde Jahr für Jahr zum Vorsitzenden des Verbandes der Nationaldeutschen Juden gewählt. Das wäre ja kaum möglich gewesen, wenn der Verband sich von der Meinung des Dr. Naumann hätte distanzieren wollen. Man kann also mit Recht davon ausgehen, daß es eine Gruppe von Juden gab, die eine solche sehr extreme Ansicht in bezug auf ihr Judentum besaß.

Wie schon oben erwähnt, weigerte sich der Verband Nationaldeutscher Juden, sich dem Dachverband der anderen jüdischen Gruppen anzuschließen. Seine Mitglieder fühlten sich so sehr als Deutsche, daß sie meinten, in einem jüdischen Dachverband nichts verloren zu haben.

Noch radikaler war die Einstellung einer deutsch-nationalen Jugendgruppe, das “Schwarze Fähnlein”. Es löste sich 1934 auf, nachdem ein Teil seiner Mitglieder aus dem Judentum ausgetreten war, um, wie es in der offiziellen Erklärung hieß,“die restlose Trennung vom Judentum in jeder Form” zu demonstrieren. 4

Nicht nur dem Deutschtum, sondern auch dem Nationalsozialismus gegenüber gab es eine Reihe von positiven Stellungnahmen.

In der Zeitschrift Der Nationaldeutsche Jude wurde schon 1931 die Frage gestellt: “Können Juden Nationalsozialisten sein?” und sie wurde uneingeschränkt bejaht. Die Zeitung schrieb:

“Haben nicht wir Juden unser Blut auf den Kampffeldern für Deutschland vergossen? War nicht ein Jude Präsident des ersten deutschen Parlaments in der Paulskirche? 5 War nicht der Gründer der konservativen Partei ein Jude? Wem verdanken die Parteien, welche ein einiges deutsches Vaterland zu ihrer Losung erheben, ihr Entstehen und ihre Organisation? Den Juden! Wer hat die Forderungen, die heute die Hauptpunkte des nationalsozialistischen Programms ausmachen, zuerst mit voller Schärfe und Deutlichkeit formuliert? Ein Jude – Walter Rathenau.” (Nr. 1, Januar 1931.)

Nach der Machtübernahme durch Hitler schrieb die gleiche Zeitung:

“Das Deutschland der Zukunft steht vor ganz neuartigen Aufgaben, und diese können nur durch ein von Grund auf erneuertes Volk gelöst werden. Dieses Volk zu schaffen, es zu schaffen in der Gestalt einer nationalen Gemeinschaft, die im Laufe der deutschen Geschichte noch niemals bestanden hat, ist die große und, wenn sie im rechten Sinn unternommen wird, wahrhaft befreiende Aufgabe der nationalen Führer.” (1933, Mitte Mai, Sondernummer.)

Herr Naumann vom VNJ erklärte 1934:

“Wir haben stets das Wohl des deutschen Volkes und Vaterlandes, dem wir uns unauflöslich verbunden fühlen, über unser eigenes Wohl gestellt. Deshalb haben wir die nationale Erhebung vom Januar 1933 begrüßt, trotzdem sie für uns selbst Härten brachte, denn wir sahen in ihr das einzige Mittel, den in vierzehn Unglücksjahren von undeutschen Elementen angerichteten Schaden zu beseitigen.” 6

Ein orthodoxer Rabbiner aus Ansbach, ebenfalls 1934:

“Ich lehne die Lehren des Marxismus vom jüdischen Standpunkt aus ab und bekenne mich zum Nationalsozialismus, natürlich ohne seine antisemitische Komponente. Ohne den Antisemitismus würde der Nationalsozialismus in den überlieferungstreuen Juden seine treuesten Anhänger finden.” 7

Wie bereits gesagt, waren das natürlich nicht die Ansichten einer ins Gewicht fallenden Anzahl von Leuten, aber es gab eben auch diese Haltung – eine Einstellung übrigens, die den Nationalsozialisten überhaupt nicht paßte. Sie wollten keine Zustimmung zu ihren Ideen durch jüdische Bürger, sie wollten, daß die Juden möglichst zahlreich aus Deutschland verschwanden.

