Der US-Imperialismus und das Gewaltverbot der UNO – Dr. Daniele Ganser

Fragen Sie mal im Freundeskreis: Welche Länder haben die USA im letzten Jahr bombardiert? Wenn ihre Gesprächspartnerin oder ihr Gesprächspartner die folgenden sieben Länder korrekt benennen kann, müssen sie davon ausgehen, dass diese Person sehr gut über Zeitgeschichte und internationale Politik informiert ist: Syrien, Irak, Afghanistan, Libyen, Jemen, Somalia und Pakistan.

Fragen Sie auch nach der Religion der Menschen, die in den bombardierten Ländern leben. Waren es mehrheitlich hinduistische Länder? Oder buddhistische Länder? Oder christliche Länder? Oder atheistische Länder? Nein, es waren natürlich ohne Ausnahme muslimische Länder.

Und die Begründung war stets: Terrorbekämpfung.

Nun verbietet aber das Gewaltverbot der UNO, dass ein Land ein anderes bombardiert.

„Alle Mitglieder unterlassen in ihren internationalen Beziehungen jede … Anwendung von Gewalt“,

steht im Artikel 2 der UNO Charta von 1945 klar und deutlich. Das ist die Basis des Völkerrechts.

Aus diesem Grunde ist es zum Beispiel dem Irak streng verboten, Bomben auf die USA zu werfen. Und tatsächlich haben die Iraker im Jahre 2016 keine einzige Bombe auf die USA abgeworfen.

Umgekehrt haben aber die USA 12.095 Bomben auf Irak abgeworfen. Als Historiker und Friedensforscher ist das Gewaltverbot der UNO für Dr. Daniele Ganser ein ganz wichtiger, ein zentraler Ordnungspunkt der Weltpolitik. Wenn alle Länder dieses Gewaltverbot kennen und achten, könnte das bestehende internationale Chaos durch eine gerechte Ordnung ersetzt werden. Dass die USA sich nicht an das Gewaltverbot halten, ist offensichtlich.

Die Deklaration der Menschenrechte kann nicht durch einen massiven Bombenhagel umgesetzt werden. Im Gegenteil. Das Abwerfen von Bomben verletzt immer die Menschenrechte, weil stets Unschuldige getötet werden.

„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen“,

betont die Deklaration der Menschenrechte richtig, die von der UNO-Generalversammlung am 10. Dezember 1948 einstimmig angenommen wurde.

„Jeder hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person.“

Man darf also Menschen nicht einfach mit Bomben töten.

Zudem darf jeder selber wählen, ob er Muslim, Christ, Jude, Atheist, Buddhist oder Hindusist sein will. Es gibt kein Recht, ein Land wegen seiner religiösen Orientierung zu bombardieren.

Die Deklaration der Menschenrechte sagt klar:

„Jeder hat das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit.“

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