Das Trump-Macron-Schauspiel mit „antisemitischem“ Quellenbezug

von NJ

Die Rede Macrons beim Gala-Dinner im Weißen Haus vorgestern überstieg die Ekelmarke anbiederischer Exzesse bei weitem. (s. Schlagzeilen gestern). Wir können davon ausgehen, dass Trump genau wusste, was Macron im Schilde führte, weshalb er seinerseits Macrons übermäßige Schmeicheleien nicht in gleichem Umfang erwiderte.

Mehr noch, ganz Trump, stellte er seine Frau Melania im Hinblick auf Macrons 25 Jahre ältere Ehefrau prominent heraus. Trump:

„Präsident Macron, Brigitte. Melania und ich fühlen uns sehr geehrt, Ihre Gastgeber unseres ersten offiziellen Staatsdinners zu sein. Ein Wort an Amerikas absolut unglaubliche First Lady: Danke, dass du diesen Abend so gestaltet hast, dass wir uns immer daran erinnern und ihn wertschätzen können. Danke Melania.“

Nach einigen kurzen geschichtlichen Ausflügen zu George Washington, General Rochambeau und General Lafayette, mit dem Hinweis, Frankreich und die USA müssten eine „freie und glückliche Welt schaffen“, beendete Trump seine Tischrede mit dem Wunsch:

„Möge die Verwandtschaft unserer Nationen noch stärker wachsen“.

Sollte Macrons Anbiederung Taktik gewesen sein, um Trump von seinem nationalen Kurs, von den Strafzöllen auf EU-Produkte, abzubringen, so war da ein sehr plumper Versuch. Klar ist, dass Macron als Globalist nach Washington reiste, um für Rothschild auf den nationalen Zug aufzuspringen und die Steuerung der Lokomotive zu erreichen. Klar ist aber auch, dass Trump versuchte, Macron aus der globalistischen Achse-Berlin-Paris herauszubrechen. Macron dürfte sein Ziel wohl kaum erreichen. Jedenfalls wurden seine plumpen Anbiederungen in Frankreich nicht als geschickte Diplomatie wahrgenommen. Vielmehr beschimpften die französischen Medien und Politiker Macron als

„Trumps Schoßhündchen, das die spezielle Beziehung zwischen Frankreich und den USA in ein Spektakel der Demütigung verwandelte, in einen ersten K.-o.-Schlag im internationalen Ring. Das einzige Ziel war doch gewesen, dass Trump den Atom-Deal mit dem Iran respektiert – und das ist nicht gelungen. Macron ist von nun an eine Gefahr für den Frieden“,

schäumte Linkspopulist Jean-Luc Mélenchon. Im Beisein von Trump erwähnte Macron die EU nicht, kein Wort zu den Strafzöllen.

Am nächsten Tag wurde Macron“ die Ehre“ zuteil, als erster französischer Präsident seit Charles de Gaulle (1960) vor dem US-Kongress zu sprechen. Er nutzte die Redezeit für einen Appell gegen Trumps Politik. Leidenschaftlich plädierte er für die Regelwerke multilateraler Organisationen wie der Vereinten Nationen, der NATO oder der Welthandelsorganisation WTO und grenzte sich scharf von Trumps „America First-Philosophie ab: „Ich teile nicht die Illusion von Nationalismus“, sagte Macron. Natürlich sind Trump die wahren Ziele Macrons ohnehin nicht verborgen geblieben.

Was Trump mit seiner pompösen Einladung bezweckte, drückte der Tagesspiegel so aus:

„Amerika hat einen neuen Lieblingseuropäer. Donald Trump ehrt den französischen Präsidenten Emmanuel Macron mit einem pompösen Empfang. Die deutsche Kanzlerin fällt hingegen in seiner Gunst zurück.“

Trump verachtet Merkel, im Wahlkampf sagte er:

„Die Deutschen werden diese Frau stürzen! Was sie Deutschland angetan hat, ist eine Schande, ist geisteskrank.“ (ZDF, Frontal21, 14.03.2017)

Dem Schoßhündchen Macron gefallen dennoch Trumps pompöse Bevorzugungen, was ihn schwach werden lassen könnte.

Dann schoss Macron einen weiteren Bock. In seiner Kongress-Rede verglich er sein Treffen mit Trump mit dem Treffen von Benjamin Franklin und Voltaire. Am 11. Februar 1778 traf Benjamin Franklin als US-Botschafter den Großen Voltaire in Paris, den die amerikanischen Gründerväter als Ideengeber hoch verehrten. Tage später umarmten sich die beiden Männer auf der Bühne der Akademie der Wissenschaften in Paris vor jubelndem Publikum. Kurz darauf verstarb Voltaire im Alter von 83 Jahren. Als eine Art Voltaire wollte Macron gesehen werden, um seinen Globalismus im Kongress attraktiv zu machen.

Dabei vergaß er, dass Voltaire ein „Antisemit“ war. Eine seiner berühmten Aussagen lautet:

„Ich spreche mit Bedauern von den Juden: Diese Nation ist, in vielerlei Beziehung, die verachtenswerteste, die jemals die Erde beschmutzt hat.“

Und Voltaires Spruch (als Juden-Anklage) wurde weltberühmt:

„Um zu lernen, wer über dich herrscht, finde einfach heraus, wen du nicht kritisieren darfst.“

Benjamin Franklin soll gesagt haben:

„Wir müssen unsere junge Nation vor den Juden schützen, sie sind die größte Gefahr.“ (Hamburger Abendblatt, 29.08.2000)

Jüdische Organisationen behaupten, er hätte das nie gesagt. Die Aufzeichnungen von Charles Cotesworth Pickney als Quelle sind weg. Mal sehen, was geschieht.


Quelle und Kommentare hier:
http://www.concept-veritas.com/nj/sz/2018/04_Apr/26.04.2018.htm