Dieser von den Nationalsozialisten eingenommenen Haltung entsprach im Prinzip die Einstellung der Zionisten. Sie traten für ein volksbewußtes Judentum ein und bestritten aus diesem Grund das innere Verhaftetsein der Juden an Deutschland. Aber sie befürworteten den Nationalsozialismus, mit dem sie die gleiche Grundeinstellung verband: das Bekenntnis zum eigenen Volk und Staat.
Im Dezember 1935 wurde Georg Kareski, der Vorsitzende der deutschen Staatszionisten, von einem Mitarbeiter der Goebbels-Zeitschrift “Der Angriff” im Zusammenhang mit den “Nürnberger Gesetzen” interviewt. Seine Meinung zu der Art, wie einzelne Fragen in diesen Gesetzen behandelt worden waren, war durchaus positiv. Kareski sagte, daß die Nürnberger (Rassegesetze) Gesetze alte zionistische Forderungen erfüllen. So z.B. die Trennung von deutschem und jüdischem Volkstum, die Einrichtung von Schulen nur für jüdische Schüler, Pflege und Förderung einer spezifisch jüdischen Kultur und vor allem das staatliche Verbot von Mischehen, die nach dem jüdischen Gesetz ohnehin nicht zugelassen waren. (Der Angriff, 23. Dezember 1935.) 8

Das Kareski-Interview blieb auch in jüdischen Kreisen nicht unumstritten. Aber es gab sowohl orthodoxe als vor allem zionistische Gruppen, die Kareski zustimmten.

TEIL 4 – AUSWANDERUNG

Für die Zionisten war eine Zukunft für Juden nur in einem eigenen Land, dem damaligen Palästina, denkbar. Allerdings war auch für sie die Idee, daß alle Juden Deutschland verlassen sollten, nicht vorstellbar. Sie wollten vor allem jüngere Juden für die Auswanderung gewinnen, die auch die schwere Arbeit in Palästina leisten konnten. Zur Förderung ihrer Idee hielten sie eine Zusammenarbeit zwischen der nationalsozialistischen Regierung und ihrer Organisation nicht nur für möglich, sondern für die einzig realistische Perspektive überhaupt. Und sie behielten mit ihrer Prognose recht. Im Laufe der Jahre kam es zu einer immer engeren und für die Juden, die nach Palästina auswandern wollten, überaus positiven Kooperation.

Den deutschen Institutionen lag daran, die Auswanderung so schnell wie möglich abzuwickeln. Wie bereits gesagt, fanden sich die jüdischen Gruppen und Organisationen erst nach einer gewissen Zeit bereit, aufgrund der Zeitumstände die Notwendigkeit einer Auswanderung einzusehen.

Es gab drei jüdische Auswandererorganisationen, die zum Teil schon seit Beginn des Jahrhunderts in Berlin bestanden.

Der Hilfsverein für deutsche Juden war zuständig für die Auswanderung in alle Länder mit Ausnahme Palästinas. Er unterhielt zahlreiche Korrespondenten im Ausland, die die Möglichkeiten von Einwanderung und Ansiedlung, bzw. Unterbringung deutscher Juden prüften und Kontakte mit den dortigen jüdischen Organisationen aufnahmen, um den Neueinwanderern die Eingewöhnung zu erleichtern.

Das Palästinaamt beschäftigte sich ausschließlich mit der “Alija” – wörtlich: “Aufstieg”, gemeint ist der Aufstieg nach Jerusalem als Synonym für die Einwanderung nach Palästina. Seine “Kunden” waren vor allem jüngere Juden, die für die schwere körperliche Arbeit, die eine Ansiedlung in Palästina mit sich brachte, geeignet waren.

Eine dritte Einrichtung war die Hauptstelle für jüdische Wanderfürsorge. Damit waren ursprünglich jüdische Personen gemeint, die sich auf der Wanderschaft durch Deutschland befanden. Später wurde die Betreuung und Rückführung nichtdeutscher Juden ihr Hauptaufgabengebiet. 9

Die nationalsozialistische Regierung versuchte ihrerseits die Auswanderung der ihr unerwünschten jüdischen Bevölkerung weitgehend zu fördern. Es waren vor allemzwei Abkommen, die die Auswanderung staatlich regelten:

  • die “Haavara” und das “Rublee-Wohlthat-Abkommen“.

Die Haavara galt von 1933 bis 1941 und betraf die Auswanderung nach Palästina.Dieses Abkommen wird inzwischen in der einschlägigen Literatur regelmäßig erwähnt. Der ehemalige Direktor der Haavara, Werner Feilchenfeld, gab 1972 eine eigene Broschüre darüber heraus, die aber offensichtlich von den meisten Leuten, die über die Haavara schreiben, nicht gelesen wurde, sonst würden sie nicht soviel Unsinn darüber publizieren.

Das Rublee-Wohlthat-Abkommen hingegen wird allgemein totgeschwiegen.10 Es betraf die Mehrzahl der auswandernden Juden, all jene, die nicht nach Palästina gingen, sondern in ein anderes europäisches oder überseeisches Land. Das waren ca. zwei Drittel aller Auswanderungen. Leider war das Abkommen nur 8 Monate in Geltung, dann brach der Krieg aus und die geregelte Auswanderung fand ihr Ende. Wenn wir es hier erwähnen, so deshalb, weil es die Absichten der deutschen Regierung klarmacht, der damals nichts ferner lag, als die “Vernichtung der Juden”.

TEIL 5 – HAAVARA

Bereits im Februar 1933 traten die ersten Abgesandten aus Palästina, Vertreter der Zitrus-Pflanzengesellschaft “Hanotea Ltd.”, an die deutsche Regierung heran und versuchten herauszufinden, wie man die beiderseitigen Interessen – von deutscher Seite: Auswanderung, von jüdisch-palästinensischer Seite: Einwanderung – unter einen Hut bringen könnte. Die jüdische Seite versuchte, möglichst vorteilhafte Auswanderungsbedingungen zu erreichen, die dann Palästina zugute kommen sollten. Die deutschen Behörden waren mit den jüdischen Vorschlägen weitgehend einverstanden, und es kam schon im Mai 1933 zu den ersten wirtschaftspolitischen Abschlüssen, die dann im Laufe des Jahres zu dem Haavara-Abkommen führten. – Das Wort “Haavara” (sprich: Ha-avara mit Betonung auf der letzten Silbe) ist hebräisch und bedeutet “der Transfer” bzw. “die Überführung”. In diesem Fall die Überführung von Vermögen und Waren. Unter diesem hebräischen Namen ist das Abkommen in die deutschen Akten eingegangen. 11

Die Haavara sah folgende Regelung vor:

Juden, die nach Palästina auswandern wollten, konnten ihr Vermögen auf ein oder mehrere Konten von zwei bestimmten jüdischen Banken in Deutschland einzahlen. Sie konnten es auch dann einzahlen, wenn sie zunächst noch in Deutschland bleiben wollten, die Ausreise also nur in Erwägung gezogen, aber noch nicht fest geplant war. Über dieses Geld konnten sie zunächst zugunsten von bereits in Palästina ansässigen jüdischen Siedlern frei verfügen. Sie konnten aber auch das Geld in Palästina anlegen. Sie konnten sogar ihre eigene, später vielleicht einmal anfallende Krankenversicherung bis zu zehn Jahre im voraus davon bezahlen. Damit erhielten die deutschen Juden Rechte, die den übrigen deutschen Reichsbürgern verwehrt waren. Feilchenfeld schreibt:

  • “Die Vorbereitung einer Heimstätte (für vermögende, fanatische Zionisten und Rothschilds Atomraketen) in Palästina für in Deutschland noch (…) verbliebene Personen stellte eine im Rahmen der deutschen Devisenbeschaffung ungewöhnliche Durchbrechung des Verbots der Vermögensanlage von Deutschen im Ausland dar.” 12

In das Haavara-Abkommen wurde, in Zusammenarbeit mit einem Reisebüro in Tel Aviv, auch ein Reisekreditabkommen eingebaut, mit dessen Hilfe deutsche Juden vor ihrer Auswanderung eine Erkundungsreise nach Palästina unternehmen und sich im Land über Lebens- und Arbeitsmöglichkeiten orientieren konnten. Sie zahlten dafür ihre Unkosten in Reichsmark ein und bekamen in Palästina Gutscheine für alle anfallenden Ausgaben. 13 Auch das war eine Ausnahmeregelung, da zur Zeit der Devisenbewirtschaftung Auslandsreisen für Deutsche normalerweise nicht möglich waren. (Die Gruppenreisen mit der KdF wurden auf dem Weg des Clearing verrechnet.)

Wenn es soweit war, daß sie auswandern wollten, bekamen sie von derDeutschen Bank, zum jeweiligen Marktwert, das notwendige sogenannte Vorzeigegeld von 1.000,- Palästina-Pfund (entsprach dem englischen Pfund Sterling) in Devisen ausbezahlt. Die Zuteilung von Devisen stellte unter den damaligen Devisenbestimmungen eine ausgesprochene Ausnahme dar, deren nur die auswandernden jüdischen Bürger teilhaftig wurden, betont der israelische Historiker Avraham Barkai in seiner Studie “Vom Boykott zur “Entjudung”“. 14 Das Geld mußten sie bei der Einreise in Palästina vorweisen. In einer vor einigen Jahren erschienenen Arbeit wird das so dargestellt, als hätten sie mit den 1.000,- Pfund das Einreisevisum bezahlen müssen. 15 Das ist kompletter Unsinn. Das Geld gehörte ihnen und sie sollten damit nur beweisen, daß sie imstande waren, sich selbst zu ernähren und eine neue Existenz aufzubauen und somit nicht der jüdischen Gemeinschaft in Palästina zur Last fallen würden.

Der Rest ihres Geldes blieb zu ihrer Verfügung auf ihrem Haavara-Konto. Bei der Auswanderung konnten sie ihren gesamten Hausrat mitnehmen, dazu Maschinen und Geräte für die Berufsausübung bzw. die Gründung einer neuen Existenz und was sie sonst zu ihrem normalen Leben brauchten. Die für alle übrigen deutschen Staatsbürger damals geltende “Reichsfluchtsteuer” – das war eine von Reichskanzler Heinrich Brüning 1931 eingeführte Abgabe, die jeder deutsche Bürger zu leisten hatte, der Deutschland für immer verlassen wollte – mußten die über die Haavara auswandernden Juden nicht bezahlen.

Bemerk. Red.: Es wurden speziell dafür Im- und Exportunternehmen gegründet, welche die Ausfuhr aus Deutschland und die Einfuhr aus Palästina organisierten – gegen die Interessen Englands und Frankreichs natürlich.

Von den Haavara-Konten wurden Waren bezahlt, die palästinensische Kaufleute aus Deutschland importierten. In Palästina erhielten die Einwanderer den Gegenwert in Häusern, Grundstücken, Zitruspflanzungen oder auch das gesamte Guthaben in bar ausbezahlt. Durch Zusatzabkommen konnten auch Kaufleute aus Ägypten, Syrien und dem Irak über die Haavara Importe aus Deutschland finanzieren. 16

Es gab eine Reihe von Zusatzregelungen und weiteren Erleichterungen. Darunter die, daß alle Versorgungsbezüge und Renten ohne Abzüge an die ausgewanderten Juden in Palästina überwiesen wurden. 17

Auch konnten in Palästina ansässige Juden Zahlungen an Verwandte und Freunde in Deutschland über die Haavara vornehmen.

“Die Unterstützungsspender zahlten den Gegenwert in palästinensischer Währung zu einem verbilligten Kurs bei der Haavara zugunsten der Unterstützten in Deutschland ein. Der Unterstützungsempfänger erhielt dann den Gegenwert in Reichsmark durch die Paltreu (18) in Berlin. Dieses System eines privaten Clearings von Unterstützungszahlungen nach Deutschland wurde von 1937 an zu einer weltweiten Organisation ausgebaut, deren Aufgabe es war, die ausländischen Unterstützungszahlungen an Juden in Deutschland aus allen Ländern durchzuführen und die anfallenden Devisen für den jüdischen Kapitaltransfer nach Palästina zu verwenden.” 19

Von einer anderen Art des Clearings berichtete der Reichsbankrat Walther Utermöhle, der damalige Leiter der Reichsstelle für Devisenbewirtschaftung im Reichswirtschaftsministerium.

  • “Daneben wurde ein Clearing zwischen auswandernden Juden und (…) aus dem Ausland zurückwandernden Deutschen ermöglicht. Wenn zum Beispiel ein Deutscher sein Haus oder sein Geschäft (wegen des Boykotts im Ausland) nicht verkaufen konnte und in Deutschland einen Juden fand, der ähnliche Vermögenswerte besaß, so wurde eine Tauschgenehmigung erteilt, bei der keine Seite einen ungerechtfertigten Gewinn machen konnte.” (Leserbrief in Deutsche Wochen-Zeitung, 16.12.1977.)

Außer den offiziellen Bestimmungen, die die Mehrzahl der Juden betraf, gab es also noch eine Unzahl von Einzelfällen, die über die Haavara zugunsten der Auswandernden geregelt werden konnten.

Einen sehr großen Vorteil bot die Haavara für finanziell schlecht gestellte Juden, die von sich aus nicht in der Lage gewesen wären, die eintausend Pfund “Vorzeigegeld” aufzubringen. Sie konnten über die Haavara ohne weiteres (bei zionistischen Bankern) Kredite aufnehmen, die sie erst nach einer Reihe von Jahren zurückzahlen mußten. 20 Außerdem wurden die Transfer-Kosten für diese Leute um 50% ermäßigt. Praktisch war es dadurch jedem Juden in Deutschland möglich, auszuwandern – sofern er nach Palästina wollte.

Das Haavara-Abkommen, bzw. die sich darin äußernde positive Grundhaltung der deutschen Regierung zur Förderung der jüdischen Auswanderung, ermutigte so manchen deutschen Verantwortlichen zu Aktionen am Rande der Legalität. Rolf Vogel, der ehemalige Bonner jüdische Korrespondent und Herausgeber der Deutschlandberichte, die der deutsch-jüdischen Verständigung gewidmet waren, berichtet in seinem Buch “Ein Stempel hat gefehlt” folgendes:

“Zahlreich waren einzelne Hilfsaktionen jenseits der Legalität, vor allem dann, wenn die betreffenden Juden nicht nach Palästina wollten und sonst nicht zu helfen war. So kam es vor, daß Juden ihre Betriebe verkaufen mußten und den Erlös verloren, weil sie ihn nicht transferieren konnten. Um dies zu verhindern, boten die Beamten einer Reihe jüdischer Inhaber an, zunächst pro forma nicht auszuwandern, sondern für ihren alten Betrieb als Vertreter im Ausland tätig zu werden. Mit Hilfe von hohen Provisionen und Beteiligungen am Verkaufserlös konnten die jüdischen Kaufleute im Ausland dann einen Teil ihrer verlorenen Gelder in Devisen herausbekommen.

Ein anderer Transfer-Trick, der mit Wissen und Wohlwollen der Devisenbeamten zuweilen weiterhalf, war der Geldtransfer via Amtsgericht: Jemand hinterlegte beim Amtsgericht einen Umschlag mit der Verfügung ‘Mein letzter Wille’. Der Betreffende wanderte anschließend aus und ließ nach einigen Monaten über die ausländischen Justizbehörden seinen letzten Willen – einen Umschlag mit Geld und Wertpapieren – ins Ausland nachsenden.

Ähnlich reibungslos funktionierte hin und wieder der Geldtransfer per Zeitungsannonce. Ein Jude inserierte beispielsweise von Zürich aus im ‘Völkischen Beobachter‘: ‘Vertreter gesucht.’ In Deutschland ließ er dann mit Geld oder Aktien gefüllte Briefumschläge unter der angegebenen Chiffre an den ‘Völkischen Beobachter’ senden, der die Briefe gesammelt nach Zürich weiterleitete.” 21

In gewissem Umfang trug die Haavara zur Entwicklung des deutschen Außenhandels bei. Allerdings war dieser Punkt kaum ein wesentlicher Faktor bei der Entscheidung für das Abkommen, wie man das gelegentlich lesen kann. 22

Insgesamt darf man die Folgen für die deutsche Wirtschaft nicht überschätzen. Der Warenverbrauch einer Gemeinschaft von 200.000 bis 300.000 Menschen – und mehr umfaßte der Jischuw (die jüdische Gemeinschaft Palästinas) damals nicht -, der zudem noch auf bestimmte Produkte beschränkt war, konnte kaum in der Lage sein, einem 60-Millionen-Volk wesentliche Exporthilfe zu leisten. Außerdem kamen für den Verkauf nach Palästina keine Devisen ein, sondern er wurde mit dem deutschen Geld aus den Haavara-Konten bezahlt. Auch Feilchenfeld betont, daß die Exportförderung durch die Haavara keinen eigentlichen Vorteil für Deutschland bedeutete, da “die Haavara kein Deviseneinkommen für Deutschland darstellte.” 23

Für Palästina hingegen brachte die Haavara unermeßbare Vorteile mit sich. In der von Feilchenfeld herausgegebenen Broschüre wurde Dr. Ludwig Pinner, ehemaliges Direktionsmitglied der Haavara-Gesellschaft, nicht müde, das Loblied dieses Abkommens zu singen.

  • “Palästina war bis in den Anfang der dreißiger Jahre im wesentlichen ein Agrarland, auf primitiver Entwicklungsstufe.” 24 Erst die aus Deutschland kommenden Einwanderer haben “die wirtschaftliche Struktur und das gesellschaftliche Gepräge des Jischuw tiefgreifend verändert und einen ausschlaggebenden Beitrag zu seiner Entwicklung geleistet. Unter ihrer Beteiligung und Einwirkung hatte sich die industrielle Produktion verdoppelt, die Technik modernisiert, und die erzeugten Waren kamen allmählich in Auswahl und Qualität auf ein europäisches Niveau.” 25 “Die Betätigung der deutschen Juden als Industrielle und Investoren war ausschlaggebend für die Entwicklung, die die Wirtschaft des Jischuw aus dem vorindustriellen und vorkapitalistischen Stadium herausführte.” 26 Ihr Einfluß “auf die Entwicklung des jüdischen Palästina fand seinen Ausdruck jedoch nicht nur in der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Sphäre; er war auch bedeutungsvoll im kulturellen Bereich, auf wissenschaftlichem und künstlerischem Gebiet. Die moderne Ausstattung der Krankenhäuser, die der Transfer ermöglicht hatte, machten Palästina zu einem medizinischen Zentrum ersten Ranges.” 27 “Der Einsatz dieser Menschen in Forschungs- und Lehrstätten, in Wirtschaft und Verwaltung, im öffentlichen Leben und in der Verteidigungsorganisation war von unermeßlicher Bedeutung für die Vorbereitung des Jischuw auf die schicksalhaften Aufgaben, die ihm bevorstanden.” 28

Das Geld der “Kapitalisten”, die durch die Haavara praktisch unbeschränkt nach Palästina einwandern konnten, ermöglichte auch die Arbeitereinwanderung.

  • “Palästina als Land des Aufbaus kann neue, arbeitsuchende Einwanderer in demselben Verhältnis aufnehmen, wie durch einströmendes Kapital und Unternehmungsgeist neue Arbeitsgelegenheiten geschaffen werden“, erklärte Dr. Georg Landauer, Leiter der deutschen Abteilung der Jewish Agency und Mitglied des “Board of Directors” der Haavara, in einem Gespräch mit derJüdischen Rundschau . Es bestünde aber die Furcht, daß begüterte Juden mit ihrem Kapital in andere Länder abwandern und nach Palästina nur die armen Juden kommen. Landauer warnte: “Es kann keine Einwanderung von Arbeitnehmern ohne eine Einwanderung von Arbeitgebern stattfinden.”(Jüdische Rundschau, 18.2.1936.)

Ende 1. Teil

Quellenangaben im letzten Teil!

Zu Teil 2: Der Wirtschafftsboykott 1933


Quelle und Kommentare hier:
http://morbusignorantia.wordpress.com/2012/08/29/der-wahrheit-auf-der-spur-die-judische-auswanderung-teil-1/